DENOVALI SWINGFEST 2011 in der Weststadthalle, Essen

Die beiden DENOVALI-Bosse haben sich Mühe gegeben, den ihren eigenen hohen Ansprüchen und denen Publikums nach dem Festival 2010 gerecht zu werden – wie selbstverständlich ist ihnen das bestens geglückt.


Schön, die Familie kommt wieder zusammen. Wie schon 2010 treffen sich im Frühherbst in Essen ein paar hundert Musikliebhaber, denen keine Schubladen, dafür aber musikalische Qualität wichtig ist. Das Label DENOVALI RECORDS lädt dieses Jahr an sogar drei Tagen ein, dieses Mal in die Weststadthalle, da das ehemalige SWINGFEST-Epizentrum, das JZE Papestraße abgerissen wird. Im ersten Augenblick gefällt uns die kleine Örtlichkeit nicht so, wie die alte, aber nach den ersten Konzerten werten auch wir den Umzug als Fortschritt: Sicher, die Weststadthalle ist etwas kleiner, dafür verteilen sich die konstant gebliebenen, circa sechshundert Besucher nicht mehr so sehr über die ganze Halle. Es gibt keinen Essensstand, dafür gibt es im nahegelegenen Einkaufszentrum alles, was das pflanzenfressende Herz begehrt. Eine nette Merchmeile mit günstigen Getränken, im Vorraum ein paar Stühle für Videoprojektionen – die beiden DENOVALI-Bosse haben sich Mühe gegeben, den ihren eigenen hohen Ansprüchen und denen des Publikums nach dem Festival 2010 gerecht zu werden. Wie selbstverständlich, ist ihnen das bestens geglückt. Und das gilt natürlich auch für das liebevoll ausgewählte und zusammen gestellte Line-Up. (Captain Chaos)


Freitag, 30. September 2011

 SEPTEMBER

SEPTEMBER MALEVOLENCE

Den Auftakt des diesjährigen SWINGFESTes bilden SEPTEMBER MALEVOLENCE aus Schweden. Viele sind noch nicht in den Weststadthallen angekommen, doch die ersten Gäste ergeben sich schnell der Magie, welche von dem Auftritt des sympathischen Vierers ausgeht. Im Gesamtvergleich mögen SEPTEMBER MALEVOLENCE noch die “konventionellste” Musik des Festivals machen, wie sie auch selbst in einer Ansage von sich behaupt – doch ist ihr langsam steigernder von Ausbrüchen wie auch ruhigen Passagen durchzogener Postrock (jaja, die Schubladen wieder), der Einflüsse von Bands wie MOGWAI, GOD IS AN ASTRONAUT oder auch GODSPEED! YOU BLACK EMPEROR in sich vereint, ein ruhiger, aber auch gelungener Einstieg für die kommenden drei Festivaltage.(comlag)

AUN
Nachdem SEPTEMBER MALEVOLENCE schon selbst zugaben, im Vergleich mit den anderen Bands des Festivals nicht besonders experimentell zu sein, langen AUN in dieser Hinsicht umso mehr zu.

 AUN
Düster-poetische, postfuturistische Soundscapes aus Montreal: AUN

Das Paar aus Montreal sorgt mit einer Menge ausufernden, postfuturistischen Soundscapes mit verfremdeten Gitarren, mit seltenem, unheimlichem Gesang, mit mächtigen Beats, die von heftigen Subbässen ausgezeichnet sind. Zwischen Drone, Shoegaze und Dub, zwischen JESU, POPOL VUH, BOARDS OF CANADA und BRIAN ENO lassen uns AUN in die Welt nach dem Ende der Welt gleiten. Eine Stunde lang gibt es Material vom brandneuen Album “Phantom Ghost” zu hören, daneben schleichen auch auch ältere Stücke von “Pyramids” in das einstündige, düster-poetische Set des Duos. Unterlegt wird der Auftritt von bizarren und surrealen, sehr dunklen Bildern, die Juliet Leblanc neben ihrem Job an Synthesizern und Mikrofon auch live erzugt. Gitarrist Martin Dumais trägt durch seine dröhnenden Gitarrensynthesizer jedoch maßgeblichen Anteil an AUNs Musik. Der Großteil des Publikums sitzt, lauscht gebannt dem Auftritt und lässt sich in eine fremde Welt, nicht besonders fröhliche Welt katapultieren. Wie sagte SUN RA einst so schön: “It´s after the end of the world, don´t you know that yet?” Essen hat es nach dieser Stunde auch begriffen. (Captain Chaos)

SUBHEIM

 SUBHEIM
Cineastisch ambitionierte Kurzfilme treffen auf düsteren Dubsound – SUBHEIM.

