vampster-April-Scherz 2006

April, April 2006 bei vampster.

Am 1. April 2006 hatten wir vampster eine leicht modifizierte Startseite verpasst, auf dem wir den Rauswurf unserer ´Chefin´ vampiria verkündeten. Den Text haben wir hier für euch konserviert. Dem ein oder anderen wird dieses Statement vielleicht bekannt vorkommen 😉

vampster hat gestern Abend in der Schulturnhalle Steinheim das neue Design der Seite entworfen. Wie ihr euch vorstellen könnt war die Atmosphäre in der Halle wild, aber auch ein bisschen traurig, war es doch die letzte Redaktionssitzung mit des eineinhalb Jahre andauernden 3.0 Designs war. vampster möchte sich bei allen Fans für eine unglaubliche Zeit bedanken. Leider gibt es auch eine weniger schöne Neuigkeit. Der offene Brief an Chefredakteurin Andrea alias vampiria, den sie direkt nach der Sitzung bekommen hat, liefert die Erklärung. Ihr könnt ihn hier lesen.

 

Liebe vampiria,

es ist an der Zeit zu entscheiden, ob die Geschichte von Vampster hier endet oder ob sie noch eine unbestimmte Zeit andauern wird. Wir haben 8 Jahre an diesem Werk gearbeitet und wir sind noch nicht bereit aufzugeben. Vampster ist eine Lebensart, etwas wofür wir leben, und wir sind uns sicher, dass wir es nicht einfach so loslassen können.

Genauso sicher ist aber auch die Tatsache, dass wir nicht länger mit Dir und Markus zusammenarbeiten können. Während des vergangenen Jahres sind Dinge passiert, die mir jeden Tag durch den Kopf gehen, Tag und Nacht. Deine Einstellung und Dein Verhalten passen nicht mehr zu Vampster. Es sind Eigenschaften, von denen ich niemals erwartet hätte, sie in meiner guten alten Freundin zu sehen. Menschen, die ein Jahr lang nicht miteinander reden, gehören nicht in das selbe Online-Magazin.

Wir sind in einer Industrie, in der der geschäftliche Teil ein notwendiges Übel ist, und etwas worüber ich mir ständig Sorgen mache. Wir sind aber auch in einer Redaktion, der die Musik am Herzen liegt, in der es um Freundschaft und um die Musik selbst geht. Die geistige Befriedigung sollte immer wichtiger sein als Geld! Vampster ist ein Metal-Magazin, es ist ein Gefühl. Leider sind Dir Geld, Geschäfte und all die Dinge, die nichts mit Gefühlen zu tun haben, viel wichtiger geworden. Du bist der Meinung, dass Du Dich und Deine journalistische Karriere für Vampster geopfert hast, anstatt zu sehen, was Dir Vampster gegeben hat. Diese Einstellung hast Du mir sehr deutlich gezeigt, als Du mir im Auto in Wasseralfingen folgendes gesagt hast: Ich brauche Vampster nicht mehr und Bedenke, Fierce, dass ich diese Redaktion jederzeit mit nur einem Tag Vorwarnung verlassen könnte.

Ich kann einfach nicht verstehen, was an Fußball so toll sein soll.

Du hast selbst gesagt, dass Du eher eine Gastredakteurin bei Vampster bist. Dieser Gastauftritt endet hier und Vampster wird mit einer neuen Chefredakteurin weitermachen. Wir sind uns sicher, dass Du genauso erleichtert bist wie wir. Wir haben uns alle lange genug schlecht gefühlt.

Du hast uns gesagt, egal was kommt, das nächste Vampster-Design wird für Dich das letzte. Wir anderen hingegen wollen so lange weitermachen, wie das Feuer brennt. Es macht also keinen Sinn, das nächste Redesign noch mit Dir zu machen. Wir 25 sind das so oft durchgegangen und wir haben festgestellt, dass dies genau das ist, was wir in unserem Leben machen wollen. Es ist alles was wir können. Im Dezember 2004 hast Du in Deutschland gesagt, dass Du nie wieder mehr als zwei Wochen am Stück ein Festival besuchen wirst. Du hast auch gesagt, dass wir die USA und Australien vergessen können, weil das Honorar und die Deutschkenntnisse der Bevölkerung zu klein seien.

