BONECRUSHER FEST 2010 – Der Vorbericht zur Megatour im Januar von THE BLACK DAHLIA MURDER, 3 INCHES OF BLOOD, NECROPHOBIC, OBSCURA, THE FACELESS, CARNIFEX und INGESTED

Das Billing des BONECRUSHER FESTs 2010 ist ein wahrer siebengängiger Leckerbissen: Headliner sind THE BLACK DAHLIA MURDER, begleitet werden sie von 3 INCHES OF BLOOD, NECROPHOBIC, OBSCURA, THE FACELESS, CARNIFEX und INGESTED. Der Vorbericht beleuchtet die Hintergründe dieser Bands…

 

Beim von Januar 2010 bis Anfang Februar dauernden BONECRUSHER FEST geht es nicht um gewalttätige Teenager, die sich gegenseitig in einem Ring die Birne einschlagen, sondern um harte und dennoch melodiöse Metalmusik. Bei sieben Bands auf dem Billing tut eine kleine Orientierungshilfe im Vorfeld gut. Dazu gehört natürlich auch noch die entsprechende Zielgruppeneinschätzung. Will heissen: Welche Band kannst du als Argument fürs Mitkommen anführen, wenn dein Schwarm total technikversiert ist? Und wie heisst schon wieder der Drummer dieser Band?

Zuerst jedoch das Wesentliche: Die Tourdaten. Infos zu den Tickets gibt es auf der Myspace-Site des BONECRUSHER FESTs. Folgende Daten gilt es zu studieren:

 

 08. Jan. 2010 – Schlachthof Wiesbaden  09. Jan. 2010 – Turbinenhalle Oberhausen
 10. Jan. 2010 – Markthalle Hamburg  11. Jan. 2010 – KB Malmö
 12. Jan. 2010 – Voxhall Aarhus  13. Jan. 2010 – Columbia Club Berlin
 14. Jan. 2010 – Abaton Prague  15. Jan. 2010 – Hirsch Nürnberg
 16. Jan. 2010 – Reithalle Dresden  17. Jan. 2010 – Arena Wien
 18. Jan. 2010 – Diesel Budapest  19. Jan. 2010 – Kino Siska Ljubljana
 20. Jan. 2010 – Backstage Werk München  21. Jan. 2010 – Estragon Bologna
 22. Jan. 2010 – Musicdrome Milan  23. Jan. 2010 – Transilvania Live Club Erstfeld
 24. Jan. 2010 – Kulturfabrik Esch-Alzette  26. Jan. 2010 – Salamandra 1 Barcelona
 27. Jan. 2010 – Joy Eslava Madrid  28. Jan. 2010 – Cine Teatro Júlio Diniz Porto
 29. Jan. 2010 – Plateruena Durango  30. Jan. 2010 – Trabendo Paris
 31. Jan. 2010 – Muziekodroom Antwerp  01. Feb. 2010 – Academy Bristol
 02. Feb. 2010 – Rios Leeds  03. Feb. 2010 – Garage Glasgow
 04. Feb. 2010 – Academy Birmingham  05. Feb. 2010 – ULU London
 06. Feb. 2010 – Tivoli Utrecht  

        

Und nun zu den Akteuren, die die Gehörknochen zum Beben bringen:

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THE BLACK DAHLIA MURDER

Schwarm im Visier: Göteborg Melodeath und Metalcore-affin, schätzt bunten Merchandise

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Volle Power: Trevor (THE BLACK DAHLIA MURDER) 

THE BLACK DAHLIA MURDER sind die Headliner des BONECRUSHER FESTs. Gegründet anno 2000 im amerikanischen Staat Michigan ist das Quintett bekannt dafür, Melodic Death Metal-Riffs à la Göteborg mit Metalcore hüpffreundlichen Rhythmen zu kombinieren. Die Band vereint Konstanz und Dynamik. Die Dynamik findet sich nicht nur in der Musik, sondern vor allem auch in der Besetzung der Rhythmus-Sektion: THE BLACK DAHLIA MURDER haben in ihrer neunjährigen Bandgeschichte sieben Bassisten und drei Drummer verbraucht (Tourdrummer nicht mitgezählt).