BURIAL trifft auf ALIX PEREZ und BLACKFILM. So in etwa lässt sich das beschreiben, was der griechische Musiker und Medienkünstler Kostas K. alias SUBHEIM fabriziert. Begleitet von fragmentarischen Visuals mit Zeitlupen, Zeitraffern, Makro- und Landschaftsaufnahmen, erfüllt eine düstere Mischung aus TripHop a lá MASSIVE ATTACK und Dub wie er von BURIAL oder ALIX PEREZ stammen könnte, die Weststadthalle und zieht das Publikum in seinen Bann. Tiefe Bässe wummern, hypnotische und treibende Beats durchziehen eine Atmosphäre aus Synthieflächen und postapokalyptischen Sprachsamples. Wenn man wenig von einem Künstler erwartet oder weiß, ist man doch häufig schwer positiv überrascht – so geht es jedenfalls nicht nur mir bei SUBHEIM. Gleich ein Grund zwei Releases abgesehen von den live gespielten Tracks ungehört mitzunehmen und für Fans von düsterer, dystopischer und beatgeladener elektronischer Musik eine Kauf- und Hörempfehlung auszusprechen. (comlag)

BERSARIN QUARTETT

Nach dem fantastischen Auftritt von SUBHEIM hat das BERSARIN QUARTETT, das auf Platte nur aus Mastermind Thomas Bückner und live aus immerhin drei Leuten besteht, die schwere Aufgabe, den vergangenen Auftritt zu übertrumpfen. Doch während sich SUBHEIM und BERSARIN QUARTETT auf ihrem Album ansatzweise ähneln, ist davon live nichts mehr zu spüren. BERSARIN QUARTETT profitiert enorm von der Hinzunahme eines Schlagzeugers und des Bassisten, beziehungsweise Gitarristen. Das Set wirkt enorm organisch, die Bässe und Rhythmen sind direkt und echt und die grandiosen Stücke “Geschichten von Interesse”, “Oktober”, “Inversion”, “Perlen, Honig oder Untergang”, sowie das abschließende “Mehr als alles andere” gehen tief unter die Haut. Auf der stockfinsteren Bühne ist kaum Bewegung auszumachen, aber der Film, der zu dieser Musik läuft, passiert eh im Kopf. Das ganze wirkt ein bisschen so, als hätte man das Rhythmusgerüst der Liveband ULVER sowie Tore Ylwitzaker alleine einfach mal machen lassen. Kein Wunder, dass hier vieles wie eine Fortführung von “Perdition City” oder “A Quick Fix Of Melancholy” klingt, nur eben gänzlich instrumental. Und auch diejenigen, die gelangweilt sein könnten, weil sie das Material eh schon in- und auswendig können, erleben Neuerungen, denn die Songs werden teils nicht unerheblich rearrangiert. Alles in allem eine ganz große, bewegende Show. Poesie zum Hören. (Captain Chaos)

 

 LENTO
 Die erste Walze des Festivals: LENTO.

LENTO

Auf diesen Augenblick dürften so einige der lang- und kurzhaarigen Metalfraktionäre gewartet haben, die neben den elektronischen und jazzigen Bands auch wegen schwerverzerrter Gitarren nach Essen gereist sind. LENTO füllen diese Sparte extrem gut aus. Die vollständige 44-Minuten-Walze “Icon” geben die Italiener zum Besten, mit allen ihren Disharmonien, Groovewalzen sowie Tempi- und Taktwechseln. MESHUGGAH treffen auf die Heavyness von BLACK SHAPE OF NEXUS, die Raserei von CELESTE tanzt einen langsamen Walzer mit SUNN o))). Okay, letzteres war etwas übertrieben und gehört mit dem zu dem Festival-schlechte-Witze-Wahnsinn dem wir alle mal wieder anheim fallen, aber fest steht: LENTO walzen das SWINGFEST mit ihrem Sound (wie erwartet) nieder und wer deren aktuellsten Output “Icon” bislang ignoriert hat, aber so einen Sound mag, dürfte spätestens jetzt dem Merchstand der italienischen Doom-Sludge-Truppe einen Besuch abstatten. Mich begeisterte der Auftritt auf jeden Fall vollends und ein Teil der Genickschmerzen der Heimfahrt dürfte immer noch auf deren Auftritt zurückzuführen sein. (comlag)

BOHREN UND DER CLUB OF GORE

Manchmal bin ich mir ja nicht sicher – sind Christoph Clöser und die anderen Musiker von BOHREN UND DER CLUB OF GORE nicht nur hervorragende Musiker, sondern arbeiten die auch insgeheim an einem staubtrockenen Kabarettprogramm?

