Eins vorweg: über die Tatsache, ob es ACCEPT ohne Udo Dirkschneider wirklich geben kann, möchte ich hier nicht eingehen. Zu deutlich drückte unser Lieblingskreischzwerg den ACCEPT der Vergangenheit seinen Stempel auf.
Deshalb mal einfach als für sich allein stehendes Album bewertet: Mark Tornillo am Mikro (ex TT Quick) hat seine Stimme mal eine Etage tiefer gelegt, singt nun ziemlich roh und rauh, kann aber schön variabel mit hohen Screams und klarem, melodiösen Gesang punkten.
Musikalisch ist es (natürlich) traditioneller Heavy Metal geblieben, den man heute so eigentlich kaum noch hört, der einen hohen Wiedererkennungswert mit hymnischen Chören, ausgiebiger Sologitarrenarbeit und dem charakteristischen ACCEPT Groove verbindet. Nachhaltig unterstützt wird der gute Gesamteindruck von Andy Sneaps moderner, druckvoller und schön differenzierter Produktion.
Ebenso schön differenziert haben die Jungs auch ihr Songwriting, von der unnötigen Ballade („Kill The Pain“) über typisches und die CD dominierendes Midtempo-Material („Teutonic Terror“) bis zum Speedkracher („Bucketful Of Hate“) ist alles an Bord, was der Traditionalist erwartet.
Oder ganz kurz gesagt: kein Klassiker der Bandgeschichte, aber ein sehr starkes, abwechslungsreiches Album, dass wohl fast alle extrem überrascht hat. In dieser Form warten wir auch ohne die Herren Kaufmann und Dirkschneider gern auf das nächste Album – hoffentlich nicht wieder 14 Jahre. Den einzigen Abzug gibt es für das lahme, ideen- und geschmacklose Cover. Kann man dann ja besser machen.
Veröffentlichungstermin: 20.08.2010
Spielzeit: 67:30 Min.
Line-Up:
Mark Tornillo – Vocals
Wolf Hoffmann: Guitar
Herman Frank: Guitar
Peter Baltes: Bass
Stefan Schwarzmann: Drums
Produziert von Andy Sneap
Label: Nuclear Blast
Homepage: http://www.acceptarchive.com
Tracklist:
1. Beat The Bastards
2. Teutonic Terror
3. The Abyss
4. Blood Of The Nations
5. Shades Of Death
6. Locked And Loaded
7. Time Machine (Bonus Track)
8. Kill The Pain
9. Rollin Thunder
10. Pandemic
11. New World Comin
12. No Shelter
13. Bucketful Of Hate