Doch es gibt auch Dinge, die sich bei den Amis nicht ändern. Konstante Nummer eins ist Sänger Trevor Strnad, der sich Heartburn auf den Bauch hat tätowieren lassen, NECROPHOBICs Darkside-Album verehrt und auf der Bühne gerne die Rampensau markiert. Auch die Gitarrenfraktion aus Brian Eschbach und Ryan Knight (okay, letzterer ist der neueste Mann an Bord) sorgt für Konstanz, genauso wie der Fakt, dass die Band seit ihrem Debüt Unhallowed beim Label METAL BLADE RECORDS zuhause ist. Im Jahr 2005 erscheint der Zweitling Miasma, zwei Jahre später folgt das dritte Werk Nocturnal. 2009 beschert uns dann gleich zwei THE BLACK DAHLIA MURDER-Outputs: Zum einen die DVD Majesty, zum anderen das aktuelle Album Deflorate. Obwohl letzteres nicht bedeutet, dass THE BLACK DAHLIA MURDER eine Horde Jungfrauen stets mit auf Tour haben, so überzeugt das Album doch musikalisch und Gigantischer Sexappeal liefert die Band noch dazu… Zum akustischen Vorspiel geht es hier: http://www.myspace.com/blackdahliamurder

 

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3 INCHES OF BLOOD

Schwarm im Visier: NWOBHM-affin, old-schoolig, jagt gerne Orks und hat den ANVIL-Film schon ein paar Mal gesehen

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Orktötende NWOBHM-Verfechter: 3 INCHES OF BLOOD 

3 INCHES OF BLOOD könnte man vom mehrteiligen Bandnamen her fälschlicherweise in der Metalcoreveganerecke verorten. Bei der 1999 gegründeten kanadischen Truppe handelt es sich jedoch um knallharte und orktötende Verfechter des NWOBHM, komplett mit Kutte und Texten über Schlachten und die Macht des Heavy Metals. Schlachten gab es mitunter auch im Line Up – das Bandkarusell rotierte derart rasant, dass mittlerweile keines der Gründungsmitglieder mehr mit an Bord ist bei 3 INCHES OF BLOOD.

So teilen sich nach dem Weggang von Originalsänger Jamie Hooper mittlerweile Cam Pipes und Gitarrist/Keyboarder Justin Hagberg die Vocals, Shane Clark kümmert sich um die restlichen Gitarren und Ash Pearson ist seit 2007 als Drummer bei 3 INCHES OF BLOOD dabei. Live hilft zudem Steve Ericksson am Bass aus. Obwohl ihre Klischeetreue und ein Albumtitel wie Battlecry Under a Wintersun (das Debüt aus dem Jahr 2002) es einem leicht machen, 3 INCHES OF BLOOD in die Witzecke zu stellen, berichtigten die Kanadier spätestens mit dem tighten Advance and Vanquish-Zweitling 2004 jegliche Zweifel an ihrer Seriosität. Nach Fire Up the Blades 2007 war es mit Here Waits Thy Doom Ende August 2009 Zeit für Album Nummer vier. Und wenn 3 INCHES OF BLOOD als Vinylbonustrack BLUE OYSTER CULT covern, dürfte es auch keine Zweifel ob ihrer Hingabe für die 80er geben. Weitere akustische Beweise gibt es auf: http://www.myspace.com/3iob

 

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NECROPHOBIC

Schwarm im Visier: Pentagramm-affin, jesusfeindlich, Black Metaller, den du zum Death Metal bekehren willst

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Satanisches Saitenspiel: Sebastian (NECROPHOBIC) 

NECROPHOBIC sind wohl die älteste Truppe an Bord des BONECRUSHER FESTs, doch haben die Stockholmer mit dem Album des Jahres 2009 – Death To All – eindrücklich bewiesen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. In ihrer 20jährigen Geschichte hat die Stockholmer Band kein einziges, schlechtes Album abgeliefert. Nach drei Demos erscheint 1993 die EP The Call, im gleichen Jahr schaffen die Schweden mit The Nocturnal Silence den Durchbruch. Noch immer ist es dieses Album, mit welchem sie primär in Verbindung gebracht werden, wenngleich Darkside (1997, inklusive Gastauftritt von Jon Nödtveidt (DISSECTION)), The Third Antichrist (1999) und Bloodhymns keine Wünsche nach melodiösem, schwedischen Death Black Metal offen liessen. Danach wurde es einige Jahre still um die vier Satansbraten. 2006 folgte mit Hrimthursum ein weiteres Meisterstück. Im Mai 2009 erschien dann nicht nur Death To All, sondern auch die Demosammlung Satanic Blasphemies.