 BOHREN
Ein “gute Nacht”-Ständchen von der Band mit dem staubtrockenen Humor: BOHREN UND DER CLUB OF GORE

Anders lassen sich die Ansagen schon kaum mehr erklären, die Christoph zwischen dem atembe- raubenden Set von BOHREN vom Stapel lässt. In fast vollständige Dunkelheit gehüllt nur von 5 Lampen und dem beleuchteten Bassdrummfell erleuchtet, hüllen die vier deutschen Musiker, die sich nach einem Start als Grindcore-Band dem langsamen, “unromantischen” 30bpm-Jazz verschrieben haben, die Zuhörer in einen “wohlig warmen Schlafsack” (Zitat eines ungenannten Reisebegleisters) aus warmen Rhodespianoklängen, tiefen Bassläufen, dem sanften Foppen der 30-Zoll-Bassdrum und den vielleicht traurigsten und verträumtesten Saxophonläufen der Welt, oder zumindest Deutschlands. Mit Material vom Meisterwerk “Black Earth“, der neuen Scheibe “Beileid” und auch den übrigen Releases ist das Publikum schnell gefesselt und der Saal gibt sich in andächtiger Stille und überwiegend sitzend dieser Ausnahmeband hin. Ein gelungener Co-Headliner des ersten Tages und für mich eins der vielen Highlights des Festivals. (comlag)

THOMAS KÖNER

Na bitte, da gibt es doch noch eine kleine Verspätung am heutigen Tag. THOMAS KÖNER fängt nach BOHREN UND DER CLUB OF GORE eine halbe Stunde später an, ist nur mit einem Mischpult und einem Notebook bewaffnet und erstellt bizarre Ambient-Soundscapes, die eine Basis für die live erstellten, seltsamen Visuals in Stumfilmästhetik bilden, die verfremdet, verformt und bearbeitet werden. THOMAS KÖNER experimentiert eine gute Stunde – das ist harte Kunst und stellt das übrig gebliebene Publikum teils auf eine harte Probe: Viele verlassen während der einstündigen Performance das Festival und begeben sich in Richtung Hotelzimmer. Verdenken kann man es ihnen nicht, aber die ganz aufgeschlossenen Ambienthörer erleben zu später Stunde sicherlich doch noch ein kleines Highlight. (Captain Chaos)

Samstag, 1. Oktober 2011

Gutes Wetter, gute Laune, gute Medikation. Motiviert ins Getümmel.

PETRELS

 PETRELS
Es blubbert, sirrt und klingt. PETRELS geht auf Soundexpedition.

JUSTIN BIEBER auf ein Viertel der Geschwindigkeit? Darf man so manchem Gerücht glauben, scheinen in der weiten Welt unnützer, aber unterhaltsamer Youtube-Videos Beweise zu existieren, dass JUSTIN BIEBER stark verlangsamt gewissen Parallelen zu SIGUR ROS aufweist. Ob das so stimmt, mag dahingestellt sein – aber was klar ist, ist dass PETRELS, der Opener des zweiten SWINGFEST-Tages, schwer an letztgenannte erinnert. Anders als SIGUR ROS basierte der Sound von PETRELS auf elektronischen Elementen, die vor allem gegen Ende des Auftritts richtig zu Geltung kamen. So ergänzt er die freischwebenden Synthieklänge um gesampelte Choräle mit viel Hall und treibenden 4/4-Elektrobeats, die schon fast an die Soundscapes von KRUDER & DORFMEISTER oder PAUL KALKBRENNER erinnern. Doch auf dem SWINGFEST ist auch das okay, dann wenn hier eins geboten wird, dann ist es experimentelle Freiheit in jeglicher Hinsicht. (comlag)

NADJA

 NADJA
Ein irgendwie doch schöner Auftrott zwischen SUNN o))), GODFLESH und MY BLOODY VALENTINE: NADJA

Der erste Pubikumsmagnet an Tag zwei besteht aus dem Ehepaar Aidan Baker und Leah Buckareff und hört bekannterweise auf den Namen NADJA. Das umtriebige Drone-Doom-Duo wechselt Form und Farbe wie ein Chamäleon, hat dabei mittlerweile seinen Stil scheinbar zwischen SUNN o))), GODFLESH und MY BLOODY VALENTINE gefunden. So ist das auch das Material des heutigen Tages mal nihilisitsch dröhnend dann wieder mit monotonen Rhythmen von Schlagzeugcomputer begleitet und schließlich recht melancholisch. Mit allerhand Effekten spielen NADJA herum, zücken Geigenbögen, verfremden die Klänge von Bass und Gitarre so stark wie möglich. Das ist nicht jedermanns Sache, gerade in den puren Drone-Teilen wird es zeitweise etwas ermüdend. Wenn es aber dahin stampft und das mit einer unwahrscheinlichen Zärtlichkeit verbunden wird, dann gefallen NADJA auch ihren Skeptikern. Weniger effektbeladenes Experimentieren, mehr Elegie dürfte künftig gerne die Devise der beiden Kanadier werden. Und trotzdem, schön ist diese Stunde irgendwie doch. (Captain Chaos)

CONTEMPORARY NOISE SEXTET

 CONTEMPORARY
Er gibt den Ton an: Kuba Kapsa, Pianist von CONTEMPORARY NOISE SEXTET.

