WHITE COWBELL OKLAHOMA: Casa Diablo

Viel Sex und ein paar gute Songs ergeben noch lange kein empfehlenswertes Album.

Sex sells. Das haben sich wohl auch WHITE COWBELL OKLAHOMA gedacht. Die Kanadier wären bestimmt gerne richtige Cowboys aus Oklahoma, und wer ein richtiger Cowboy ist, der hat natürlich auch gleich einen ganzen Harem an willigen, sexgeilen Cowgirls dabei, wenn er durchs Land tingelt: Hauptattraktion für viele Konzertbesucher dürften wohl die Reize diverser leichtbekleideter Damen sein – diese nennen sich zum Beispiel Madame Painus d´Anus oder Rosetta, Queen of the Night. Schon die Namen versprechen eine feinfühlige Erotik, die man wohl nur von echten Cowgirls erwarten kann und die sich dann auch in Songtiteln wie She´s Got My Love In Her Hand, Time To Ride oder Ace In The Hole wieder findet…

Aber richtig, da ja war noch etwas: WHITE COWBELL OKLAHOMA machen ja nebenbei auch noch Musik: Sie mischen klassischen Rock´n´Roll mit der an MOTÖRHEAD erinnernden Variante, Boogie, 70er-Hammond-Orgeln und Southern Rock. Besonders gelungen sind dabei jedoch nur die Southern Rock-lastigen Songs wie Fly Away, das mit seinen tollen Steel Guitar-Parts einen starken LYNYRD SKYNYRD-Einschlag hat, und das relaxte Koko Girl. Immer dann aber, wenn die Kanadier dem dreckigen und härteren Rock frönen, gleitet ihre Musik in die Durchschnittlichkeit ab. Live mag bei flotten Rockern wie Get On, Get Down oder Bulletproof vielleicht die Post abgehen. Das ändert jedoch nichts daran, dass es diesen und den meisten anderen Songs schlicht an guten Hooklines fehlt, so dass sie, zumindest über die heimische Anlage gehört, nicht wirklich zünden können.

Viel Sex und ein paar gute Songs ergeben noch lange kein empfehlenswertes Album – vor allem dann nicht, wenn man den Käufer vor dem letzten Song mit 20 Minuten Stille beglückt und ihn somit über die wahre Spielzeit des Albums im Unklaren lässt.

Veröffentlichungstermin: 15.07.2006

Spielzeit: 69:22 Min.

Line-Up:
Clem – Lead Vocals, Lead & Rhythm Guitars, Timpani
Sarge – Lead Vocals, Lead & Rhythm Harmonica, Bass
Jesse – Organs, Piano & Moog Synth
Hollis – Lead & Rhythm Guitars
Chainsaw Charlie – Cowbell, Chainsaw, Bullhorn
Bubba Lee Phett – Bass, Guitar, Lead Vocals
The Cousin Who Hath No Name – Lead & Rhythm Guitars
Jessup H. Christ – Lead & Rhythm Guitars
Dingo von Devereaux – Drums, Percussions, Dingos

Gast
Robbie Fenton – Pedal Steel Guitar auf Fly Away

Produziert von Meher Steinberg
Label: Slick Monkey

Homepage: http://www.whitecowbell.com

Tracklist:
1. Adjust Your Set
2. Faster Than Sin
3. She´s Got My Love In Her Hand
4. Get On, Get Down
5. Fly Away
6. Tear You A New One
7. Casa Diablo
8. Do Me So Wrong
9. She Likes To Boogie
10. Sugar City
11. Koko Girl
12. Bulletproof
13. Ace In The Hole
14. Time To Ride
15. Turn Off Your Set

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