FIREWIND: The Premonition

Nichts Neues bei den Griechen und das ist auch gut so. Eine hochklassige Power Metal-Scheibe mit fetten Riffs, hymnischen Refrains, viel Doublebass und wohlklingender Stimme.

FIREWIND brauche ich wohl niemandem mehr vorzustellen, haben sich doch die Griechen um Gitarrero Gus G. bereits einen klangvollen Namen in der Power Metal-Szene erarbeitet. Der Begriff erarbeitet ist hier auch wortwörtlich zu verstehen, denn mit The Premonition legen uns die amtierenden Europameister bereits ihr 5. Album in sieben Jahren vor. Wahrhaft eine gute Quote, vor allem wenn man bedenkt, dass alle Veröffentlichungen qualitativ sehr hochwertig ausgefallen sind. Wem FIREWIND dennoch noch überhaupt nicht bekannt sind, dem seien als Referenzen die Combos HAMMERFALL, DREAM EVIL (bei denen Gus G. selbst mal in Lohn und Brot stand), NOCTURNAL RITES und PRIMAL FEAR genannt.
Der akustische Einstieg von Into the fire lässt den Power Metal, der folgen wird, zunächst erst erahnen, aber sodann, wenn die Doublebass einsetzt, ist klar, worauf man sich eingelassen hat. Bombastisch, hymnisch, und mir furiosem Solo wird The Premonition eingeleitet, ehe mit Head up high das Tempo gedrosselt wird und man sich in traditioneller HAMMERFALL-Manier vorwärts bewegt. Danach folgt mit Mercenary man die erste Singleauskopplung der Scheibe. Dieser Song ist wie geschaffen für eine Single, da er gemäßigt und hymnisch, aber doch mit Schmackes vorantreibt und Ohwurmcharakter besitzt. Wer übrigens bei der Anfangsmelodie genau hinhört, kann die Melodie aus Super Mario Land 1 (Welt 4-1, 4-2) für den Gameboy heraushören… Weiter geht´s mit Angels forgive me, einer wuchtigen Walze, die jeden Riffverehrer mit Sicherheit zu gewissen Kopfbewegungen verleitet. Gleiches gilt auch für Remembered, das mich sehr stark an das Debüt der Band namens Between Heaven And Hell erinnert; eine aggressive Doublebass-Rakete, brachial und heavy, mit tollem Solo versehen. Genau das Gegenteil bietet das ruhige My loneliness, das zur Entspannung einlädt. Circle of life steht für den typischen Power Metal-Stampfer und erinnert wieder ungemein an DREAM EVIL und HAMMERFALL. Und jetzt wird´s mystisch und düster….. denkste, das war nur das Intro zum brachialen Riffgewitter von The silent code, einer Abrissbirne, die alles beinhaltet, wofür guter Power Metal steht: Doublebass-Parts, thrashige Riffs, hymnische Refrains und natürlich – ganz wichtig – viel Power! Ein Ohrenschmaus! Und weiter geht´s.. doch als ich die ersten Klänge des nächsten Stücks hörte, dachte ich zunächst an DSDS und anderen Casting-Dreck – bitte entschuldigen sie meine vulgäre Ausdrucksweise, aber für den musikalischen Bösewicht Bohlen und seine Konsorten gibt es keine harmlosere Betitelung. Ich schweife schon wieder ab. Zurück zu FIREWIND. Ich lag gar nicht so falsch mit meiner Vermutung. Es handelt sich um ein Stück, das nicht wirklich vom Heavy Metal inspiriert wurde, nämlich um eine gut umgesetzte, mit Schmackes versehene Coverversion des Gassenhauers Maniac von MICHAEL SEMBELLO, der 1983 die Billboard Charts anführte. Das abschließende Life foreclosed entlässt den Hörer mit einer ruhigen, melancholische Strophe und einem dramatischen Refrain aus der FIREWIND-Umklammerung und es fällt nicht schwer ein positives Resumee zu ziehen.
FIREWIND setzen dort an, wo sie mit Allegiance im Jahre 2006 aufgehört haben. Hymnenhafte Refrains, die keineswegs im Kitsch versinken, treffen auf deftige Riffs und eine angenehme, wohlklingende Stimme von Sänger Apollo Papathanasio. Es ist also alles im Lot im Hause der griechischen Powermetaller. Dies zeigt auch die Tatsache, dass es zum ersten Mal in der Bandgeschichte gelang, zwei Alben mit ein und demselben Line-Up einzuspielen. Außerdem kann sich ja Gus G. jetzt vollkommen auf seine Stammcombo konzentrieren, da sein Intermezzo bei ARCH ENEMY ja nur von kurzer Dauer war und er, wie schon angedeutet, seit längerem nicht mehr die Saiten bei DREAM EVIL zupft. Somit gibt´s von mir eine absolute Kaufempfehlung für alle Power Metalheads!
Wer übrigens ein paar Euro mehr drauflegt, bekommt zusätzlich zum Album noch eine DVD mit Live-Aufnahmen von vier der neuen Songs!

Veröffentlichungstermin: 24.03.2008

Spielzeit: 45:17 Min.

Line-Up:
Gesang: Apollo Papathanasio
Gitarre: Gus G.
Bass: Petros Christo
Schlagzeug: Mark Cross
Keyboard: Bob Katsionis

Produziert von Fredrik Nordström
Label: Century Media Records

Homepage: http://www.firewind.gr

Tracklist:
1.Into the fire
2.Head up high
3.Mercenary man
4.Angels forgive me
5.Remembered
6.My loneliness
7.Circle of life
8.The silent code
9.Maniac
10.Life foreclosed

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