blank

DEVIL SOLD HIS SOUL: Das Licht am Horizont

Die Erwartungen waren groß, das Resultat noch größer. Mit "Empire Of Light" hat die britische Post Hardcore-Band DEVIL SOLD HIS SOUL erneut ein mitreißendes und atmosphärisches Album vorgelegt, das vor Optimismus und Hoffnung nur so sprüht. Anstatt den Vorgänger "Blessed & Cursed" zu kopieren, versuchen die Jungs die Essenz ihrer Musik mittels kompakterer Strukturen direkt auf den Punkt zu bringen. "Empire Of Light" zählt somit sicherlich zu den spannendsten Veröffentlichung des laufenden Jahres. Gitarrist Rick unterhält sich mit uns über den neuen Ansatz, die Risiken des Tourlebens und natürlich die Bedeutung des inhaltlichen Konzepts für die Band selbst.

Die Erwartungen waren groß, das Resultat noch größer. Mit “Empire Of Light” hat die britische Post Hardcore-Band DEVIL SOLD HIS SOUL erneut ein mitreißendes und atmosphärisches Album vorgelegt, das vor Optimismus und Hoffnung nur so sprüht. Anstatt den Vorgänger “Blessed & Cursed” zu kopieren, versuchen die Jungs die Essenz ihrer Musik mittels kompakterer Strukturen direkt auf den Punkt zu bringen. “Empire Of Light” zählt somit sicherlich zu den spannendsten Veröffentlichung des laufenden Jahres. Gitarrist Rick unterhält sich mit uns über den neuen Ansatz, die Risiken des Tourlebens und natürlich die Bedeutung des inhaltlichen Konzepts für die Band selbst.

blankHi, Rick! Da ihr große “Rocky”-Fans seid, würde ich zum Anfang gerne von dir wissen, welcher der beste “Rocky”-Film ist und welchen Teil du am schlechtesten findest.

Der Beste ist “Rocky II” und der Schlechteste ist “Rocky V”.

Dann sind wir ja schon mal auf einer Wellenlänge. Aber steigen wir nun direkt ins eigentliche Thema ein: Während euer vorheriges Album “Blessed & Cursed” seinerzeit über CENTURY MEDIA erschienen ist, wurde “Empire Of Light” kürzlich via SMALL TOWN RECORDS veröffentlicht. Würdest du im Nachhinein sagen, dass der Vertrag mit CENTURY MEDIA für die damalige Zeit einen zu großer Schritt war?

Ich finde, dass jeder Schritt, den man mit einem Plattenlabel macht, ein großer Schritt ist. Wir hatten schon immer großes Vertrauen in unsere Entscheidungen und in die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiteten. Aber manchmal haben bestimmte Dinge – aus welchen Gründen auch immer – keinen Erfolg. Deshalb können wir aus unseren Erfahrungen nur lernen und nach vorne blicken. Wir glauben, dass wir als Band immer gestärkt aus solchen Erfahrungen hervorgehen, wenn wir unseren Weg weitergehen und unsere Blicke auf neue Ziele richten.

In unserem letzten Interview hattet ihr uns erzählt, dass die Arbeit mit einem renommierten Produzenten für euch definitiv eine Option für die Zukunft wäre. Im Fall von “Empire Of Light” habt ihr euch dann doch entschlossen, wieder alles selbst aufzunehmen und nur das Mastering Alan Douches zu überlassen. Was war der Gedanke hinter diesem Ansatz? Never change a winning team?

Wir schließen niemals aus, mit jemandem zu arbeiten, den wir respektieren und der dieselbe Begeisterung für unsere Musik zeigt wie wir. Dass wir dieses Mal die Arbeit mit unserem Gitarristen Jonny Renshaw fortführen wollten, lag nahe, da sich dieses Album im Grunde über uns als standhafte Einheit dreht und die Botschaft vermittelt: Das sind wir und das hier machen wir. Jonny hat mit dem Aufnahmeprozess, der technischen Seite daran und dem Mix großartige Arbeit geleistet. Dass er Teil der Band ist, macht seine Aufgabe offensichtlich auch einfacher, da wir alle wissen, wie wir klingen wollen – es geht also nichts in der Kommunikation verloren. Unser letztes Album hatten wir zusammen mit Alan Douches gemastert und da er tolle Arbeit geleistet hatte, engagierten wir ihn für “Empire Of Light” erneut.