Die 20 Jahre sind indes nicht ohne Wechsel im Line-Up über die Bühne gegangen. Seit Anfang dabei ist Gründer Joakim Sterner (Drums). Der andere Gründervater – David Parland – ist danach zu DARK FUNERAL weitergezogen. Das Trio NECROPHOBIC wurde in den frühen Neunzigern dank Tobias Sidegård zum Quartett. Tobias spielte bis 2008 die Doppelrolle des Bassisten und Frontmannes, seitdem ist die Band dank Bassist Alex Friberg – der seine Feuertaufe am 26.12.2008 hatte – zum Quintett geworden. Die Gitarrenfraktion hat ebenfalls mehrere Wechsel gesehen. Nach Parland stockten NECROPHOBIC auf zwei Gitarristen auf. Das Duo Sebastian Ramstedt und Martin Halfdan bestand bis 2000. Nach Martins Weggang stiess MORPHEUS-Gitarrist Johan Bergebäck zur Band und die superbe Sechssaitenfraktion hat seit Bloodhymns keine Änderung mehr erfahren.

Lyrische Glanztaten wie Six six six we vomit on the crucifix und Stockholmer Qualitätstodesmetall gibt es auf http://www.myspace.com/necrophobic

 

 OBSCURA_logo_vonband

OBSCURA

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Antikosmische Spielkraft: Steffen (OBSCURA) 

Schwarm im Visier: technikaffin, mag NECROPHAGIST, verehrt Fretless Bassgitarren und/oder hat mehr als zwei Gitarren zu Hause

2009 war eindeutig das Jahr der 2002 gegründeten OBSCURA aus München. Ihr sackstarker Cosmogenesis-Zweitling überraschte die Metalwelt mit progressivem Death Metal, der dennoch das Songwriting nicht vernachlässigt. Melodien, Eingängigkeit und Wiedererkennungswert auf der einen Seite, technische Finessen und Brachialität auf der anderen. Diese Klasse der jungen Band, die mit Christian Münzner (NECROPHAGIST, SPAWN OF POSSESSION) einen mehr als gestandenen Gitarristen an Bord hat, blieb nicht unbemerkt. So waren Steffen Kummerer (Vocals, Gitarre), Christian Münzner (Gitarre), Hannes Grossmann (NECROPHAGIST; Drums) und Jeroen Paul Thesseling (PESTILENCE; Bass) mit ATHEIST auf Tour und auch beim renomierten JALOMETALLI FESTIVAL mit auf dem Billing. Und ihre Beine haben sie bis heute nicht beim Pinkeln verloren

Vor Cosmogenesis erschien 2006 das Debüt Retribution. Dass darauf ein DEATH-Cover zu finden war, ist bei der Gitarrenkompetenz im Hause OBSCURA keine Vermessenheit. Die Promoscheibe 2008 führte zum Ohrenspitzen des Labels RELAPSE, das am 17. Februar Cosmogenesis herausbrachte. Die gute Produktion besorgte V Santura (DARK FORTRESS), der schon früher als Gastmusiker mit den Münchnern zusammengearbeitet hatte. Doch selbst in einer Blechtonne würde nicht nur ein Song wie Anticosmic Overload einfach nur knallen – quod erat demonstrandum: http://www.myspace.com/realmofobscura

 

 THEFACELESS_logo_vonband

THE FACELESS

 THEFACELESS2009_bandfoto_vonBonecrusherfestMyspace
Progressive Tech Death Macht: THE FACELESS 

Schwarm im Visier: komplett Tech Death-verrückt, bekommt bei einer Riffwiederholung >4 narkoleptische Anfälle und verfällt bei anhaltendem 4/4-Takt in Lethargie

Jung mögen die Kalifornier THE FACELESS mit dem Gründungsjahr 2005 zwar sein. Doch unbedarft sind die Technikfanatiker auf keinen Fall. Verfrickelt und experimentierwütig ist sowohl ihr Debüt Akeldama aus dem Jahr 2006 wie auch ihr Zweitling Planetary Duality (2008). Als eine von wenigen Bands schafft es THE FACELESS, ein Keyboard so einzusetzen, dass man es beinahe nicht merkt (das haben auch schon IMMORTAL gekonnt). Allerdings ist das angesichts der herrschenden Frickelfurore auch kein Wunder bei diesen Amis.

