blank

LUCA TURILLIS RHAPSODY: Ascending To Infinity

Nach der Umbenennung nun die Aufteilung in zwei Bands. Fans können sich freuen, schließlich dürften zwei Bands die Veröffentlichungsrate an RHAPSODY-Alben noch mal in die Höhe treiben. Zumindest bei "Ascending To Infinity" geht die Rechnung auf. Nicht viel neues, dafür aber bekanntes in guter Qualität.

Es wird immer verwirrender bei RHAPSODY. Erst durfte die Band vor sechs Jahren ihren Namen um ein prägnantes OF FIRE erweitern, nun trennen sich die beiden Masterminds Luca Turilli und Alex Staropoli nach fast zwanzig Jahren Zusammenarbeit und machen getrennt weiter. Alex unter dem Namen RHAPSODY und Luca unter dem Namen… RHAPSODY! Na ja, fast. Um genau zu sein, macht Alex Staropoli unter dem bekannten RHAPSODY OF FIRE-Banner weiter, LUCA TURILLI nennt seine neue Band LUCA TURILLIS RHAPSODY – mit kleinem LUCA TURILLI und großem RHAPSODY 😉 Wie am Ende einer guten Ehe hat man sich auch bezüglich des gemeinsamen Besitzes – sprich der anderen Bandmitglieder – geeinigt. Alex behält Sänger und Schlagzeuger, Luca den zweiten Gitarristen und den Bassisten. Mit Alessandro Conti hat LUCA TURILLI einen absolut würdigen Ersatz für Fabio Lione gefunden, der letztegenanntem stimmlich durchaus ähnelt.

Musikalisch erwartet wohl niemand von einer der beiden Bands eine großartige Stilkorrektur und zumindest für die LUCA TURILLI-Variante kann ich das auch schon mal bestätigen, denn Ascending To Infinity bietet den Fans genau das, wofür sie die Band bisher auch schon geliebt haben und den Spötern… nun ja, ihr könnt es euch ja denken. Das Intro Quantum X überrascht erst mal mit ungewohnten Techno-Synthies, bevor dann der klassiche, düstere Soundtrack-Bombast einsetzt und uns auf eine knappe Stunde des üblichen RHAPSODY Soundtrack meets Melodic Metal-Sounds einstimmt. Das typische, neo-klassische Gitarrenspiel, die bombastischen Orchester-Sounds – eigentlich alles wie immer. Ein bißchen Folk-Gedudel darf natürlich auch nicht fehlen, den platziert man zu Beginn von Excalibur.  Und natürlich jede Menge klassische, flotte Bombast-Rocker wie Dantes Inferno, Dark Fate Of Atlantis oder Clash Of The Titans.

Bei Tormento E Passione, welches komplett auf italienisch gesungen ist, liefert sich Alessandro Conti ein Duett mit einer Sängerin. Der Song hat etwas opernhaftes, natürlich kombiniert mit den üblichen RHAPSODY-Trademarks. Bei Luna singen auch wieder beide, doch dieser Song klingt völlig anders, geht eher etwas in Richtung jazziger Pop, was NIGHTWISH  auf ihrem letzten Album ja auch schon probiert haben. Nur dass LUCA TURILLI auch bei diesem Song zwischendurch nicht auf den Bombast verzichten möchte. Schwülstig und kitschig? Unbedingt! Trotzdem gefällt mir die Nummer, auch wenn ich mir etwas mehr Mut und Konsequenz gewünscht hätte. Und natürlich darf auch der überlange Abschluß-Song nicht fehlen, hier vertreten durch das viertelstündige Of Michael The Archangel And Lucifers Fall bei dem noch mal alles, was man bei den vorherigen Songs gehört hat zu einem einzigen Epos verschmolzen wird.

Im Bandinfo erzählte LUCA TURILLI von der Möglichkeit, dem klassichen RHAPSODY-Sound, dem er treu bleiben wolle, moderne Elemente hinzu zu fügen. Dies beschränkt sich zumindest bei diesem Album auf das Cover (Großstadt-Ruine statt Schloß – fällt aber erst bei genauerem Hinsehen auf), die erwähnten Synthies am Anfang, eine Hand voll etwas moderne Gitarrenriffs sowie eine Polizei-Sirene in einem der Songs. Das dürfte wohl jeder Fan verkraften. Alles in allem ist Ascending To Infinity ein gutes Album, welches keinen Fan der Band enttäuschen dürfte und mir wieder besser gefällt, als Triumph Or Agony, das letzte RHAPSODY-Album, das ich mir angehört habe. Ein grundsolides Album eben.

Veröffentlichungstermin: 22.06.2012

Spielzeit: 57:30 Min.

Line-Up:
Alessandro Conti – vocals
Luca Turilli – lead guitars and keyboards
Dominique Leurquin – lead and rhythm guitars
Patrice Guers – bass
Alex Landenburg – drums

Produziert von Sebastian Roeder
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.ltrhapsody.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/ltrhapsody

Tracklist:
01. Quantum X
02. Ascending To Infinity
03. Dante´s Inferno
04. Excalibur
05. Tormento E Passione
06. Dark Fate Of Atlantis
07. Luna
08. Clash Of The Titans
09. Of Michael The Archangel And Lucifers Fall

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner