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DIE ELFEN: Folge 8 – Die Schlacht am Mordstein [Hörspiel]

Episches Kampfgetümmel in Albenmark, bei dem beherzt in die Fantasy-Klischeekiste gegriffen wird.

Aus dem kurzen Ausflug nach Iskendria wurde eine Reise, die 15 Jahre dauerte, Schwermeister Ollowain und Lutin Ganda wurde der Rückweg über einen Zauber etwas erschwert. Nun steht Albenmark Kopf, die Yingiz lauern überall, die Trolle sind frisch erstarkt, mit Gilmarak gibt es einen neuen König. Eine große Schlacht steht bevor, direkt vor der Stadt des korrupten Elfenfürsten Shandral. In dieser Schlacht soll Ollowain sich auf das Geheiß der Elfenkönigin Emerelle opfern, da er aus der Bibliothek von Iskendria angeblich ein Buch entwendet hat. Oder will der Elfenheld Ganda einfach nur schützen? Und auf welcher Seite kämpfen die Rotmützen, zu denen Ganda einst gehörte?

Es dauert, bis Die Schlacht am Mordstern schlüssig wird, mir scheint es, als hätten die Produzenten von DIE ELFEN hier ein paar Probleme gehabt, die Story so zu erzählen, dass auch diejenigen mitkommen, die die Romanvorlage nicht kennen. Es passiert sehr viel in diesen 65 Minuten: Zunächst die Rückkehr von Ollowain und Ganda nach Albenmark. Hier geht es dem Hörer so, wie den beiden Protagonisten: Wir können uns nicht mehr aus, was wann passiert – das ist in der Tat gut gemacht. Dann tauchen zahlreiche neue Charaktere auf, Alte kommen hinzu, die wir erst wieder richtig einordnen müssen. Anstrengend ist Die Schlacht am Mordstein also durchaus, auch nicht immer logisch. Erst will Emerelle wieder mit Ollowain anbandeln, dann soll er aber sterben? Erst droht Emerelle ihrer Dienerin aufs Schärfste und will sie verfluchen, im nächsten Atemzug kichern sie beide wie Teenagergören? Puh, da muss man schon großer Fantasyfan sein, damit man nicht völlig perplex ist. Auch die kitschige Schlachtenethik nervt fürchterlich: Lasst mich liegen, ich bin nur eine Last für euch – solche Klischees sind schon zu genüge woanders wiedergekaut worden.

Sehr gut ist allerdings das Sounddesign. Bis in den letzten akustischen Winkel gibt es hier eine Menge zu entdecken, die Szenerie ist lebendig, die Bilder entstehen im Handumdrehen vor dem inneren Auge. Gerade bei der großen Schlacht am Ende zeigen die Macher ihr ganzes Können: Aus dem wilden Kampfgetümmel wird kein undefinierbares Tohuwabohu, dafür behält Regisseur Dennis Ehrhard einen kühlen Kopf. Die Musik ist passend Mittelalterlich, die Sprecher gehen in dieser Szenerie gut auf. Bernd Vollbrecht (GABRIEL BURNS) ist als Melvyn der heldenhafte, wagemutige und freche Jüngling und zählt neben Laura Maire als Ganda definitiv zu den Sympathieträgern. Witzig und ungewöhnlich ist auch Torsten Michaelis´ (CAINE) Auftritt als Mausling Breitnase. Auch wenn nicht besonders viele nette Gestalten versammelt sind, Patrick Bach (Shandral), Leylin (Linda Fölster), Bernd Rumpf (Ollowain) und Karin Rasenack (Hexe Rika) machen ihre Sache wirklch gut.

Nach dem gelungenen Auftakt der zweiten Staffel von DIE ELFEN ist Die Schlacht am Mordstern ein erster Dämpfer, da nun wieder in die Klischeekiste gegriffen wird, die in den beiden Vorgängerfolgen so sorgsam umgangen wurde. Dem Fantasypublikum wird das egal sein, aber diejenigen, die sich davon eine Abkehr erhofften, werden ernüchtert sein. Immerhin, das Sounddesign ist wie üblich klasse, und eine gewisse Epik kann man auch dem achten Teil von DIE ELFEN nicht absprechen.

Veröffentlichungstermin: 15. November 2013

Spielzeit: 65:30 Min.

Line-Up:
Elfen:
Helmut Zierl – Alvias (Erzähler)
Bernd Rumpf – Ollowain
Daniela Hoffmann – Emerelle
Bernd Vollbrecht – Melvyn
Linda Fölster – Leylin
Sonja Stein – Obilee
Patrich Bach – Shandral
Tobias Lelle – Madrog
Marion Elskis – Caileen
Tim Knauer – Elodrin
Cathlen Gawlich – Silvyna
Kai-Henrik Möller – Fenryl
Klaus Sonnenschein – Meister Reilif
Detlef Bierstedt – Meliander

Mausilng:
Torsten Michaelis – Breitnase

Trolle:
Luise Lunow – Skanga
Tilo Schmitz – Orgrim
Uli Krohm – Slarag
Matthias Klie – Gilmarak
Bernd Stephan – Brodgrim
Simona Pahl – Birga

Kobolde:
Laura Maire – Ganda
Karin Rasenack – Rika
Thomas Wenke – Nikodemus Glops
Rasmus Borowski – Elija Glops

Kentauren:
Martin Keßler – Orimedes
Philipp Brammer – Katander

Weitere Bewohner von Albenmark:
Achim Buch, Linda Fölster, Janis Grossmann, Jürgen Holdorf, Tim Kreuer, Lennart Krüger, Rüdiger Kuhlbrodt, Jan-David Rönfeldt, Achim Schülke sowie der ehrenamtliche 15-köpfige Trollchor unter der Regie von Sebastian Breidbach

Dennis Ehrhardt – Skript, Regie und Produktion
ear2brain productions – Sprachschnitt und Sounddesign
Andreas Meyer – Musik
Alexander Rieß, Dennis Ehrhardt und Johannes Steck – Aufnahmen
Helge C. Balzer und Sandobal – Illustrationen
Sebastian Hopf – Layout

Produziert von Zaubermond Verlag
Label: Folgenreich / Universal Music Family Entertainment

Homepage: http://www.folgenreich.de/die-elfen

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