Nach “Path” musste jetzt auch “Hope” daran glauben: Wie angekündigt, erscheint der Song auf einer Single, wobei diesmal Matthias Sayer von den Farmer Boys eine Gesangsspur beisteuern durfte. Und wie auch bei der Version von „Path“ mit Sandra Nasic frage ich mich, warum denn überhaupt jemand singen muss. Am Original kann es nicht liegen, das war nämlich perfekt. Das Besondere an APOCALYPTICA ist doch unter anderem, dass das Quartett mit vier Celli eine dichte, raumfüllende Atmosphäre schaffen kann. In dieser Atmosphäre gibt es einfach keinen Raum für Gesang. Mattias Sayers Gesang ist viel zu weit im Vordergrund und degradiert die Saiteninstrumente zur bloßen Untermalung – und dazu sind sie viel zu schade. Fans der FARMER BOYS werden an „Hope, Vol. 2“ wohl Gefallen finden, der Düster-Bombast des Titels harmoniert schon fast zu perfekt mit der zart schmelzenden Stimme. Wer aber eingeschworener APOCALYPTICA Fans ist, der wird von dem Song enttäuscht sein – es fehlt einfach die Magie des Originals, das auch auf der Single zu hören ist. Ob es eine gute Entscheidung war, die Songs quasi nebeneinander zustellen, kann ja jeder selbst entscheiden.
Neben „Hope“ lockt die Single mit zwei weiteren, bislang unveröffentlichten Stücken: METALLICAs „My Friend Of Misery“ und ein Mini-SLAYER–Medley bestehend aus „South Of Heaven“ und „Mandatory Suicide“. Das METALLICA ist in gewohnter Qualität umgesetzt, es ist immer wieder erstaunlich wie genau APOCALYPTICA Gitarren imitieren können – ohne selbst welche zu verwenden! „My Friend Of Mistery“ ist perfekt arrangiert und um einiges stimmungsvoller als das Original.
„South Of Heaven“ auf vier Celli hat der ein oder andere bestimmt schon bei einem Live Auftritt von APOCALYPTICA gehört. Sieht man davon ab, dass Tom Arayas Gesang nicht hundertprozentig getroffen wurde, zählt dieser Coversong dennoch zu den Höhepunkten im apocalyptischen Schaffen. Die Finnen haben die beklemmende Intensität von „South Of Heaven“ noch einmal gesteigert, der Song klingt – wie das nahtlos anschließende „Mandatory Suicide“ dichter und voller. SLAYER wird zwar gerne gecovert, doch die wirklich guten Neuinterpretationen kann man sich an zwei Händen abzählen – dabei sind ab jetzt zwei Finger für APOCALYPTICA reserviert. Eben weil die Versionen von APOCALYPTICA ganz anders klingen und dennoch so nahe am Original sind…
Tracklist:
Hope Vol. 2 (Radio Edit) featuring Mattias Sayer
My Friend Of Mistery
South Of Heaven/Mandatory Suicide
Hope (Album Version)
Besetzung:
Paavo Lötjönen – Cello
Perttu Kivilaakso – Cello
Eicca Toppinen – Cello
Max Lilja – Cello
Spielzeit: 17:39
Label: Island Records / Universal
Hompage: http://www.apocalyptica.com