BLACK TUSK: Taste The Sin

Solider Sludge Metal, bleibt im Vergleich zu BARONESS oder HOWL allerdings deutlich hinter den Möglichkeiten.

Wo ist es hin, das sonst so treffsichere Gespür von RELAPSE für hochwertige und einmalige Bands? Sonst mit einer guten Nase für Qualität gesegnet, scheint beim Signing von BLACK TUSK ein ordentlicher Schnupfen das Urteilsvermögen des Labels beeinträchtigt zu haben. Nicht, dass “Taste The Sin” ein schlechtes Album wäre, aber da ist man von RELAPSE einfach besseres gewohnt.

Gerade im Sludge-Bereich findet man mittlerweile ohne lange zu suchen Kreativeres und Besseres, als es BLACK TUSK in diesen 37 Minuten zu bieten vermögen. Zumal HOWL mit “Full Of Hell” gerade erst vor zwei Wochen ein ungleich stärkeres Werk vorgelegt haben. BLACK TUSK mögen im Vergleich direkter sein – nicht ganz so dreckig und eher nach vorn abzielend, als die doomige Gelassenheit sprechen zu lassen. Für die flotten Momente fehlen den Amerikanern aber die frischen Riffs und für die gemäßigten Groove-Monster sowohl Originalität als auch Abwechslungsreichtum. Ungewöhnlich für ein Trio, sind diese doch für gewöhnlich besonders einfallsreich beim Songwriting.

BLACK TUSK bleiben unter der Messlatte des Möglichen

Mit dem vom Southern Metal beeinflussten “Way Of Horse And Bow” sowie “Embrace The Madness” und “Red Eyes, Black Skies” können BLACK TUSK einerseits schon ein paar gelungene Nummern für sich verbuchen, auf Albumlänge versickern die meisten Ideen aber im zähen Einheitsmorast. Daran ändern auch die aufgebrachten Screams und Shouts nichts, die sich einerseits gut ins ungezügelte Bild einfügen, andererseits diesem kaum Variation hinzuaddieren können. Die erdige und authentische Produktion verleiht “Taste The Sin” einen angenehm räudigen Charme, kann allein den zwiespältigen Eindruck jedoch auch nicht vertreiben.

Mit dem Redneck-Pickup bei offenem Fenster über den verlassenen Highway brettern – das ist das Bild, welches BLACK TUSK zeichnen und “Taste The Sin” ist wenig überraschend der ideale Soundtrack hierfür. Da es hierzulande aber an beidem mangelt und es mit HOWL sowie BARONESS gleich zwei bessere Kollegen aus demselben Stall gibt, sollten wir uns lieber genau überlegen, ob ein solcher Tagtraum den Kauf eines soliden, aber weit unter der Messlatte des Möglichen gebliebenen, Albums rechtfertigt. Ich denke, die beiden oben genannten Bands nehmen uns diese Entscheidung mit Vergnügen ab.

Veröffentlichungstermin: 04.06.2010

Spielzeit: 36:52 Min.

Line-Up:

Andrew – Guitars, Vocals
Athon – Bass, Vocals
James – Drums, Vocals

Produziert von Jay Matheson und Steve Slavich
Label: Relapse Records

Homepage: http://blacktuskterror.com

BLACK TUSK “Taste The Sin” Tracklist

01. Embrace The Madness
02. Snake Charmer
03. Red Eyes, Black Skies
04. Way Of Horse And Bow
05. Unleash The Wrath
06. Twist The Knife
07. Redline
08. Takeoff
09. The Ride
10. The Crash
11. Toe Fry

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