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HELL: Human Remains

Das Album des Jahres? Ein kommender Klassiker? Eher nicht, auch wenn das Songmaterial der alten Demos, welches die Grundlage für "Human Remains" ist, durchaus seinen Reiz, aber eben auch seine Längen hat.

HELL wären ja so ein typischer Fall für Neudi und ROXXCALIBUR. Zwischen 1982 und 1986 kam die Band auf vier Demos und eine Single, dann war Feierabend als sich Sänger und Gitarrist Dave G. Halliday 1987 das Leben nahm. 2008 wurde die Band dann wiederbelebt, Andy Sneap übernahm die zweite Gitarre, sein Ex-Bandkollege Martin Walkyier (SKYCLAD, SABBAT, THE CLAN DESTINED) das Mikro. 2010 wurde er durch David Bower, den Brude von Gitarrist und Gründungsmitglied Kevin Bower ersetzt. In diesem Line Up hat man nun, 19 Jahre nach Bandgründung das Debüt-Album eingespielt, dessen Songs allerdings allesamt noch aus den alten Zeiten stammen.

Und nun spricht der eine oder andere bei Human Remains schon von einem Klassiker, dem besten Album des Jahres sowieso und überhaupt. Ein bisschen fühlt man sich an den THE DEVIL´S BLOOD-Hype erinnert. Wieviel Substanz steckt also hinter HELL? Kauziger NWOBHM-Sound, vor allem der eigenwillige und theatralische Gesang von David Bower trägt zum Kauz-Faktor bei. Der Gesang ist zumindest eigenständig, auch wenn er sicher den einen oder anderen abschrecken wird. Gute Songs haben HELL ebenfalls im Gepäck, sei es mehr oder wenige kompakte Headbanger wie der Opener On Earth As It Is In Hell das dramatische Plague And Fyre und Let Battle Commence oder lange, ausufernde Kompositionen wie Blasphemy And The Master. Eine große Schwäche des Albums ist allerdings seine Länge. Durch die vielen Zwischenspiele, die zur Atmosphäre beitragen sollen, zum guten Teil aber eher überflüssig wirken wird das Album unnötig in die Länge gezogen. Aber auch dem einen oder anderen Song, zum Beispiel The Devils Deadliest Weapon hätte eine Straffung nicht geschadet.

Unterm Strich bleibt aber immer noch eine Menge wirklich hochklassiges Songmaterial, die Songs haben definitiv ihren Reiz und klingen trotz des hohen Alters frisch. Zieht man also den ganzen Kult-Faktor ab und lässt sich vom Hype nicht irritieren bleibt ein wirklich ziemlich gutes Album mit einer Andy Sneap Stangenwaren-Produktion aber meiner Meinung nach eben kein kommender Klassiker. Reinhören lohnt sich aber auf jeden Fall!

Veröffentlichungstermin: 13.05.2011

Spielzeit: 66:00 Min.

Line-Up:
David Bower – vocals
Kevin Bower – guitars, keyboards
Andy Sneap – guitars
Tony Speakman – bass
Tim Bowler – drums

Produziert von Andy Sneap

Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.hell-metal.com

MySpace: http://www.myspace.com/helluk

Tracklist:
01. Overture Themes From Deathsquad
02. On Earth As It Is In Hell
03. Plague And Fyre
04. The Oppressors
05. Blasphemy And The Master
06. Let Battle Commence
07. The Devils Deadly Weapon
08. The Quest
09. Macbeth
10. Save Us From Those Who Would Save Us
11. No Martyrs Cage

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