blank

ORDEN OGAN: Easton Hope

Für Melodic Metal-Fans fängt das Jahr gut an, denn ORDEN OGAN liefern mit ihrem dritten Album ein echtes Highlight ab.

ORDEN OGAN haben sich in den letzten Jahren, was den Bekanntheitsgrad angeht, stetig gesteigert. Das Debütalbum erschien noch als Eigenproduktion, der Nachfolger Vale erschien dann bereits über das kleine Label Yonah Records, die sich ja vor kurzem auch PATH OF GOLCONDA angenommen haben. Das dritte Album Easton Hope erscheint nun über AFM Records, es geht also weiter aufwärts für die Arnsberger. Zu recht möchte man meinen, denn auch Easton Hope bietet Melodic Metal der obersten Klasse. Sänger Sebastian Levermann ist erstklassig, kann sowohl aggressiv shouten als auch melodisch singen wobei man klar sagen muss, dass ihm letzteres besser liegt. Dazu erhält er Unterstützung seiner Kollegen in Form von Chören und hier und da mal Gangshouts.

Schon der Opener Nobody Leaves zählt zu den besten Songs, die ich in Sachen bombastischer Melodic Metal in den letzten Jahren gehört habe. Der Song enthält eigentlich schon so ziemlich alles, was ORDEN OGAN so zu bieten haben. Schnelle Doublebass-Passagen, fetten Bombast, Chöre und einen fantastischen Refrain, den mit Abstand besten des Albums. Schön ist auch, dass ORDEN OGAN trotz allem Bombast oft genug auch mal den Hammer kreisen und die Rhythmus-Gitarren fröhlich vor sich hin riffen lassen. Erinnerungen an BLIND GUARDIAN, die der Band ja immer wieder attestiert wurden, kommen nur stellenweise durch, trüben das Gesamtbild aber kein bisschen. Wieso auch, es gibt schlechtere Bands an deren früheren Werken man sich orientieren kann.

Nach dem Opener kommen erst mal drei Songs, die allesamt eher im Bereich Mid Tempo-Hymne angesiedelt sind, allerdings auch immer mal wieder durch Up Tempo-Ausbrüche aufgelockert werden. Besonders der Titeltrack ist dann noch mal eine richtige Achterbahnfahrt, mal hymnisch, dann ein treibender Instrumentalpart, dann ein ruhiger Part, teilweise mit Klavier. Und natürlich wieder jeder Menge Bombast. Mit Klavierklängen wird auch Nothing Remains eröffnet, hier gibt es dann aber weniger Bombast, dafür wird deutlich mehr Gas gegeben. Ebenfalls ein toller Song. Sehr schön ist auch die Ballade Requiem, die fast ausschließlich von Flöten, Streichern, dezentem Schlagzeugspiel und dem Gesang, sowohl von Seeb, als auch wieder Chorgesang getragen wird. Ein echter Gänsehaut-Kandidat! Mit We Are Pirates haben ORDEN OGAN auch eine kleine Hommage an RUNNING WILD aufgenommen. Über die Qualität des Songs lässt sich allerdings streiten. Das Grundriff ist ein klassischer Rock´n´Rolf, aber den zahmen Pre-Chorus hätten sich ORDEN OGAN bei diesem Song ruhig mal verkneifen können, das passt weder zum restlichen Song und schon gar nicht zu RUNNING WILD. Aber gut, verbuchen wir den Song als einfach nett gemeint und davon abgesehen ist er auch alles andere als schlecht.

Melodic Metal hat mich in den letzten Jahren nur noch peripher tangiert, was einerseits und wohl zum großen Teil an geänderten Hörgewohnheiten, aber auch an den Massen an kitschigem Mist gelegen hat, die sich in diesem Genre tummeln. ORDEN OGAN schaffen es mit Easton Hope aber spielend, mich restlos zu begeistern. Die Legionen des Melodic Metal-Einheitsbrei hängen die Jungs jedenfalls ab, ohne auch nur in den zweiten Gang schalten zu müssen. Das hier ist wirklich ganz großes Kino und dürfte auch am Jahresende die Genre-Hitlisten anführen.

Veröffentlichungstermin: 22.01.2010

Spielzeit: 64:54 Min.

Line-Up:
Sebastian Seeb Levermann – vocals, guitar, keyboards
Tobias Tobi Kersting – Guitar
Nils Weise – Keyboards, Vocals
Verena Jinx Melchert – Flute, Tin whistle, Vocals
Lars Schneider – Bass, Vocals
Sebastian Ghnu Grütling – Drums, Percussion

Label: AFM Records

Homepage: http://www.ordenogan.de

MySpace: http://www.myspace.com/ordenogan

Tracklist:
01. Rise And Ruin
02. Nobody Leaves
03. Goodbye
04. Easton Hope
05. Welcome Liberty
06. All These Dark Years
07. Nothing Remains
08. Requiem
09. We Are Pirates
10. The Black Heart
11. Of Downfall And Decline

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner