"Wildhoney" wurde zu meiner ganz persönlichen Droge... was brauchte ich da noch Alkohol, Gras oder welche von den in "Whatever That Hurts" besungenen Kakteen mit lustiger Wirkung!?
Fans der teilnehmenden Bands bzw. Projekte, die bereits alle Originalversionen besitzen, können ein paar ausgefallene Schmankerl ihrer Lieblinge entdecken. Einsteigern in die Electroszene würde ich jedoch eher zu konservativeren, weniger in Richtung Techno tendierenden Samplern raten.
Nicht leicht hatten es die beiden Bands an diesem Abend, mussten sie doch gegen Paul Breitners WM-Naseweisheiten und das förmlich in den Biergarten zerrende Wetter konkurrieren. Dennoch ein gelungener Konzertabend.
Bei aller Affinität zu technoiden Sounds besitzen „Date Of Expiration“ sowie die beiden anderen Songs unter all dem aggressiven Geballer auch eine gewisse Melancholie und so etwas wie eine Seele, was sie vom schlichten „Liebe – Blumen – Vakuum im Kopf“-Gedöns der Techno-DJs abhebt.
Moment eben noch, muss erst mal die Sonnenbrille ablegen, die Bierflasche zurück in den Kühlschrank stellen und in Erinnerung an die Tatsache, dass ich Nichtraucher bin, die in meinem Mund befindliche Fluppe ausdrücken.
Selbst ein finsterer Song wie "Holocaust" hat Momente, in denen die Hoffnung sich allen Rückschlägen, Niederlagen und Frustrationen zum Trotz ihren Weg bahnt und dem Hörer das Licht am Ende des Tunnels ein Stückchen näher bringt.
Uwe Nolte und Frank Machau vermögen es, mit neoklassischen Elementen, gefühlvoll gezupften Gitarren sowie ihren angenehm tiefen Stimmen eine beruhigende, besinnliche Stimmung zu erwecken, wenngleich mehr Abwechslung dem Material mehr Reiz verliehen hätte.
"Nothing Remains The Same" ist eines dieser seltenen Alben, die hohe Songwriterkunst und Inspiration scheinbar mühelos mit Massenverträglichkeit verbinden, noch mehr, als dies auf dem Vorgänger "Rebirth" schon der Fall war.
Fans von FEAR FACTORY, STATIC X und WHITE ZOMBIE sollten sich die Chance nicht entgehen lassen, hier ein Juwel zu entdecken, noch bevor es von einem Label ins grelle Licht gezerrt wird.
Peter Tägtgren setzt dem Bereich "obskure Kooperationen" mit "Just Hate Me" die Krone auf, da der Song in Zusammenarbeit mit BRITNEY SPEARS-Songschreiber Max Martin entstand. Dennoch ein fast schon erschreckend normaler Song, der nicht gerade als Single ausgekoppelt gehört.
Ein bisschen rockig, ein bisschen düster, ein bisschen metallisch - ein Glück, dass THE 69 EYES wenigstens ihre größte Stärke nicht ebenfalls an die Leine genommen haben: ihr untrügliches Gespür für eingängige, wehmütige Melodien, die vor allem im Gesang von Jyrki immer wieder aufblitzen.
"Kill My Super Ego" ist zwar nicht schlecht, aber eben andererseits auch alles andere als spektakulär, zumal die engen Soundverwandten von PRO-PAIN den Dreh, wie man effektiv die Energie von Hardcore mit der Härte des Metals paart, weitaus besser raushaben.
Selten erlebte eine Band einen derart kometenhaften Aufstieg wie GRAVITY KILLS Mitte der Neunziger. Dem Singlehit "Guilty" konnte man in keiner Alternativezappelbude entkommen, und selbst im Kino erklang der Hit zum wüsten Leinwandtreiben von Stars wie Brad Pitt, Morgan Freeman und Kurt Russell. Doch dann wurde es still um die Shootingstars, nachdem auf den selbstbetitelten Erstling das etwas glattere Zweitwerk "Perversion" gefolgt war. Entsprechend überraschend kam die Ankündigung eines neuen GRAVITY KILLS-Albums namens "Superstarved", das sich dann auch noch als deutlich heftiger, metallischer und zugleich immer noch gespickt mit den typischen grandiosen Melodien entpuppte.
"Trying To Kiss The Sun" stellt das musikalische Äquivalent eines tiefen Atemzugs dar, eine einstündige Auszeit von den Wirren, der Hektik und den Ärgernissen des Alltags.