Ich stimme zu, “Empire Of Light” klingt grandios. Genau wie sein Vorgänger ist der Sound heavy und laut, beizeiten schlicht erdrückend, ohne seine Transparenz zu verlieren. Die Produktion scheint zu atmen, was in einer unglaublich dichten Atmosphäre resultiert.

Danke, du hast so ziemlich alles angeführt, was wir erreichen wollten. Jonny hat wirklich tolle Arbeit geleistet.

Euer neues Werk zeigt außerdem riesige Vielfalt. Besonders während der ersten Hälfte führt jeder Song einen neuen Aspekt eures Repertoires ein, während der zweite Teil den Schwerpunkt auf die Ausarbeitung dieser Facetten legt. War es denn gewissermaßen eine bewusste Entscheidung, “Empire Of Light” im Aufbau auf einen solchen Höhepunkt zusteuern zu lassen?

Du könntest damit durchaus richtig liegen. Die Songreihenfolge des Albums wurde sehr spät im Produktionsprozess festgelegt – folglich ist die Anordnung für uns einfach eine natürliche Entwicklung der Songs, wie sie miteinander den bestmöglichen Fluss erzeugen und wie sie miteinander harmonieren. Wir wollen außerdem seit jeher, dass unsere Alben mit einem Höhepunkt enden und versuchen deshalb, den letzten Song besonders in den Köpfen der Hörer zu verankern. Dafür haben wir diesmal alle Register gezogen.

In meiner Kritik schrieb ich über den Albumtitel, dass das namengebende “Empire Of Light” nicht notwendigerweise das Herzstück des musikalischen Konzepts ist, sondern vielmehr ein gleißendes Licht am Horizont. Es fühlt sich an, als würde dieses Lichtreich das Ende des Wegs repräsentieren, das Erreichen unserer Ziele – ein Symbol, das sich in eurer Musik widerspiegelt. Was es im Grunde genommen sagt ist: Es gibt immer Hoffnung.

Ja, da liegst du vollkommen richtig. Es geht um Hoffnung. Dieses “Empire Of Light” ist etwas, das es zu erlangen gilt, für das es sich zu kämpfen lohnt. Etwas, das jeder erreichen kann und von dem jeder ein Teil sein kann. Es geht darum, positiv zu denken und vor allem niemals aufzugeben. Es dreht sich darum, zusammen zu bleiben, die schlechten Zeiten im Leben zu überwinden und daraus gestärkt hervorzugehen. Es ist ein enorm positives Album.

Artwork
Empire Of Light ist etwas, das es zu erlangen gilt, für das es sich zu kämpfen lohnt und von dem jeder ein Teil sein kann. Es geht um Hoffnung.

Dieses Statement spiegelt sich auch im Artwork. Ein kleines Boot inmitten der stürmischen See. Alles was es tun kann, ist hoffen, dass die Sonne am Horizont schlussendlich die Wolken durchbrechen wird. Welche Bedeutung hat der unergründliche Ozean für dich persönlich als Symbol?

Gute Frage. Ich denke, die Antwort ist sehr persönlich und vielleicht muss sie nicht mit anderen geteilt werden. Es verhält sich hier ähnlich wie mit unserer Musik: Wir wollen, dass die Leute unsere Musik in unterschiedlicher Weise interpretieren. Wir haben natürlich unsere eigenen Ansichten darüber, welche Bedeutung ein Song oder ein Album hat, doch das heißt nicht, dass dies die einzig mögliche Auslegung ist. Wir bekommen viele Zuschriften von Fans, denen unsere Musik in schweren Zeiten geholfen hat. Genau das macht für uns das Spielen in einer Band so lohnenswert: Wenn man das Leben einer anderen Person zum Guten beeinflussen kann, dann weiß man, dass man etwas positives gefunden hat.

Wo wir schon beim Ozean sind: “The Waves And The Seas” ist vielleicht der Song, der am meisten heraussticht. Obwohl der Hörer in seinem Verlauf mehrere Höhen und Tiefen durchlebt, ist sein Kern pure Gelassenheit, Optimismus und Entschlossenheit. Die letzte Zeile lautet Fate holds fortune for the brave. Ein Statement, dass wir alle unser Schicksal selbst in der Hand haben, solange wir nur für unsere Ziele kämpfen?

Definitiv. Dieser Song soll sich wie eine gewaltige Welle anfühlen, die über dich hereinbricht, und gleichzeitig die anschließende Ruhe vor der nächsten Welle transportieren.

