SAVATAGE: The Wake Of Magellan [Re-Release]

So gut wie die SAVATAGE-Klassiker? Nicht ganz. Immer noch besser als ein Großteil dessen, was man sonst noch so im CD-Regal findet? Natürlich!

Zusammen mit Edge Of Thorns bildet The Wake Of Magellan den Auftakt zur SAVATAGE Re-release-Reihe 2010. Das 1997er Album war das letzte mit Zak Stevens, der SAVATAGE vor der Veröffentlichung des Nachfolgers Poets And Madmen den Rücken kehrte und CIRCLE II CIRCLE ins Leben rief. earMusic veröffentlichen also Anfang und Ende der Stevens-Ära zusammen. Irgendwie passend, auch wenn The Wake Of Magellan gegenüber Edge Of Thorns dann doch den kürzeren zieht. Dennoch liefern SAVATAGE auch auf ihrem zehnten Album Qualität ab von der der Großteil aller anderen Metalbands ihr Leben lang nur träumen können. Alleine das hinten platzierte Duo The Wake Of Magellan und The Hourglass ist so unbeschreiblich geil, dass es alleine den Kauf Albums rechtfertigt und zeigt, dass SAVATAGE in Sachen Songwriting und Dramatik in einer völlig eigenen, für niemand anderen erreichbaren Liga spielen. Man höre beispielsweise den Counterpoint-Gesang beim Titeltrack, den SAVATAGE auf den vorherigen Alben ja bereits bei Chance und One Child eingesetzt haben. Wem das nicht durch Mark und Bein geht dem kann ich auch nicht mehr helfen.

Insgesamt führen SAVATAGE auf The Wake Of Magellan den Stil fort, den sie schon auf Dead Winter Dead perfektionierten oder wie es JON OLIVA vor kurzem im Interview mit mir nannte: Das TRANS SIBERIAN ORCHESTRA im Training. Und ja, mit den früheren Werken der Band ist The Wake Of Magellan nur noch bedingt vergleichbar. Natürlich hört man, dass es noch die selbe Band ist und natürlich haben SAVATAGE immer noch ein extrem hohes Qualitätslevel aber man erkennt eben auch, dass sich die generelle musikalische Ausrichtung geändert hat. Weniger Headbangerfutter und Oliva-Wahnsinn, mehr ausgefeilte Gesangsarrangements und komplexere Songs.

Aber wie gesagt, der Qualität des Songmaterials tut dies keinen Abbruch, denn neben den beiden genannten Überwerken sind auch Turns To Me, Morning Sun, Blackjack Guillotine oder Another Day und Paragons Of Innocence, bei welchen JON OLIVA sich für den Gesang verantwortlich zeichnet ganz große Klasse. Und so sehr ich die Soloalben von JON OLIVA´S PAIN auch mag, auch die späteren SAVATAGE-Songs haben meiner Meinung nach qualitativ immer noch ein paar Nasenspitzen Vorsprung. Wie schon Edge Of Thorns enthält auch The Wake Of Magellan zwei akustische, von JON OLIVA neu eingespielte Bonustracks, in diesem Fall Desiree und Stay welche beide gut sind, im Vergleich zu den beiden Edge Of Thorns-Bonusstücken aber keinen Stich machen. Liner Notes gibt es hier leider keine, dafür Zeitungsausschnitte zu den beiden Ereignissen, die die Grundlage der Konzeptstory bilden sowie eben jene Geschichte die vor den Songtexten zusammengefasst wird. Zusätzlich gibt es zu jedem Song neben dem Songtext an sich noch zusätzlichen Text zur Story. Mit dem Booklet hinsetzen und die CD unterm Kopfhörer genießen lohnt sich hier also gleich doppelt. Insgesamt gibt es für Fans anspruchsvoll arrangierten und instrumental erstklassigen Metals keinen Grund The Wake Of Magellan nicht zu kaufen. Das hier ist – genauso wie FAST alle anderen SAVATAGE-Alben – Pflichtprogramm!

Veröffentlichungstermin: 21.05.2010

Spielzeit: 66:48 Min.

Line-Up:
Zachary Stevens – vocals
Chris Caffery – guitars
Al Pitrelli – guitars
Jon Oliva – keyboards, vocals
Johnny Lee Middleton – bass
Jeff Plate – drums

Produziert von Paul O´Neill

Label: earMUSIC (Edel)

Homepage: http://www.savatage.com

MySpace: http://www.myspace.com/savatage

Tracklist:
01. The Ocean
02. Welcome
03. Turns To Me
04. Morning Sun
05. Another Way
06. Black Jack Guillotine
07. Paragons Of Innocence
08. Complaint In The System (Veronica Guerin)
09. Underture
10. The Wake Of Magellan
11. Anymore
12. The Storm
13. The Hourglass
14. Desirée (Acoustic Version) (Bonus Track)
15. Stay (Acoustic Version) (Bonus Track)

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