So ein Krach! Vielleicht kommt der Name der mittlerweile sechsköpfigen polnischen Jazzcombo von einem ersten Auftritt vor unsensiblem Publikum. Denn was die routinierten Musiker von CONTEMPORARY NOISE SEXTET auch dieses Jahr auf die Bühne bringen, ist neben vielen groovigen Nummern der aktuellen Scheibe “Ghostwriter´s Joke” auch experimentelles, freejazziges Material von eben genannter Scheibe oder auch anderen CDs wie “Unaffected Through Flow” und “Theatre Play Music”. Luftige, beschwingte Melodien geben sich mit ausufernden Improvisationsparts und Soli die Klinke in die Hand. So unterscheidet sich der Sound von CONTEMPORARY NOISE SEXTET eklatant von dem, was im weiteren Verlauf THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE, HIDDEN ORCHESTRA oder im Vorfeld BOHREN UND DER CLUB OF GORE unter Jazz verstehen. Dabei kommen CONTEMPORARY NOISE SEXTET wohl am meisten an Jazz von Großmeistern wie CHICK COREA heran. Dies merkt man auch den Musikern auf der Bühne an, die allesamt spürbar aber dennoch mit einer großen Menge Spielfreude nach der Pfeife von Bandleader und Pianist Kuba Kapsa tanzen – und die wiederum das Publikum tanzen lassen. (comlag)

DALE COOPER QUARTET

 DALE
Bringen die Grenzen von Realität und Fiktion zum Verschwimmen: DALE COOPER QUARTET

Mit ihrem im letzten Jahr wiederveröffentlichten Album “Parole De Navarre” stießen DALE COOPER QUARTET aus dem schönen Brest die Grenzen zur schwarzen Hütte auf, was heute dargeboten wird und wohl hauptsächlich vom Material des kommenden Albums “Metamanoir” stammt, ist eher für “Norma´s Diner” geeignet. Keine unheimlichen Bläser gibt es live zu hören, dafür zwei Gitarren, die teils überraschend simpel agieren, sich teils aber in ihren Effekten verlieren. Hauptakteur ist ein Elektronikspezialist, der sich hinter einer Menge Technikkrempel versteckt und für gut achtzig Prozent der Musik sorgt. Daneben ist mit Gaelle Kerrien ein Sänger mit von der Partie, der drei viertel des Konzert auf einem Sessel im Dunkeln sitzt – hier wären wir wieder bei der Black Lodge – und nur zweimal ans Mikrofon kommt und dafür aber sehr schönen, wavigen Gesang zum Besten gibt, der heißkalt und bittersüß die Musik unterlegt. Geschickt eingestreute Samples, teils von einem Diktiergerät, teils von einem in die Show integrierte Kassettenrekorder, aus dem ein Oldie dringt, lassen das französische Quartett so klingen, als brächten sie die Grenze aus Realität und Fiktion zum verschwimmen. Dafür, dass hier komplett anderes Material als erwartet dargeboten wird, das zu allem Überfluss auch noch live schwerer zu konsumieren ist, als im heimischen Wohnzimmer mit einem guten und schweren Rotwein, ist dieser Auftritt seiner unwahrscheinlichen Atmosphäre zum dank durchaus geglückt. Jetzt heißt es erstmal voller Vorfreude warten auf “Metamanoir”. (Captain Chaos)

JEFRE CANTU LEDESMA & PAUL CLIPSON

Wirklich viel passiert hier nicht. Und eigentlich ist auch nicht viel Unterschied zur ersten Hälfte von PETRELS gegeben, außer dass dieser Musiker deutlich intensiver agierte. Der Kalifornier JEFRE CANTU LEDESMA, der von seiner Arbeit mit TARENTEL bekannt ist, wirkt heute eher wie eine Pausennummer. Das ist schön ruhige Musik, die teils fatal leise werden kann, aber ohne jegliche Highlights ausgestattet ist. Handwerklich gut gemacht, mit bearbeiteten Gitarren und Synthesizern, die hier und da nach leicht nach ZOMBI klingen, aber denen es einfach an Intensität fehlt. Das selbe gilt für die Projektionen von PAUL CLIPSON, die in stilsicheren Farben gehalten werden und schön geschnitten und gut bearbeitet sind, aber ansonsten keine Akzente setzen können. Zum Luft holen und etwas entspannen als Halbzeit des Festivals ist dieser Auftritt ganz nett, aber als er nach 45 Minuten, wo es gerade Potenzial für einen spannenden Ausklang entwickelt, aufhört, ist trotzdem keiner böse. (Captain Chaos)

OMEGA MASSIF

 OMEGA
Bringen auch dieses Jahr das Swingfest einem Erdrutsch gleich zum Beben: OMEGA MASSIF

