23RD GRADE OF EVIL haben, was es braucht, um das nächste große Ding in der europäischen Thrash Metal-Szene zu werden. Nein, an Selbstvertrauen mangelt es den Schweizern nicht. Schauen wir mal ob What Will Remain When We Are Gone (was ist eigentlich aus den guten alten, geriffigen Albumtiteln ala Bonded By Blood oder Kill ´Em All geworden?) hält, was es verspricht. Nach dem Intro legen die Eidesgenossen jedenfalls mit Vollgas los. Der Sound ist top, kein Wunder, mit V.O. Pulver von GURD saß ein erfahrener Mann an den Reglern. Gary Meskill von PRO PAIN steuerte backing vocals zum Titeltrack und Killing Gods bei, auf letzterem gibt sich auch noch V.O. Pulver die Ehre. Zeno Pfister überzeugt als Shouter ebenfalls, sprich, sein Geschrei verfügt über ein ausreichendes Maß an Aggression sowie Druck und geht einem nicht schon nach zwei Songs auf den Sack. Kann nicht jeder von sich behaupten, dem heutzutage ein Mikro in einer Thrash-Band in die Hand gedrückt wird. OK, ein bißchen variabler könnte es noch sein, aber man will ja nicht meckern.
Thrash Metal der seine Wurzeln in der alten Schule hat, sich aber zeitgemäßeren Einflüssen nicht verschließt, so könnte man es wohl ausdrücken. Nach einem starken Start kommt mit dem etwas langsameren Swallow der erste Knick in der Formkurve, die Gesangsparts sind zum Teil echt nervig, der Chorus echt mal einfältig, auch wenn der Song ansonsten durchaus ein paar ziemlich coole Stellen hat, ist das hier doch ein Skip-Kandidat. Dass dies nur ein Ausrutscher war macht die Band mit dem folgenden Burn Inside klar, wo auch gleich wieder mehr Gas gegeben wird. Und auch im weiteren Verlauf macht die Band nicht viel falsch, die Songs kommen größtenteils alle gut auf den Punkt und laden zum Headbangen ein. Hier und da hätte man vielleicht noch ein wenig straffen können, das fällt aber nicht so sehr ins Gewicht. Um noch mal auf das einleitende Zitat aus dem Bandinfo zurück zu kommen: Das nächste Ding werden 23RD GRADE OF EVIL vielleicht nicht, mit What Will Remain When We Are Gone ist ihnen aber auf jeden Fall ein starkes Album gelungen, welches man nicht wie so viele andere direkt wieder vergessen hat wenn das letzte Riff gespielt wurde.
Veröffentlichungstermin: 2009
Spielzeit: 54:13 Min.
Line-Up:
Zeno Pfister – vocals
Alexander Lorenz – guitar
Tom Höpfner – bass
Stefan Emmenegger – drums
Produziert von V.O. Pulver
Label: Quam Libet Records
Homepage: http://www.23ergradeofevil.net
MySpace: http://www.myspace.com/23rdgradeofevil
Tracklist:
01. The Likelihood Of Making Errors
02. What Will Remain When We Are Gone
03. Erased By Consciousness
04. Swallow
05. Burn Inside
06. Rise Up
07. Lost In The Void
08. Drown Myself
09. Killing Gods
10. Out In The Cold
11. Ashes To Ashes
12. Something Will (Get You In The End)