ELUVEITIE: Helvetios

Gewohnt starker Hybrid aus Melodic Death Metal und zahlreichen Folk-Einflüssen.

Viel Kritik mussten sich ELUVEITIE mit ihrem letzten Album “Everything Remains (As It Never Was)” nicht gefallen lassen. Wenn es Unmutsäußerungen gab, dann war es vereinzelt ausgesprochenes Bedauern, dass dem Album die Magie fehlte, welche die frühen Werke der Schweizer so besonders machte. Allen können ELUVEITIE es selbstverständlich nicht recht machen, keine Frage, “Helvetios” zeigt dennoch, dass sich die Jungs und Mädels redlich mühen, auch das Unmögliche zu schaffen.

Gerade die Atmosphäre steht diesmal wieder verstärkt im Vordergrund. Dabei bleiben der gesprochene Prolog sowie der umschließende “Epilogue” keine gut gemeinte Staffage. Den stimmigen Rahmen füllen ELUVEITIE mit einer ganzen Reihe neuer Songs, denen die dezente Schwerpunktverlagerung in Richtung Ethnoinstrumente und mythische Klänge unschwer anzumerken ist.

Der Abwechslungsreichtum ist eine der tragenden Säulen von “Helvetios”

Dem Melodic Death Metal machen die Folk-Einflüsse seinen Platz als musikalisches Fundament sicher nicht streitig, aus dem Hintergrund übernehmen Drehleier und Flöten wie in “Home” aber regelmäßig tragende Funktion, schmiegen sich in “Meet The Enemy” an klassisches Schwedenriffing oder schultern im traditionell inspirierten “Luxtos” locker auch ganze Songs. Neben dem dort zitierten, bretonischen Traditional “La Jument De Michao” greift das tanzbare “Santonian Shores” zudem auf Maxou Heintzens “Mominette” zurück – der Großteil der Melodien auf “Helvetios” stammt jedoch aus eigener Feder.

Und gerade dort zeigen sich abermals die Stärken ELUVEITIEs: Zu den energischen Melodeath-Ausbrüchen gesellen sich mit “Scorched Earth” und dem instrumentalen Akustikstück “Hope” angenehme Ruhepole, während “A Rose For Epona” mit kraftvollem Frauengesang die verträumte Seite der Band aufzeigt. Irisch wird es außerdem mit dem fideligen “Havoc”, das nebenbei den Abwechslungsreichtum als eine der tragenden Säulen von “Helvetios” zementiert.

Die Magie von ELUVEITIE offenbart sich unter der Oberfläche

All das ist eingebettet in ein wunderbar stimmiges, wenngleich leicht matschig abgemischtes, Rahmenbild, dessen Farbtupfer in Gestalt von Hymnen wie “Alesia” ein derart helles Leuchten annehmen, dass das monochrom gehaltene Artwork auf der Front dagegen geradezu trist wirkt. Aber es ist bei ELUVEITIE eben nicht der schimmernde Glanz der Oberfläche, sondern der darunter liegende Kern, der die Magie ausmacht.

Veröffentlichungstermin: 10.02.2012

Spielzeit: 59:16 Min.

Line-Up:
Chrigel Glanzmann – Vocals, Acoustic Guitar, Mandolin, Uillean Pipes, Bodhràn, Tin & Low Whistles, Gaita
Meri Tadic – Fiddle
Anna Murphy – Hurdy Gurdy, Vocals
Päde Kistler – Bagpipes, Whistles
Ivo Henzi – Guitar
Simeon Koch – Guitar
Lay Brem: Bass
Merlin Sutter: Drums

Produziert von Tommy Vetterli
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.eluveitie.ch
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/eluveitie

ELUVEITIE “Helvetios” Tracklist

01. Prologue
02. Helvetios
03. Luxtos
04. Home
05. Santonian Shores
06. Scorched Earth
07. Meet The Enemy
08. Neverland
09. A Rose For Epona (Video bei YouTube)
10. Havoc (Video bei YouTube)
11. The Uprising
12. Hope
13. The Siege
14. Alesia
15. Tullianum
16. Uxellodunon
17. Epilogue

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