Kalt” hieß das erste Lebenszeichen von OMEGA MASSIF, welches 2006 das Licht der Tonträgerwelt erblickte und den Grundstein für eine der atemberaubendsten Sludge-Doom-Post Metal-Bands aus unseren Gefilden legte, oder simpel gesagt, einem mächtigen Genickbrecher. Kalt ist auch das Licht, welches spärlich blau die Bühne einhüllt, als OMEGA MASSIF mit Songs der aktuellen, epischen Scheibe “Karpatia” oder von ihrem grandiosen Debut “Geisterstadt” das SWINGFEST-Auditorium locker aus dem Handgelenk in den Boden stampfen. Titel wie “Wölfe”, “Ursus Arctos”, “In der Mine” oder “Im Karst” walzen den Hörer schon dank der erdig-warmen Produktion der Tonmeisterei Oldenburg auf Platte in den Boden, aber live erhebt sich das monumentale Wall-Of-Sound-Epos von OMEGA MASSIF zu eine Gebirge gar himalayschen Ausmaßes. Da schauen die Karpaten nochmal ganz dumm in den Wald. Das scheinen die Zuschauer schon geahnt zu haben, dementsprechend haben Gitarrist Andi und seine Frau schon vor dem Auftritt ordentlich am Merchstand zu tun. Wer eine ideale Shirt-Typberatung braucht, ist bei eben jenem übrigens prima aufgehoben. So bleibt am Ende nur eins zu sagen – OMEGA MASSIF touren und spielen nicht viel, aber wenn sie mal spielen bleibt kein Felsbrocken auf dem anderen und wenn man die Möglichkeit hat, die Band zu sehen, sollte man sie auf jeden Fall am Schopfe packen. (comlag)

THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE

 THE
Beschwören zu später Stunde die dunklen Seiten der menschlichen Seele: THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE.

Die erste wahre Wohltat in Bezug auf die Show von THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE dürfte am diesjährigen Festival zunächst gewesen sein, dass sich die Verspätungen im Vergleich zum letzten Jahr größtenteils in Grenzen halten, und so beginnen THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE dieses Jahr ihren Auftritt ziemlich genau zur Geisterstunde und nicht wie letztes Jahr schon fast wieder im Morgengrauen. Die zweite Wohltat ist die um weiten bessere Songauswahl und die auf alle Aspekte hin runde Performance der Band. So ist dieses Jahr kein THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION-Set mit dem regulären THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE Auftritt verwoben, so dass das gesamte Set viel songorientierter daherkommt, was bei den durch die Bank grandiosen Alben der Band alles andere als eine Schande ist. Vor allem Songs der selbstbetitelten Debütscheibe kommen zum Tragen zusammen mit einigen Songs des neuen Albums “From The Stairwell“. Begleitet wird das Set von Visuals auf zwei Leinwänden in schwarzweißen, mehrschichtigen, surrealen und verfremdeten Bildern, die die Geschichte eines Mannes erzählen, der von seinen inneren Geistern getrieben wird. Damit stützen THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE viel mehr als letztes Jahr oder auf der letztjährigen Tour die düstere Atmosphäre, welches das Songmaterial der Band von damals bis heute durchzieht und kommen ihrem Konzept der Soundtrack-Band näher wie auf keiner bisherigen von mir besuchten Tour. So denkt wohl auch das Publikum welches andächtig und überwiegend sitzend und gebannt dem Auftritt des Headliners des zweiten Tages lauscht. Schon nach dem ersten Song der Mischung aus Jazz, Ambient und elektronischen Elementen aus Dub und Triphop ist klar, dass dieser Auftritt die bisherigen Shows um Längen schlagen wird und jegliche “vielleicht gehe ich doch schon früher, habs ja schon zwei Mal gesehen”-Gedanken sind passé. Das ist auch gut so. Wahnsinn. (comlag)

Sonntag, 2. Oktober 2011

Ein letztes Gasgeben, Müdigkeit verscheuchen, auf sieben schöne Auftritte freuen. Was wir jetzt noch nicht wissen: Es wird ein sehr langer Tag werden.

LES FRAGMENTS DE LA NUIT

Oh la la! Tag drei des SWINGFESTes beginnt geradezu extravagant. Die vier Musiker, die LES FRAGMENTS DE LA NUIT bilden, lassen viele Besucher erschaudern.

 LES
Traumhaft schöne Neoklassik-Stücke als perfekter Auftakt zu Tag drei: LES FRAGMENTS DE LA NUIT machen es möglich.

Das neoklassische Projekt um Pianist Michel und Violinistin Ombeline bietet Stücke der beiden Alben, wobei der Hauptanteil auf Material von “Demain, C´était Hier” liegt. Dass die extravagante, an Soundtracks von Tim Burtons schwarzromantischen Filmen angelehnte Musik auch live funktioniert liegt einerseits daran, dass die Musiker sich keine Blöße geben und Stücke wie “Cyclogenese”, “Teletemps”, “Soupir” und das abschließende “Allegra Aeternae” in spielerischer Perfektion und voller Hingabe präsentieren, aber auch, weil diese ganzen Klischees mit denen in dieser Musik gespielt werden so gekonnt umschifft werden, dass die bereits zahlreich erschienen Zuschauer zum Träumen eingeladen werden und dieser Einladung selbstredend gerne folgen. Eine Stunde dauert diese liebevolle Vorstellung, die gerne noch länger hätte dauern dürfen, das sieht auch das Publikum und belohnt das französische Quartett mit frenetischem Applaus. Kurz und gut, ein passender Auftakt für den bisher besten Tag des Festivals. Zum Weinen schön. (Captain Chaos)

KODIAK + N

 KODIAK
Extrem heavy und atmosphärisch: KODIAK und N bringen “Radon / Xenon” kongenial auf die Bühne.