Eher ein Wunder ist es, die Line-Up Wechsel von THE FACELESS zu überblicken, beziehungsweise zu wissen, wer gerade hinter dem Schlagzeug sitzt – in dieser Hinsicht machen sie THE BLACK DAHLIA MURDER geradezu Konkurrenz. Zurzeit ist es Lyle Cooper (Drums), der zusammen mit Michael Keene (Gitarre, Vocals), Derek Rydquist (Vocals), Brandon Giffin (Bass) und Steve Jones (Gitarre) die progressive Deathcore-Welt unsicher macht. Mit THE BLACK DAHLIA MURDER teilen THE FACELESS zudem eine Fastverbindung – ihr alter Gitarrist Nick Pierce wollte bei diesen einsteigen, kriegte den Job jedoch nicht. Aber THE FACELESS schaffen es auf der BONECRUSHER FEST-Tour in den gleichen Tourtross. Und das völlig verdient, wie man auf http://www.myspace.com/thefaceless nachhören kann.

 CARNIFEX_logo_vonband

CARNIFEX

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Deathcore-Frischfleisch: CARNIFEX 

Schwarm im Visir: der THE BLACK DAHLIA MURDER-Fan, CARNIFEX sind das Deathcore-Argument, um früh genug beim BONECRUSHER FEST zu erscheinen

Seit 2005 sind CARNIFEX aus San Diego im Deathcore zuhause. Ihre stilistische Nähe zu THE BLACK DAHLIA MURDER kommt sowohl auf dem 2007er Debüt Dead In My Arms wie auch auf dem Zweitling The Diseased And The Poisoned zum Vorschein. Abgesehen vom Gitarristen- und Bassistenposten hat sich das Line Up während des vierjährigen Bestehens der Band nicht verändert. Ausser Gitarrist Ryan Gudmunds (LEGACY OF PAIN) sind die Bandmitglieder von CARNIFEX – also Scott Lewis (Vocals), Shawn Cameron (Drums), Cory Arford (Gitarre), Fred Calderon (Bass) – nicht in anderen Truppen aktiv. Wer also im kalifornischen Deathcore-Underground herumwuseln will, kann sich auf http://www.myspace.com/carnifexmetal fürs Konzert vorbereiten.

 

 

 INGESTED_logo_vonband

INGESTED

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Sick und brutal: INGESTED 

Schwarm im Visier: MOUNTAINS OF DEATH-Festivalbesucher, Circlepit-Fan, Slam Death-affin und mit Präferenz für Brutalo-ich-schlachte-dich-und-mache-Wienerschnitzel-aus-deinen-Oberschenkeln-Thematik

Den Preis für die Brutalität heimsen beim BONECRUSHER FEST eindeutig die Opener INGESTED ein. Die 2004 formierte Manchester Truppe brachte schon im Jahr 2008 dem Publikum des MOUNTAINS OF DEATH Festivals bei, was Slam Death bedeutet. Die VerBandelungen mit CREPITATION (durch Gitarrist Sean Hynes und Drummer Lyn Jeffs) überraschen genausowenig wie die Teilnahme an der Vierersplit North-West Slam Fest anno 2007.

Am 22. Juni 2009 veröffentlichte INGESTED, bei welcher auch noch Fronter Jason Evans, Gitarrist Sam Yates und Bassist Brad Fuller mit von der Partie sind, ihr Debütalbum Surpassing the Boundaries of Human Suffering via SIEGE OF AMIDA RECORDS. Wer fleischfressende Monsterpflanzen liebt, über interkraniale Sameninjektionen sinniert und CANNIBAL CORPSE früher so richtig krass fand, kann sich auf http://www.myspace.com/ingesteduk slammend aufwärmen.

Die Vorarbeit allein sollte es einem jeden Death Metal-Fan ermöglichen, stundenlange Weihnachtsmusikberieselung am Familienschlauch, Mästung mittels Weihnachtsguetzlis sowie die guten Ratschläge von Tante Hildegard über sich ergehen zu lassen. Denn die Vorfreude auf das BONECRUSHER FEST 2010 nährt genug – und am 8. Januar 2010 kann man sich in Wiesbaden ja bereits zum ersten Mal die Birne so richtig gepflegt wegpusten lassen!

Logos: Bands
Livefotos THE BLACK DAHLIA MURDER, NECROPHOBIC, INGESTED: Andreas Szabo
Livefoto OBSCURA: Daniel Orth
Bandfotos 3 INCHES OF BLOOD, THE FACELESS, CARNIFEX: BONECRUSHER FEST Myspace-Site
Layout: Arlette Huguenin D.

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