In Interviews habe ich gesagt, dass es das Ende des Magazins wäre, wenn Andrea aussteigt. Ich kann es verstehen, wenn viele es so sehen. Vampster ist aber ein Bild meiner Seele, und ich bin nicht bereit das wegen einer Person aufzugeben. Einer Person, die ihre Kreativität auf etwas anderes konzentriert und deren Werte nicht zu meinen passen.

Es hat uns nie gestört, dass Du Dich nie am Melodic Speed Metal-Reviewen und den Programmierarbeiten beteiligt hast. Nicht, dass Du in den 8 Jahren nie zu einer Redaktionssitzung gekommen bist, bevor wir in die Kneipe nebenan gegangen sind. Auch nicht, dass Du immer mit Deinem Mann getrennt von uns fliegen wolltest. Auch nicht die Tatsache, dass Du zweifellos das Gesicht des Magazins bist. Wir haben es akzeptiert und uns okay dabei gefühlt, abgesehen von Geldgier, die Leserschaft unterbewerten und Versprechen zu brechen. Wir 23 hatten uns geeinigt, dass Vampster die Priorität für uns in den Jahren 2004-2005 sein sollte. Trotzdem waren Dir so viele Dinge wichtiger. Das ultimative Beispiel war das lang ersehnte HELLOWEEN-Interview, das wir absagen mussten, weil Du für Dein Studium lernen, Freunde treffen und ins Kino gehen musstest. Das waren die Worte, die Markus in seiner Mail verwendet hat, die er uns wegen der Absage geschickt hat. Das ist nur ein Beispiel von so vielen. Ich kann mir kein schlechtere Art vorstellen, selbstsüchtig zu sein und unsere Leserinnen und Leser vor den Kopf zu stoßen.

Vampster ist eine Lebensart und ein Job mit vielen Verpflichtungen. Uns selbst gegenüber und auch den Besuchern gegenüber. Mit Dir können wir diesen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.

Tief in uns wissen wir nicht, wer von euch uns an diesen Punkt gebracht hat. Irgendwie hat Dich Markus von einem liebenswerten Mädchen in eine Diva verwandelt, die nicht mehr so denkt und handelt wie sie es früher getan hat. Du bist Dir Deiner Unersetzbarkeit und Deiner Position zu sicher.

Es ist offensichtlich, dass Du uns vier für Deinen Stress und Dein Leid verantwortlich machst. Und dass Du denkst, dass wir Dich nicht respektieren und Dir nicht zuhören. Glaube uns, wir hatten immer den allergrößten Respekt vor Dir als eine wunderbare Journalistin und Freundin. Oftmals während der vergangenen Jahre wurden die Pläne nur nach Deinen Entscheidungen gemacht. Du warst immer diejenige, die mehr Geld von Werbepartnern wollte. Diese mehr
Entschädigung und mehr Geld von allen-Einstellung ist die Tatsache, die uns am meisten enttäuscht!

Wir wünschten, dass Du von nun an mehr auf Dein Herz hörst als auf Markus. Kulturelle Unterschiede, gepaart mit Geldgier, Opportunismus und Liebe, ist eine gefährliche Kombination.

Wir sind nicht besonders stolz auf diese Entscheidung, aber Du hast uns keine Wahl gelassen. Die Kluft zwischen uns ist einfach zu groß. Diese Entscheidung wurde von uns 24 Redaktionsmitgliedern zusammen getroffen. Wir sind über den Punkt hinaus, an dem man Dinge noch durch Gespräche regeln könnte.

Alles Gute für Dich und Deine Karriere,
Fierce

Arlette, BWLinz, Carrie, Der Pohl, Captain Chaos, Agony & Ecstasy, doomster,
deviator, WOSFrank, Frank Kuhnle, Psycho, Oliver, Jutze, ruuud, Der Praktikant,
Rachendrachen, Al, Uwe, Wings, Graf Zahl

PS: Dies ist ein offener Brief an alle.

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