Na super, da sind wir letztes Jahr aber angelogen worden. War von einer einmaligen Kollaboration von den drei Drone-Burschen aus Essen mit dem Künstler N die Rede, haben die vier lustigen fünf nun schon eine ganze Platte am Start und treten schon wieder gemeinsam auf. Davon war nie die Rede! Aber böse sein können wir den Musikern nicht, denn KODIAK und N haben mit “Radon / Xenon” nicht nur eine erstklassige Platte zusammen eingespielt, jetzt bringen sie das Material auch noch auf die Bühne. Erfrischend, so durchkomponiertes Material zu hören, das wirkt deutlich überzeugender und durchdachter, als die letztjährige Performance. Und die war schon nicht schlecht, daher ist dieser Auftritt eine kräftige, brachiale Entladung, die sowohl ungemein atmosphärisch, als auch durch Drummer Maiks kräftiges Spiel extrem heavy ist. Dazu kommen ausufernde Soundscapes und treibende Riffs, sowie die Tatsache, dass die KODIAK und N sehr gut aufeinander eingespielt sind und gut zusammen passen. Diese Kollaboration macht durchaus Sinn, obwohl es interessant ist dass hier gerade N für die griffigen Riffs zuständig ist und KODIAK eher die Lust am experimentieren verspüren. Nach einem fünfundvierzigminütigen Kampf durch ihr Set, das gezeichnet ist vom bisher besten Livesound des Festivals, ist das Publikum erstmal platt und freut sich auf eine Portion frische Luft im Freien und noch einmal bei ungewöhnlichen warmen Temperaturen auf der Wiese vor der Halle herum zu liegen. Naja, auch die Band hat sich jetzt ihre Feierabendhalbe verdient. (Captain Chaos)

HER NAME IS CALLA

Wer sich denkt, dass es jetzt ruhiger wird, der kennt nur die halbe Wahrheit. HER NAME IS CALLA haben zwar eine Menge besinnlicher, gar romantischer Momente, können aber auch laut und noisig werden, auch wenn sie nur zu viert sind.

 HER
Etwas fahrig und unkonzentriert, aber jeder Menge Hits im Gepäck: HER NAME IS CALLA

Posaunist und Keyboarder Thom Corah muss aufgrund eines abgelaufenen Ausweises zu Hause bleiben, weil er mit diesem nicht auf die Fähre darf. Wem das Wort “Epic Fail” auf der Zunge liegt, darf das gerne aussprechen. Aber auch zu viert sind HER NAME IS CALLA bühnentauglich, sie wirken lediglich etwas fahrig und unkonzentriert, gerade Bassist Michael wirkt etwas verplant. Die Show wird aber dominiert vom abermals großartigen Gesang von Gitarrist Tom Morris, der jeden einzelnen Ton trifft und dessen charmant-humorvolle Ansagen wieder etwas Ruhe in die Szenerie bringen. So werden Songs wie die “The Quiet Lamb“-Hits “Pour More Oil” und das ausufernde “Condor And River”, bei dem auch das Grand Piano zum Einsatz kommt, “The White And The Skin” von der EP “Long Grass”, sowie das abschließende “New England” zum reinsten Genuss, da stört es nicht mal, dass die Violine von Sophie Green etwas verstimmt ist. Am besten sind HER NAME IS CALLA, wenn es episch und gefühlvoll wird, danach kommen gleich die mächtig lärmenden Momente. Der kurze Titelsong der EP “Maw” geht hier aber aufgrund fehlenden Herzschmerzes und fehlender Ecken und Kanten etwas unter. Letztes Jahr war der Auftritt der Engländer aber deutlich besser, ausgewogener, gefühlvoller. Vielleicht sind die CALLAs nächstes Mal wieder etwas entspannter, nämlich wenn alle Bandmitglieder gültige Pässe haben. (Captain Chaos)

