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LES FRAGMENTS DE LA NUIT: Demain, C´était Hier

LES FRAGMENTS DE LA NUIT machen Danny Elfman arbeitslos.

Dass hinter LES FRAGMENTS DE LA NUIT mehr als nur ausgebildete Musiker stecken, das wird im Bruchteil einer Sekunde klar. Das neoklassische Ensemble aus Frankreich bietet keine Kompositionen im klassischen Sinne, sondern spielt mit den Songlängen des Rock- und Popbereich, bemüht sich um Songstrukturen, verpackt all dies jedoch in ein Soundtrack-Kleid, das Danny Elfman vor Neid erblassen würde. Immer gemäß dem Motto: Lass das niemals Tim Burton hören, sonst bin ich arbeitslos. LES FRAGMENTS DE LA NUIT, deren Basis ein Streichquartett plus Pianist ist, bietet auf dem zweiten Album Demain, C´était Hier eine Reise durch schwarzromantische Filmwelten, mit gewisser Extravaganz ausgestattet, sowie sehr poetischen Momenten. Natürlich, Demain, C´était Hier ist totales Kopfkino, nichts zum Feiern, nur zum zurück lehnen, entspannen, eine gute Flasche Wein trinken, die Liebste drücken. Gerade, wenn LES FRAGMENTS DE LA NUIT das Soundtrack-Gebiet verlassen und Kompositionen wie Teletemps, Cyrius B, Allegra Aeternae, das Titelstück und das überraschend treibende, mit Percussions versehene Des Restes Vivaces bieten, begeistern sie ohne wenn und aber.

Dennoch, was LES FRAGMENTS DE LA NUIT als potenzielle Filmmusik, nicht nur als neoklassische Stilübung erschaffen, ist prägnanter, bleibt aber irgendwie doch immer wieder mit Tim Burton-Kitsch verbunden, vor allem, wenn die eigentlich sehr schönen Chöre eingesetzt werden. Das wird aber der Musik gar nicht gerecht, und ich hasse Danny Elfman, Tim Burton und deren Stagnation eben deshalb noch mehr, weil bei mir nun bei Demain C´était Hier dauernd Szenen aus Nightmare Before Christmas und Corpse Bride im inneren Auge ablaufen. Trotzdem offenbart sich, nüchtern betrachtet, auch hier die Klasse von LES FRAGMENTS DE LA NUIT, eben weil Stücke wie Zenith, Marche Nocturne, Les Canons Du Ciel und Thaimiz Dih Enemy einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen. Eben hier haben die Chöre großen Anteil an dieser leichten Morbidität, die wirklich gut gefällt. Durch die fünfzig Minuten hindurch, die Demain, C´était Hier dauert , liefern LES FRAGMENTS DE LA NUIT viele große Momente, die aber von Pomp und Bombast überraschend gut befreit bleiben. Das französische Ensemble schafft es, auf eine eigene Art und Weise Spannungsbögen aufzubauen und bietet erfrischende, atmosphärische und poetische Musik für schöne Stunden, egal mit was man die Musik assoziiert. Warum also nicht mal einfach wieder mit der Liebsten ein paar Stunden früher als gewöhnlich das Licht ausmachen?

Veröffentlichungstermin: 29. Oktober 2010

Spielzeit: 50:06 Min.

Line-Up:

Ombeline Chardes – Violin
Cendrine Mazzucco – Violin
Aurore Moutomé Miath – Violin
Ian-Elfinn Rosiu – Cello
Michel Villar – Piano & Percussions

Gastmusiker:
Anne Frèches – Vocals
Marion Gomar – Vocals
Christophe Gaurier – French Horn

Label: Equilibrium Music (CD) / Denovali Records (LP)

Homepage: http://www.lesfragmentsdelanuit.com

MySpace: http://www.myspace.com/lesfragmentsdelanuit

Tracklist:

1. Zenith
2. Cyclogenese
3. Teletemps
4. Cyrius B
5. Soupir
6. Allegra Aeternae
7. Marche Nocturne
8. Les Canons Du Ciel
9. Demain, C´était Hier
10. Lunistice
11. Des Restes Vivages
12. Thaimiz Dih Enemy

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