Der Chor im Hintergrgund von “The Waves And The Seas” ist so beruhigend wie hypnotisierend. Obwohl das nur eines von vielen Beispielen dafür ist, habe ich das Gefühl, dass die Arrangements das Hauptaugenmerk während den Aufnahmen genossen. War es im Vergleich zu “Blessed & Cursed” schwieriger, alle Teilaspekte stimmig ineinander zu fügen?

Wir haben Gesang schon immer gerne auf verschiedene Weisen eingesetzt. Ed (Gibbs, Vocals – Anm. d. Verf.) hat sich innerhalb der vergangenen sieben Jahre als Sänger ungemein weiterentwickelt. Er ist sehr vielseitig und bei ihm haben sich beide Seiten seiner Stimme, seien es nun die Screams oder der Klargesang, ausgeglichen entwickelt. Ich glaube, dass er aktuell einer der begabtesten Sänger des Genres ist. Wir nutzen gerne Gruppenvocals, egal ob es Screams, Shouts, oder Gesang ist, da sie uns helfen, der Musik Raum und Tiefe zu verleihen. Zusammen mit Eds kraftvollen Gesangslinien funktioniert das ungemein gut. Wir hoffen einfach, dass die Leute bei diesen Chorparts mitsingen – wenn sie es tun, ist das ein unglaubliches Gefühl.

Im Vergleich zu “Blessed & Cursed” sind die meisten Songs auf “Empire Of Light” ein wenig kürzer geraten. Ist das purer Zufall, oder habt ihr vielleicht bewusst versucht, die Essenz eines jeden Songs einzufangen, indem ihr ihn auf seinen Kern reduziert?

Wir wollten tatsächlich kürzere Songs schreiben. Natürlich nicht um der Kürze Willen, sondern um uns selbst herauszufordern – wir wollten wissen, ob wir dazu in der Lage sind. Auf “A New Legacy” sind wir besonders stolz, da die Nummer unserer Meinung nach all das in einem viel kürzeren Song vereint, was uns als Band definiert. Davon abgesehen haben wir auf diesem Album mit “End Of Days” aber auch unseren bisher längsten Song geschrieben. Wir haben diesmal also viel Neues ausprobiert.

Pauls (Kitney, Samples – Anm. d. Verf.) Samples hatten schon immer großen Anteil daran, diese dichte und positive Atmosphäre zu transportieren, die für DEVIL SOLD HIS SOUL so charakteristisch ist. Diesmal nimmt er jedoch während Songs wie “Sorrow Plagues” oder “The Waves And The Seas” eine führende Rolle ein. Obwohl ich das als einen der größten Fortschritte im Songwriting ansehe, frage ich mich, ob ihr keine Angst habt, dass Paul insgeheim plant, dich und Jonny zu ersetzen. Ich meine, wer braucht schon Gitarren, oder?

(Lacht) He he, vielleicht hast du recht! Aber im Ernst, wir als Band merken mehr und mehr, dass der Einsatz von Samples so viel effektiver sein kann, als die Art und Weise wie sie andere Bands nutzen. Paul hat mit seiner Art zu samplen mittlerweile einen solch vielseitigen Stil entwickelt, dass er die Band um eine komplett neue Dimension erweitert. Wir sehen die Samples mit den Gitarren auf einer Stufe. Man muss nur wissen, wie und wann man sie einsetzt. Manchmal merkt man vielleicht gar nicht, dass sie da sind. In Pauls Arbeit steckt viel Feinsinn, der enorm viel zum DEVIL SOLD HIS SOUL-Sound beiträgt.

Foto
Wir wollten kürzere Songs schreiben. Natürlich nicht um der Kürze Willen, sondern um uns selbst herauszufordern.

“No Remorse, No Regrets” dreht sich um eure Geschichte als Band und weitet seine Botschaft auf einen universellen Standpunkt aus: Wir sollten vergangene Entscheidungen nicht bereuen und negative Erfahrungen als etwas Konstruktives anerkennen, da sie uns die schönen Momente erst als solche erleben lassen. Inwieweit hat die Erfahrung, die du auf Tour und in der Band gesammelt hast, dich als Mensch geformt?

Das Bandleben zeigt dir eine Menge Dinge. Aber aus meiner Sicht war die wichtigste Erkenntnis daraus, wie wichtig die Menschen für mich sind, die mir besonders nahe stehen. Seien es nun die Familie, Partnerinnen oder Freunde – einfach jeder davon. Das Schwerste am Touren ist, dass man von seinen Angehörigen getrennt ist. Die Opfer, die man bringt, um zu touren; das Geld und die Kraft, die man in die Band steckt, führen nicht immer zu Erfolg. Aber wenn man jemanden zu Hause oder in seiner Nähe hat, der einen unterstützt und ermutigt, dann muss man um alles in der Welt daran festhalten, da man diese Art der Unterstützung unterwegs von niemand anderem bekommt.

