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AS I LAY DYING: The Powerless Rise

Auf AS I LAY DYING ist Verlass: Metalcore wie man ihn nicht besser intonieren könnte.

Da trennt sich mal wieder die Spreu vom Weizen. Gerade in einem Hybrid-Genre wie dem Metalcore, das musikalisch entgegen der eigentlichen Erwartung ohnehin nicht sehr breit gefächert ist, wird einem schnell klar, warum es letztlich an den großen, etablierten Bands liegt, nach vorne zu schreiten. Ja, das klingt dann manchmal vielleicht etwas kalkuliert und abgebrüht, in Sachen Songwriting, Energie und Spannung haben AS I LAY DYING und Konsorten den nacheifernden Copycats trotzdem eine ganze Menge voraus.

Das gilt natürlich auch und in besonderem Maße für “The Powerless Rise”, das einerseits Metalcore in seiner Reinform ist, gleichzeitig jedoch viel mehr als nur das. Die grundlegende Mixtur blieb auf dem neuen Output natürlich unverändert. Die AT THE GATES-Einflüsse sind noch genauso vorhanden wie die wüsten Breakdowns; die aggressiven Vocals von Tim Lambesis noch genauso markerschütternd wie die zarte Singstimme von Bassist Josh Gilbert versöhnlich.

Auf “The Powerless Rise” gibt es mehr zu entdecken, als man zunächst erwartet

Diese Kernelemente fügen AS I LAY DYING, zusammen mit weiteren Anleihen aus dem kompletten Metal-Genre, beispiellos ineinander und errichten so eine mitreißende wie verschachtelte Soundwand, die aufgrund zahlreicher Melodiespuren stets eingängig ist und doch mehr zu entdecken bereit hält, als man es zunächst erwartet.

Da wäre beispielsweise das stark thrashige “Condemned”, das bei der Gitarrenarbeit das Spektrum AS I LAY DYINGs um eine neue Facette erweitert, was in punkto Abwechslung letztlich auch klassischem Material vom Schlage eines “Anodyne Sea”, “Vacancy” oder “Parallels” zugute kommt. Zusammen mit dem kompromisslosen Wutbrocken “Beyond Our Suffering” und dem Death Metal-Brecher “Without Conclusion”, die beide komplett ohne Klargesang auskommen, ergibt sich so auf “The Powerless Rise” eine beachtliche Bandbreite, welche selbst nach mehreren intensiven Hördurchgängen nicht eintönig wird. Dazu tragen ebenfalls die von Josh Gilbert intonierten Ohrwurmrefrains bei, die für Wiedererkennungswert sorgen und insbesondere bei “Anger & Apathy” Reminiszenzen an ATREYU hervorrufen.

Recht viel besser als AS I LAY DYING kann man Metalcore nicht anrichten

Überhaupt ist “The Powerless Rise” ein Sammelsurium aus hochkarätigen Songs, und wenn sich doch mal ein Hauch Übersättigung anbahnt, knallen einem AS I LAY DYING mit “Upside Down Kingdom” und “Condemned” zwei Hämmer vor den Latz, so dass es mit Ermüdung, geschweige denn Langeweile, nicht mehr weit her sein kann. Lediglich gegen Ende verliert das Album mit “The Only Constant Is Change” und “The Blinding Of False Light” etwas an Fahrt, respektabel ist dieser Ausklang aber dennoch.

Produziert wurde die Platte übrigens von Adam Dutkiewicz (KILLSWITCH ENGAGE), was in einem modernen, transparenten und doch bissigen Gewand resultiert. Zum Status eines Meisterwerks fehlen mir zwar doch noch die frischen und unverbrauchten Ideen, recht viel besser als AS I LAY DYING auf “The Powerless Rise” kann man zeitgemäßen Metalcore aber nicht anrichten. Genau genommen gibt es für die Amerikaner bis auf STIGMAs “Concerto For The Undead” im laufenden Jahr bislang kaum ernstzunehmende Konkurrenz, weshalb der Thron für die nahe Zukunft erstmal gesichert sein dürfte…

Veröffentlichungstermin: 07.05.2010

Spielzeit: 44:19 Min.

Line-Up:

Tim Lambesis – Vocals
Phil Sgrosso – Guitars
Nick Hipa – Guitars
Josh Gilbert – Bass, Vocals
Jordan Mancino – Drums

Produziert von Adam Dutkiewicz
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.asilaydying.com

AS I LAY DYING “The Powerless Rise” Tracklist

01. Beyond Our Suffering (Audio bei YouTube)
02. Anodyne Sea (Video bei YouTube)
03. Without Conclusion
04. Parallels (Video bei YouTube)
05. The Plague
06. Anger And Apathy
07. Condemned
08. Upside Down Kingdom
09. Vacancy
10. The Only Constant Is Change
11. The Blinding Of False Light

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