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ARCANAR: Dusty Lord

ARCANAR entführen den Hörer in die russische Taiga, wo das Leben besonders trist ist, dahin, wo die Einsamkeit Songs schreibt, dorthin, wo die Verzweiflung zwischen Rage und Depression hin und her schwankt.

ARCANAR entführen den Hörer irgendwohin in die russische Taiga, wo das Leben besonders trist ist, dahin, wo die Einsamkeit Songs schreibt, dorthin, wo die Verzweiflung zwischen Rage und Depression hin und her schwankt. Euphorische Worte gleich zu Beginn? Noch dazu bei einem Debütalbum? Na ja, hierzu muss man das eine oder andere richtig stellen. Da wäre zum einen die routinierte Bandbesetzung, die sich aus den ehemaligen Doomern von AUTUMN und SEKVENTIA zusammen setzt, und zum anderen das versteckte Potenzial, das vielen russischen Bands eigen ist, und schön langsam aus der Versenkung herausgegraben wird.

Die Totengräberschaufel ARCANARs schippt auf Dusty Lord eine Reihe von Genres aus den Tiefen des Erdreichs. Das bedächtige Tempo eckt an den Särgen der Doom-Vergangenheit der Bandmitglieder an, die tristen Melodien wecken die Gothic-Seelen auf, die mystische Keyboard-Untermalung lässt die Kadaver eines Symphonieorchesters Garde stehen und die russischen Lyrics geben dem Album noch seinen letzten morbiden Charme. Dass dieses pittoreske Klangbild natürlich nicht umhin kommt, einen deathigen Hintergrund zu wählen, vervollständigt die Genre-Collage. Hinzu kommen noch viele von Gitarre und Klavier vorgetragene Akustik-Passagen, die den Hörer immer tiefer in die Trauer-geschwängerte Welt ARCANARs mitnehmen und das Album abwechslungsreich gestalten.

Abwechslung scheint überdies sowieso das Credo der Russen zu sein, die Symphonisches mit Brachialität mixen, einen Song jeweils mit mehreren Abschnitten versehen und hin und wieder sogar Stilmittel des Jazz verwenden. Schwachpunkte? Nun, Dusty Lord fesselt einen ungemein – vor allem bei voller Lautstärke und aktivem Zuhören. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, läuft das Album Gefahr, sich in seinem Detailreichtum zu verlieren. Auch die tief gegrowlten Vocals hätten sich eine bessere Performance verdient, sind sie doch im Gegensatz zum Gesamtsound etwas schwach besaitet. Doch das wiegt nicht über die Maßen schwer, da ARCANAR ohnehin sehr instrumental veranlagt sind und hier wirklich eine Reihe von Registern ziehen.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 42:20 Min.

Line-Up:
Alexander Zernov – Vocals & Keyboard
Roman Ilyin – Guitars
Andrew Agapitov – Guitars
Felix Vigorov – Bass
Dmitry Osadchev – Drums

Label: Stygian Crypt Productions

Homepage: http://www.arcanar.ru

Tracklist:
1. Intro
2. Without Changes
3. The Shadow Of My Own
4. Etude no. 1
5. Dusty Lord
6. I Could Be the Other
7. Etude no. 2
8. Insomnia
9. Arcanar

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