Das ist wohl wahr. Im Video zu “No Remorse, No Regrets” hebt ihr trotzdem die positiven Seiten hervor. Unter anderem seid ihr auch im Münchner Hofbräuhaus zu Gast gewesen. Ganz nebenbei bemerkt, hat es euch da gefallen?

Ja, sehr sogar. Wir waren dort zwei Mal. Das Bier ist wirklich gut – und natürlich auch das Schnitzel!

Haha, das wollte ich hören. Aber nun wieder zu etwas Ernsterem: Im August hatten BARONESS während ihrer Tour einen schrecklichen Unfall. Sänger und Gitarrist John Dyer Baizley veröffentlichte vor kurzem ein Statement auf der offiziellen Bandhomepage, bei dem es mir eiskalt den Rücken herunter lief. Haben solche Vorfälle einen Einfluss auf euch als Band? Ist es vielleicht das, was “No Remorse, No Regrets” uns mitteilen will? Auch wenn schreckliche Dinge passieren können, wiegen die positiven Seiten die Risiken auf?

Ja, wir waren entsetzt, als wir vom BARONESS-Unfall hörten. Wir hoffen, dass sie nun zu Hause wieder gesund werden. Solche Vorfälle zeigen einem, wie wichtig die Sicherheit unterwegs im Verkehr ist. Wir haben auf Tour schon von vielen schlimmen Vorfällen gehört und auch selbst miterlebt. Durch das ständige Touren hat man natürlich immer ein gewisses Unfallrisiko. Man muss daher stets vernünftig und aufmerksam bleiben. Da wir unseren Van selbst fahren, passen wir ununterbrochen aufeinander auf. Wir sind wahrscheinlich sogar eine der sicherheitsbewusstesten Bands in der Szene. Man kann nicht auf jede Eventualität vorbereitet sein, aber man kann bis zu einem gewissen Grad Vorkehrungen treffen.

Da hast du recht, man kann nie vorsichtig genug sein. Vorher hast du bereits “A New Legacy” angesprochen. Zu dem Song habt ihr auch einen professionellen Videoclip veröffentlicht, bei dem Stuart Birchall (arbeitete unter anderem schon für ARCHITECTS – Anm. d. Verf.) Regie führte. Warum habt ihr euch für Stuart entschieden? Kam von ihm auch das grundlegende Skript? Ich finde nämlich, dass die Box-Thematik perfekt zum Song passt!

Wir waren schon immer von Stuarts Arbeit angetan und wussten, dass er qualitativ hochwertige Videos produziert. Also haben wir ihn einfach gefragt, ob er Lust hätte, den Clip mit uns zu drehen. Da ihm und seinem Team der Song gefiel, waren wir uns sicher, dass sie mit einer Menge Begeisterung an die Sache herangehen würden. Ich glaube, dass die Idee zur Thematik direkt von Stuart kam. Obwohl wir die “Rocky”-Filme schon immer als einen unserer Einflüsse angeführt hatten, war es purer Zufall, dass er dieses Thema aufgriff. Ein glücklicher Zufall – wir finden das Ergebnis großartig.

Foto
Das Bandleben zeigt dir eine Menge Dinge. Aber aus meiner Sicht war die wichtigste Erkenntnis daraus, wie wichtig die Menschen für mich sind, die mir besonders nahe stehen.

Vor ein paar Monaten habt ihr für das britische Magazin “Kerrang!” eine Cover-Version von METALLICAs “The Struggle Within” aufgenommen. Musstet ihr bei diesem Angebot überhaupt zögern, oder war ein solcher Tribute-Beitrag eine klare Sache für euch? Hättet ihr euch einen anderen Song ausgesucht, wenn ihr die Wahl gehabt hättet?

Es gab keinerlei Zweifel, dass wir bei dieser Tribute-CD mitmachen wollten und hätten wir die Möglichkeit gehabt, hätten wir wahrscheinlich einen anderen Song gewählt. Die Deadline für den Track war sehr kurzfristig, weshalb wir das komplette Stück innerhalb von zwei Tagen aufnahmen. Unserer Meinung nach ist es ein verflixt gutes Cover und wir hoffen, dass ein paar Leute ähnlich denken. Wir können es niemals allen recht machen – das kann niemand. Man bleibt bei so einem Song entweder so nahe am Original wie möglich, oder man experimentiert mit dem Track wild herum und interpretiert ihn komplett anders. Egal welche Option man wählt, irgendjemand wird immer unzufrieden sein.