TIM HECKER

Schon nach ersten Reinhören auf diversen Streamingplattformen in der großen weiten Welt des Internets war ich sehr gespannt auf die Show von TIM HECKER. Frisch genährt von einem Imbiss beim Asiaten unseren scheinbar recht leicht zu erhaschenden Vertrauens im benachbarten Einkaufszentrum, ist am frühen Sonntagabend die Zeit gekommen, dass TIM HECKER das auch live beweist. Das gelingt dem kanadische Soundtüftler auch ganz gut – schwebende Klänge zwischen Drone, Synthieflächen, untermalt von tieffrequenten Subbass-Gewummere lädt das Publikum dazu ein, die Augen zu schließen und die Gedanken treiben zu lassen. Da es TIM HECKER dabei belässt in fast vollständiger Dunkelheit zu agieren, ist der Sessel für die nächste Kopfkinovorstellung schon bereitet. Vor lauter Essen muss man zwar schon ein wenig aufpassen, nicht gleichzeitig in die Traum- und Schlafvorstellung weiterverfrachtet zu werden, aber nichtsdestrotrotz wird TIM HECKER den Erwartungen gerecht und vom Publikum am Ende des relativ kurzweiligen Sets mit dem entsprechenden Applaus – wie alle anderen Bands des SWINGFESTes – gewürdigt. (comlag)

HAUSCHKA

 HAUSCHKA
Holt nicht nur nach dem Auftritt aus seinem Flügel alles raus – im wahrsten Sinne des Wortes: HAUSCHKA.

Wow. Eigentlich bin ich ja immer noch sprachlos. Denn was HAUSCHKA am Klavier abliefert, haut mich zehnmal um. Völlig blind ohne jegliche leiseste Vorstellung was mich erwarten würde, ging ich in diese Show hinein. Das einzige was ich im Vorfeld wusste war, dass HAUSCHKA mit einem Klavier auf der Bühne stehen würde und dass er die ein oder andere Modifikation daran vornehmen würde. Was dann aber tatsächlich auf der Bühne abgeht, sprengt so ein bisschen meine Vorstellungskraft. So kommen E-Bows, Perlenketten, Kronkorken, Tischtennisbälle, Motoren, Gaffatape (ja, das gute alte Gaffa hält auch bei Pianisten die Welt zusammen), Tambourine in Verbindung mit Delaygeräten und einem kleinen Drumcomputer zum Einsatz in einem großen Yamaha-Flügel. Verspielt, schwebend, jazzig, abgedreht, erheiternd, fröhlich-freundlich sind wohl die Adjektive die dieses Feuerwerk der Experimentierfreude am besten, aber gleichzeitig immer noch unzulänglich beschreiben. Oder um es in Captains Worten zu sagen: “Da muss man dabei g´wen sei.” Nicht weiter verwunderlich dürfte dann noch sein, dass der Mensch hinter der Musik, der Musiker HAUSCHKA einen unglaublich netten, freundlichen, humorvollen Eindruck hinterlässt – und zu Recht ausladende Standing Ovations erhält. Und ich bin das mindestens zweite Mal schwer vom Fleck weg begeistert. Solltet ihr also mal eurem Tipp für abgefahrene Musik von einem Pianisten gefragt werden, nennt HAUSCHKA. Ihr liegt definitiv richtig, genauso richtig wie mit dem Erwerb einer Konzertkarte, falls HAUSCHKA mal in eurer Stadt und eurem lokalen Jazzclub zu Gast sein sollte. (comlag)

HIDDEN ORCHESTRA

Große Erwartungen hegte ich ja dieses Jahr für HIDDEN ORCHESTRA. Anfang des Jahres wurde ich über einen Freund auf die Band aufmerksam, als kurz darauf die Scheibe “Night Walks” als Re-Release auf DENOVALI RECORDS erschien, war der Kauf klar.

 HIDDEN
Sie haben alle Erwartungen vollendst erfüllt – HIDDEN ORCHESTRA.

Genauso klar wie war, dass ich aufs diesjähige SWINGFEST fahren würde, als HIDDEN ORCHESTRA auf dem Billing erschien. Und was soll ich sagen – die Erwartungen werden bei einer Show dieser Band vollends erfüllt. Mit zwei Schlagzeugern, einem Berg an Hardwaresynthies (ja, mal keine leuchtenden Äpfel auf Bühne!), Bass und E-Violine sowie einem Flügel ist der Souncheck zwar keine Sache von einer halben Stunde, aber dafür wird das Publikum mit vielen Hits der Scheibe “Night Walks”, wie “Antiphon”, “Tired And Awake” oder dem großartigen “Footsteps”, sowie einer Reihe neuer Songs entschädigt. Dabei ziehen HIDDEN ORCHESTRA wieder alle Register und picken sich aus Jazz, Ambient, TripHop und Dub die Perlen der jeweiligen Genrecharakteristiken heraus und verbinden ihn zu einer groovenden, verträumten, ermutigenden, aber auch nachdenklichen und mitreissenden musikalischen, visionären Fusion. Will man innovativen Sound hören, kommt man halt auch im heutigen Jahrtausend nicht darum herum, immer wieder auf die Insel zu schauen. Wie schon HER NAME IS CALLA, MASSIVE ATTACK, BLUENECK, RADIOHEAD oder TRICKY kommen auch HIDDEN ORCHESTRA aus dem Land der Teetrinker mit den kurzgeschorenen Rasen. Nach dem Erlebnis nach dem diesjährigen SWINGFEST kann ich sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, HIDDEN ORCHESTRA weiter im Auge zu behalten und ich für meinen Teil werde mich hüten, erreichbare Shows der Band in der näheren und weiteren Zukunft zu verpassen. (comlag)

SUNN o)))

 SUNN
Zwei Stunden warten, auf die ultimative Drone-Erfahrun: SUNN o))) strapazieren schon vor der Show die Nerven.

