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SUFFOCATION: Pinnacle Of Bedlam

Ein solides, ja routiniertes Death Metal-Album, so humorlos wie ein Drive-By-Shooting, und mindestens genauso brutal.

Da sitzen sie auf ihrem Thron, wie die Könige des Genres. Aber er wackelt halt doch ein wenig. Er wackelt und wackelt, und wenn sie nicht aufpassen, fällt er irgendwann um. SUFFOCATION, die Majestät unter den Brutal Death Metal-Bands, ohne die es keinen Brutal Death Metal oder neue Unsinnigkeiten wie Slam Death oder Deathcore gäbe, sind mit Pinnacle Of Bedlam wieder da, um den Jungen zu zeigen, wie man das macht. Auch wenn diese vielleicht lieber Müll wie WAKING THE CADAVER hören. In ihrem Bereich kann SUFFOCATION natürlich keiner das Wasser reichen, das zeigen Songs wie Cycles Of Suffering, As Grace Descends, der Titelsong, Rapture Of Revocation und Beginning Of Sorrow überdeutlich. Auf homöopathische Art und Weise gibt es sogar ein paar Neuerungen bei SUFFOCATION, man höre und staune bei dem größtenteils gezügeltem Sullen Days mit seinem sanft gezupften Intro und Outro.

SUFFOCATION sind im Großen und Ganzen trotzdem in ihrer Entwicklung stehen geblieben, dabei wurden sie von jungen Bands wie ULCERATE geradezu überrundet. Und die, auch wenn sie ganz anders klingen, sägen gewaltig am Thron von SUFFOCATION. Es hätte einen künftigen Klassiker vom Kaliber von Pierced From Within oder meinetwegen auch Souls To Deny gebraucht, damit SUFFOCATION ihre Stellung nachdrücklich behaupten hätten können. Aber reden wir Pinnacle Of Bedlam nicht schlecht, es ist ein solides, ja routiniertes Death Metal-Album, so humorlos wie ein Drive-By-Shooting, und mindestens genauso brutal. Die Riffs von Terrance Hobbs sind stark wie üblich, komplex und doch im richtigen Moment eingängig. Das Drumming vom erneut eingestiegenen Dave Culross ist perfekt an SUFFOCATION angepasst. Die Möglichkeit zur kreativen Entfaltung ist dem Schlagzeuger leider nur im Bereich der schnelleren Blast Beats gegeben.

Wie üblich sind SUFFOCATION in Sachen Geschwindigkeit gut ausbalanciert, oft geht es extrem schnell zur Sache, dann haben die fünf Musiker wieder altmodische Uptempo-Grooves parat, und schließlich können die New Yorker auch nicht ihre Finger von den derben und langsamen Slam-Parts lassen. Frank Mullen darf dazu mit seiner charakteristischen Stimme für die Veredelung der Musik sorgen. Die Produktion vermiest allerdings den Hörspaß ein wenig, denn während die Gitarren angenehm derb sägen, ist das Schlagzeug völlig überproduziert und wirkt bei lautem Hören unecht und trocken, wie ein Fremdkörper. Dies und ein paar, nennen wir es altersbedingte Schwächen, sorgen dafür, dass SUFFOCATION auf Pinnacle Of Bedlam keine Sternstunde in ihrer Diskografie parat haben, aber dennoch ein gutes Album bieten. Und sagen wir es mal so, wenn dein Sohn mit einem WAKING THE CADAVER-Album nach Hause kommt, enterbe ihn nicht, gibt ihm lediglich Hausarrest, werfe dieses Album weg und schenke ihm SUFFOCATION. Sei ein guter Vater.

Veröffentlichungstermin: 15. Februar 2013

Spielzeit: 38:18 Min.

Line-Up:
Frank Mullen – Vocals
Terrance Hobbs – Guitars
Guy Marchais – Guitars
Derek Boyer – Bass
Dave Culross – Drums

Produziert von Joe Cincotta und SUFFOCATION
Label: Nuclear Blast Records

Homepage: http://www.facebook.com/suffocation

Mehr im Netz: https://twitter.com/suffocationband

Tracklist:
1. Cycles Of Suffering
2. Purgatorial Punishment
3. Eminent Wrath
4. As Grace Descends
5. Sullen Days
6. Pinnacle Of Bedlam
7. My Demise
8. Inversion
9. Rapture Of Revocation
10. Beginning Of Sorrow

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