Liest man die YouTube-Kommentare zu diesem Song, dann trifft man in der Tat auf eine Menge Kritik. Wie geht ihr mit solchen Reaktionen um? Immerhin ist es unglaublich schwierig, überhaupt negatives Feedback zu “Blessed & Cursed” oder “Empire Of Light” zu finden…

Natürlich ist es niemals schön, Kritik zu lesen. Aber wenn man einen METALLICA-Song vom größten Metal-Album aller Zeiten (“Metallica / The Black Album” – Anm. d. Verf.) covert, dann muss man auf etwas Gegenwind gefasst sein. Wenn es einem nicht gefällt, dann muss man es sich nicht anhören, ganz einfach. Und falls doch, dann ist das natürlich cool!

Ich denke, das ist die richtige Einstellung. Ich hatte schon befürchtet, das Ausbleiben von Kritik lässt euch umso dünnhäutiger werden. Allgemein scheint die Interaktion mit euren Fans für euch sehr wichtig zu sein. Eure Facebook- und Twitter-Profile sind stets aktuell und Paul antwortet sogar regelmäßig auf YouTube-Kommentare. Während ein solcher Ansatz aus Sicht der Fans sehr persönlich und intim wirkt, ist er auch unglaublich zeitaufwendig. Könntet ihr euch überhaupt vorstellen, Angelegenheiten wie die sozialen Netzwerke an ein Management abzugeben? Oder ist die direkte Kommunikation mit euren Fans zu wichtig für euch?

Direktes Feedback von unseren Fans ist für uns immer nützlich. Da wir keine riesige Band sind, finden wir es nur angemessen, dass wir uns die Zeit nehmen, auf Fragen und Nachrichten unserer Anhänger zu antworten. Vielleicht würden wir uns von unseren Fans entfernen, wenn wir aufhören würden, mit ihnen zu interagieren. Man erkennt sofort, wenn jemand die eigene Musik wirklich mag – wenn jemand also eine Frage hat, freue ich mich, ihm antworten zu können.

Ich denke, das gilt dann auch für eure Shows. Kannst du mir bezüglich einer potenziellen Europatour schon etwas Genaueres verraten?

Ich bin mir sicher, dass in diesem Moment schon etwas in Vorbereitung ist. Wir wollen durch Europa touren und “Empire Of Light” so vielen Leuten wie möglich zugänglich machen. Wir können es kaum erwarten, nach Deutschland zurückzukehren – wir lieben es dort.

Gerade das Touren wird für kleinere Bands immer schwieriger, weshalb sich viele Formationen in Gruppen zu je fünf bis sieben zusammenschließen. Die Vorbands haben dann meist eine Spielzeit von 20 bis 30 Minuten. Was hältst du von diesen dicht gepackten Tour-Line-Ups? Wäre das auch eine Option für DEVIL SOLD HIS SOUL?

Ich glaube in der heutigen Szene muss man manchmal auf die nächstbeste Tour aufspringen, die man kriegen kann. Ich würde ein dreißigminütiges Set mit sieben Bands gar keiner Tour vorziehen. Im Idealfall würden wir natürlich gerne der Headliner sein und eine Show aufziehen. Aber solange wir die Chance bekommen, vor Menschen aus der ganzen Welt zu spielen, machen wir, was immer auch nötig ist, um dorthin zu kommen.

Rick, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Meine letzte Frage geht wieder zurück zu “Rocky”. Wenn du eines der folgenden Outfits wählen müsstest, mit welchem würdest du die Bühne rocken?
a) Apollo Creeds glänzende stars’n’stripes-Shorts
b) Clubber Langs Indianerohrringe
c) Den Helm von Paulies Roboter
d) Ivan Dragos starren Haarschnitt

Das wäre ganz klar Apollo Creeds Hose – sie ist nicht nur kultig, sondern mit Abstand die coolste Hose aller Zeiten. Ich glaube aber, dass wir lieber noch ein paar Stunden im Fitnessstudio investieren sollten, falls das unser nächstes Bühnenoutfit wird!

Artwork und Fotos © DEVIL SOLD HIS SOUL / Small Town Records

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner