ABORTED: Global Flatline

ABORTED prügeln dir mit "Global Flatline" meisterhaft die Fresse ein.

Was Death Metal angeht, bin ich hier ja eher für das Old School-Gerumpel zuständig. Aber Slaughter & Apparatus von ABORTED fand ich damals ziemlich cool, habe der Band danach aber irgendwie  keine Beachtung mehr geschenkt. Bis jetzt, da mit Global Flatline das siebte Album der Belgier anseht. Nach dem einminütigen Intro bauen ABORTED mit dem schleppenden Beginn des Titeltracks kurz Spannung auf, um nach wenigen Sekunden das Gaspedal bis zum Bodenblech durchzutreten. Wahnwitziges Drumming, krachende Riffs, dann ein Break, ein halbwegs melodisches Gitarrensolo, weiter geht’s im Thrash-Beat, dann mal ein bisschen schleppend und wieder ab aufs Gaspedal. Ich bin übrigens immer noch beim ersten Song. Der Gesang wechselt zwischen kaum verständlichem Gegrunze und fast verständlichem Gekeife, da ist also für jeden was dabei. Diesem tiefen Murmelgrunzen kann ich allerdings eher wenig abgewinnen, wirklich brutal klingt das nicht.

Davon abgesehen ist Global Flatline aber ein echter Schlag in die Fresse. Bei all dem brutalen Gehacke lassen ABORTED aber auch mal ein paar halbwegs melodische Gitarrenleads in Ihre Songs einfließen. Davon abgesehen geizen ABORTED nicht mit Breaks und Tempowechseln, mal etwas Mid-Tempo-Mosh, dann langsam mahlend, dann wieder mit Vollgas. Genau die Mucke, zu der man im Moshpit so richtig die Sau raus lassen kann. Hier und da ein paar Breakdowns, allerdings sind ABORTED von Deathcore oder ähnlichem Stumpfsinn immer noch weit entfernt. Viel mehr hört man bei ABORTED noch den Einfluss von CARCASS, auch was die Mischung aus Brutalität und Melodie angeht.

Die Produktion ist, wie man es von einer modernen Death Metal-Band erwartet, fett mit einem überraschend knarzigen, leider allerdings selten wirklich wahrnehmbaren Bass. Das Digipack von Global Flatline enthält mit Neueinspielungen von Nailed Through Her Cunt und Erucations Of Carnal Artistry noch zwei Bonustracks. Global Flatline zeigt ABORTED in Top-Form, Slaughter & Apparatus hatte ich eine Ecke stärker in Erinnerung, trotzdem haben die Belgier hier ein ausgezeichnetes Album abgeliefert.

Veröffentlichungstermin: 20.01.2012

Spielzeit: 43:44 Min.

Line-Up:
Sven De Caluwe – vocals
Eran Segal – guitar
Michael Wilson – guitar
JB van de Wal – bass
Ken Bedene – drums

Produziert von Jacob Hansen
Label: Century Media

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/Abortedofficial

Tracklist:
01. Omega Mortis
02. Global Flatline
03. Èñòî÷íèê Áîëåçíè (The Origin Of Disease)
04. Coronary Reconstruction
05. Fecal Forgery
06. Of Scabs And Boils
07. Vermicular, Obscene, Obese
08. Expurgation Euphoria
09. From A Tepid Whiff
10. The Kallinger Theory
11. Our Father, Who Art Of Feces
12. Grime
13. Endstille

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner