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PHARAOH: Bury The Light

Auf ihrem vierten Album gehen PHARAOH etwas sperriger und eine Ecke härter als noch auf "Be Gone" zu Werke. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch "Bury The Light" süchtig macht…

Nachdem PHARAOH letztes Jahr endlich Ihre Ten Years-EP fertig stellten, konnte man ja hoffen, dass die Amis auch so langsam mal mit dem neuen Studioalbum anrücken würden. So nebenbei dübelte Drummer Chris Black ja letztes Jahr noch im Allgeingang das grandiose Another Night seiner Hard Rock-Spielwiese HIGH SPIRITS ein. Und jetzt ist Bury The Light, das insgesamt vierte Album endlich da. Nach den ersten Durchläufen wird eines ziemlich schnell klar: Bury The Light geht nicht so schnell ins Ohr wie sein Vorgänger. Aber auch Be Gone brauchte eine Weile, um seine volle Pracht preis zu geben. Ein zweites By The Night Sky findet sich auch auf dem vierten Album der Amis nicht – so einen Song schreibt man wohl nur ein Mal.

Stilistisch haben PHARAOH natürlich nichts geändert, immer noch brilliert die Band mit spielerisch überragendem Power Metal, der zu keiner Zeit angestaubt klingt, sondern zeitgemäß – Retro-Gehabe hat diese Band nicht nötig, PHARAOH schauen nach vorne. Insgesamt haben PHARAOH auf Bury The Light härtetechnisch im Vergleich zum Vorgänger eine Ecke zugelegt, ohne natürlich die großartigen, teilweise immer noch von IRON MAIDEN beeinflussten Melodien zu vernachlässigen. Auf diesem Album passiert bei jedem Song so verdammt viel, an jeder Ecke noch mal eine andere Melodie, ein weiteres Riff. Am besten lernt man Bury The Light unter dem Kopfhörer kennen, wenn man sich voll und ganz auf die Musik konzentriert. Gegen PHARAOH wirkten Neunzig Prozent der neueren, traditionellen Metal-Bands – so cool ich viele davon auch finde – wie ein Haufen grobschlächtiger Stumpfköpfe.

Dabei stehen natürlich vor allem der stimmgewaltige Tim Aymar und Flitzefinger Matt Johnsen im Vordergrund. Ersterer hat ein absolut unverkennbares Organ, rau aber auch gefühlvoll und, wenn gebraucht theatralisch. Zweiterer prägt den Bandsound mit seinem Spiel mindestens genau so stark, zaubert eine wunderbare Harmonie und ein anbetungswürdiges Solo nach dem anderen aus dem Hut. Aber auch die Rhythmus-Fraktion, bestehend aus Bassist Chris Kerns und Drummer Chris Black zeigt große spielerische Klasse und geht ebenfalls sehr detailverliebt zu Werke. Dazu kommt die große Qualität des Songwritings, an dem die gesamte Band gleichberechtigt beteiligt ist, genau wie an den Texten. Dabei heraus gekommen sind erneut große Songs, wie The Wolves, das fast achtminütige The Year of the Blizzard oder In Your Hands.Aber eigentlich macht es keinen Sinn, hier irgendwelche Songs raus zu picken, denn jeder Track auf Bury The Light ist erste Sahne.

Fazit: Auch wenn das vierte Album von PHARAOH nicht so schnell ins Ohr geht wie seine Vorgänger, so ist der Band mit Bury The Light trotzdem erneut ein Geniestreich gelungen. In Sachen anspruchsvoller Power Metal sind PHARAOH eine echte Konstante und vielleicht die beste, neuere Band überhaupt in diesem Bereich. An Bury The Light kommt jedenfalls kein Power Metal-Fan vorbei.

Veröffentlichungstermin: 24.02.2012

Spielzeit: 48:30 Min.

Line-Up:
Tim Aymar – vocals
Matt Johnsen – guitar
Chris Kerns – bass
Chris Black – drums

Produziert von Matt Crooks
Label: Cruz Del Sur Records

Homepage: http://www.solarflight.net

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/Pharaohmetal

Tracklist:
01. Leave Me Here to Dream
02. The Wolves
03. Castles in the Sky
04. The Year of the Blizzard
05. The Spider´s Thread
06. Cry
07. Graveyard of Empires
08. Burn With Me
09. In Your Hands
10. The Spider´s Thread (Reprise)

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