Nach dem sagenhaften Auftritt von HIDDEN ORCHESTRA dürfen wir nicht auf unseren hart erkämpften Stühlen sitzen bleiben, sondern müssen uns allesamt nach draußen begeben. Anweisung der Meister Steve O´Malley und Greg Anderson. Beim Soundcheck darf keiner im Saal anwesend sein, zum Glück ist es auch Abends noch recht warm, so dass keiner frieren muss. Aber als nach anderthalb Stunden Umbaupause noch immer nichts passiert, nervt es doch gewaltig. Um Mitternacht darf der Pöbel wieder in den Saal, wo das warten weiter geht. Am dritten Festivaltag sinkt die Laune erheblich, wenn die Beine weh tun und die Müdigkeit die Leute übermannt, wenn man sich doch auf früher Feierabend einstellt. Nachdem im Publikum der Ruf “Wir wären dann soweit” mit anschließendem Applaus laut wird, begeben sich SUNN o))) schließlich doch irgendwann auf die Bühne. Die Allüren der Musiker mögen nervig sein, wenn die Wand aus zwölf Gitarrenboxen, sechs Sunn-Amps und fünf Ampeg-Türmen loslegt, dann wissen wir wieder, warum es heißt: “Maximum Volume Yields, Maximum Results”.

 SUNN
Anmutig und finster. Und nebenbei arschlaut: SUNN o)))

Steve O´Malley und Greg Anderson, bewaffnet mit einer Bariton-Gitarre und einer Les Paul agieren zumeist per Optik, lassen zeremoniell in dem stockfinsteren, vernebelten Raum ihre Hände würdevoll sinken, bewegen sich sogar anmutig zu dem unglaublich lautem Dröhnen und lassen diesen Auftritt wie eine ganz finstere Messe wirken. Die Lautstärke kitzelt an verschiedensten, sogar recht privaten Körperstellen, der Boden vibriert, im Foyer bricht ein Alarm aus, der die Leute auffordert das Gebäude zu verlassen, was niemand hört, weil es natürlich viel zu laut ist. Da hören die Leute nicht mal die heranrückende Feuerwehr, die kopfschüttelnd wieder abzieht. Nach einer dreiviertel Stunde des Drönens löst sich der ebenfalls verhüllte Attila Csihar aus der Dunkelheit und beginnt mit seiner charakteristischen Performance, die vor allem in den fünfzehn Minuten wirkt, als etwas etwas leiser wird, weil O´Malley und Anderson die Bühne verlassen und die Gitarren nur ausklingen lassen. Ohne extravaganze Kostüme, aber mit große Stimme beschwört Csihar irgendetwas Unheimliches herauf, so dass die Fantasie gepaart mit großer Müdigkeit uns den einen oder anderen Streich spielt und für fröhliche Paranoia sorgt. Der Saal wird im Verlauf des Konzerts immer leerer, es scheint ein Wettkampf stattzufinden, wer länger durchhält: Das Publikum, die Röhren der Verstärker, oder die Statik des Gebäudes. Nach knapp zwei anstrengenden, aber irgendwie magischen Stunden ist weit nach Mitternacht nicht nur der Auftritt von SUNN o))), sondern auch diesjährige SWINGFEST Vergangenheit. (Captain Chaos)

Epilog

2011 wurde viel von dem richtig gemacht, was 2010 noch nicht ganz so rund lief. Bis auf am letzten Tag wird der Zeitplan sehr gut eingehalten und auch der Livesound ist hervorragend. Ansonsten ist auch in der neuen Halle alles wie letztes Jahr. Ein ausgewogenes, spannendes, sowie starkes Line-Up, fast ausschließlich entspanntes Publikum, das wirklich wegen der Musik anwesend ist und sich nicht auf profane Dinge, wie die Vereinnahmung von Unmengen an Alhkohol beschränkt, kein Gedränge, freundlicher Service, faire Preise beim Merchandise. Auch wenn es kein Catering wie 2010 gab, liegt der Vorteil des Einkaufszentrums mit seinen günstigen Essensständen auf der Hand. Auch des durch die Allüren SUNN o)))s etwas nervigem Abschluss, ist das DENOVALI SWINGFEST in der 2011er Auflage ein wundervolles Festival, von Liebhabern für Liebhaber, die nur eins mitbringen müssen: Entdeckungslust. 2012 bitte wieder genau so gut, ja? (Captain Chaos)

Bilder: SWINGFEST-Poster (c) DENOVALI RECORDS, Livebilder (c) Christoph Ziegltrum

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