PANTHEON I: The Wanderer and his Shadow

Wenn 1349 und SARKOM-Mitstreiter ihre epische Seite zeigen…

Einer der Gründe darüber traurig zu sein, dass die Excess of Evil-Tour abgesagt wurde, war die entgangene Chance, PANTHEON I live zu sehen. Diese 2002 gegründete Truppe, in der sich unter anderem Mitglieder von 1349 und SARKOM austoben, zeigt spätestens mit ihrer zweiten Full Length-Scheibe The Wanderer and his Shadow, dass Mitstreiter der genannten Bands offenbar auch eine melodiösere, gar Streicher nicht abgeneigte Seite haben, die nicht zwangsläufig in Kitsch ausufert. Gleichzeitig weht PANTHEON I nicht nur aus dem norwegischen Heimatland ein eisiger Wind entgegen, sobald die Genrebezeichnung Epic Black Metal fällt – zumal KEEP OF KALESSINs monumentales Armada hier eine unangefochtene Vormachtsstellung besitzt.

The Wanderer and his Shadow gibt sich davon unbeirrt und weniger von epischem Größenwahn befallen, als die Vorzeichen es vermuten ließen. Lieber weben PANTHEON I bereits in den Opener einen schönen, melodiösen Basspart, der auf wohl dosierte, gewollt dissonante Streicher trifft. In einer guten Produktion mit einigen rauen Kanten wirken auch die Gitarren weniger fies als bei 1349, obwohl die Stammband dank der Harmonien und der Spielweise zeitweise untrüglich auszumachen ist. Zeitweise lässt sich auch der Geist EMPERORs erkennen, doch PANTHEON I verzichten darauf, schnöden Abklatsch zu betreiben. Lieber spielen sich gekonnt durch ihre abwechslungsreichen Songs, beweisen mal Mut zur verzerrten Hässlichkeit, dann wieder zur cleanen, wunderschönen Ergriffenheit, wofür das herausragende Coming to an End das beste Beispiel ist.

Insgesamt liefern PANTHEON I mit The Wanderer and his Shadow also ein sehr gutes Album ab. Ungehörtes bietet es zwar nicht und nicht alle Songs reichen an Coming to an End heran. Und dennoch – dieses Werk ist erfrischend anders und bietet vielschichtigen schwarzmetallischen Genuss, der offene Geister langfristig erfreuen dürfte.

Veröffentlichungstermin: 02.04.2007

Spielzeit: 42:19 Min.

Line-Up:
Andrè Kvebek (Ex-1349): Gitarren, Vocals
John Espen Sagstad (SARKOM): Gitarren
Tor RIsdal Stavenes (1349): Bass
Dan Theobald: Drums
Live Julianne Kostøl: Cello

Gastmusiker
Lazare Nedland (SOLEFALD): zusätzliche Vocals in Coming to an End
Nachtgarm (NEGATOR): zusätzliche Vocals in Chaos Incarnate
Gunhild: Violine in Where angels burn
Label: Candlelight Records

Homepage: http://www.pantheon-i.com

Email: pantheoni [at] hotmail.com

Tracklist:
1. Origin of Sin
2. The Wanderer and his Shadow
3. Cyanide Storm
4. Coming to an End
5. Shedim
6. Where Angels Burn
7. My Curse
8. Chaos Incarnate

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