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ALGOL: Gorgonus Aura

Wer bei Algol amerikanischen Prügel-Black Metal erwartet, ist zumindest teilweise auf der falschen Fährte. Die Jungs aus Pennsylvania haben sich seit 1998 dem melodischen Keyboard Black Metal verschrieben und präsentieren nun auf dem italienischen Label The Twelfth Planet ihr erstes Full-length Album.

Wer bei ALGOL amerikanischen Prügel-Black Metal erwartet, ist zumindest teilweise auf der falschen Fährte. Die Jungs aus Pennsylvania haben sich seit 1998 dem melodischen Keyboard-Black-Metal verschrieben und präsentieren nun auf dem italienischen Label The Twelfth Planet ihr erstes Full-length-Album. So wechseln sich Krach-Passagen mit melodischeren ab, doch überzeugt dieses Konzept am meisten in den Songs „Restraint from my desire“ und „The quest for archaism“. Hier kommen die Gitarren wirklich toll hervor und verleihen den Songs eine treibende Kraft, die wundervoll schwarzmetallisch rüberkommt. Auch die Bassstimme ist in „Restraint from my desire“ gut zu hören und dieser Song ist eindeutig der gelungenste des ganzen Silberlings.

„Exodus“ hingegen scheint eine Wendung zu markieren: Dieses Elf-Minuten-Stück (!) ist eine Spielwiese, bei der nur Gitarre und Keyboards zugelassen worden sind. Obschon die Hauptmelodie durchaus Melancholie und Schmerz zum Ausdruck bringen kann, für elf Minuten reichen so wenige Riffs einfach nicht. So legt sich die anfängliche Begeisterung für dieses Stück, das selbst einmal mit einem walzerhaften ¾-Takt aufwartet, ziemlich bald. Obschon gewisse Künstler, wie etwa Naos oder Mortiis, ganze Alben mit solchen Endlos-Keyboardstücken füllen, ist „Exodus“ ein böser Dämpfer für die anfängliche ALGOL-Euphorie. Denn nach elf Minuten Sandmännnchen-Sound kommt unverhofft wieder ein Krach-Stück, ohne Überleitung und dergleichen.

ALGOL schöpfen ihre Möglichkeiten nicht aus

Die Mission „Schwarzmetall und Keyboard-Melancholie-Pur verbinden“, die bei BURZUMs „Det som engang var“ sehr wohl klappte (weil die Keyboardsachen am Schluss des Albums angesiedelt waren und so für einen „Ausklang“ sorgten), ist bei ALGOL leider ein wenig in die Hose gegangen. Außerdem hätte man bei ALGOLs „Instrumentarium“, das aus Synthesizer und Keyboards besteht, deutlich mehr daraus machen können.

Die Songs nach „Exodus“ können den Eindruck leider auch nicht mehr ganz retten, ALGOL prügeln sich munter bis zum Ende und trotz Tempowechsel bringen die wenigen Riffs einfach zu wenig Abwechslung und Wiedererkennungswert in die Songs rein.

Wer sich von der mittelmäßigen Aufnahmequalität, die an Übungsraumaufnahmen erinnert, nicht abschrecken lässt, und mal etwas anderes als ABSU aus dem Amiland möchte, sollte schon mal in ALGOLs Werk reinhören — allerdings nur, wenn man sich auch für die elf Minuten „Exodus“ begeistern kann.

Spielzeit: 59:11 Min.

Line-Up:

Dalkiel: Vocals, Guitar, Synth
Sarnath: Bass
Mictian: Guitars
Zadok: Drums
Cthulu: Keyboards

Label: The Twelfth Planet Records

ALGOL “Gorgonus Aura” Tracklist

1. Omniscient
2. Restraint from my desire
3. The quest for archaism
4. Exodus
5. Abscond
6. Murmurous screams of rpugnance (suffocated)
7. Benighted reflections
8. Armageddon

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