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THRESHOLD: Dead Reckoning

THRESHOLD entwickeln sich im Schneckentempo weiter, wodurch sie für Fans von gemäßigtem, eingängigem Progressive Metal ausgesprochen interessant bleiben, jedoch kaum neue Anhänger gewinnen dürften.

Erwähnt man Images And Words, beginnen Prog-Metaller zu sabbern, fällt der Name THRESHOLD erntet man ein anerkennendes Nicken. Mit WATCHTOWER wird kultiger Wahnsinn assoziiert, bei Psychedelicatessen denkt man an soliden Progressive Metal. So war es 1995, so ist es heute immer noch. Daran wird auch Dead Reckoning nichts ändern. Denn THRESHOLD haben wie nahezu jede Progressive Metal-Band mit Stagnationserscheinungen zu kämpfen. Fans der vorhergehenden Alben werden die CD lieben, zumal eine Entwicklung hin zu eingängigen, rockigen Songstrukturen stattfand, wobei die tadellose spielerische Leistung aller Beteiligten als Konstante erhalten blieb. Wer wie ich in den Anfangstagen der Band Songs wie Paradox oder die Ballade Under The Sun liebte, erlebt dagegen einmal mehr keine positive Überraschung.

Die meisten Stücke klingen nach PRETTY MAIDS meets IQ, da Sänger Mac frappierend nach Ronnie Atkins klingt und die einfach gestrickten Riffs öfters an die jüngeren Werke der hübschen Mädels erinnern. Beim überlangen Pilot In The Sky Of Dreams schimmern im Gegensatz dazu vielschichtige Prog-Elemente durch, wie man sie von den Progrock-Veteranen IQ gewöhnt ist. Diese wirken allerdings wie eine Zirkusvorführung mit Pferden, Affen und Hochseilakt, jedoch ohne Löwennummer und Messerwerfer. Alles wirkt unterhaltsam und stellenweise richtig begeisternd (This Is Your Life), ohne dass man auch nur einmal gebannt den Atem anhält. Zudem sind natülich DREAM THEATER nach all den Jahren immer noch ein deutlicher Einfluss. Wie schon in der Vergangenheit verzichten THRESHOLD jedoch auf all zu sperrige Teile und bleiben dadurch auch für Teilzeitprogfans interessant. Im Hause THRESHOLD nichts Neues. Die transparente Produktion ist vielleicht einen Tick zu glatt ausgefallen. Denn häufig kann einzig der Gesang Leidenschaft und Gefühl vermitteln. Gerade bei den ruhigeren Stellen ist dies der Fall. Hier erinnert Macs charismatische Stimme an Steve Lukather (TOTO) und lässt nichts zu wünschen übrig.

Da die Refrains insbesondere zu Beginn des Albums einen Tick spannender als in der Vergangenheit ausgefallen sind, können Anhänger der Band und Liebhaber von gemäßigtem, eingängigem Progressive Metal blind zugreifen. Trotz dieser Weiterentwicklung hat Dead Reckoning aber nicht das Potenzial, dem Quintett viele neue Fans zu bescheren. Die sensationssüchtigen Freaks werden sich an den zahlreichen geradlinigen Rock-Rhythmen stören, die Freunde moderner Querdenkerklänge werden mit der traditionellen Melodieführung nichts anfangen können. Da helfen weder sporadische Disharmonien, noch der relativ sparsame Keyboardeinsatz.

Veröffentlichungstermin: 23.03.2007

Spielzeit: 54:58 Min.

Line-Up:
Andrew Mac McDermoth: Gesang
Karl Groom: Gitarre
Richard West: Keyboard
Steve Anderson: Bass
Johanne James: Schlagzeug

Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.thresh.net

Tracklist:
1. Slipstream
2. This Is Your Life
3. Elusive
4. Hollow
5. Pilot In The Sky Of Dreams
6. Fighting For Breath
7. Disappear
8. Safe To Fly
9. One Degree Down

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