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ICED EARTH: Horror Show

Mit "Horror Show" kommt nun also endlich das langerwartete neue Album von ICED EARTH und die Jungs können nach der etwas schwächeren "Something Wicked this Way Comes"-Scheibe bei den Altfans sicher wieder Boden gut machen, leider aber auch nicht wirklich an ihre alten Heldentaten anknüpfen. Ein Album, das von seinem Songmaterial her zwischen gut ("Dragon´s Child") und großartig ("Damien") schwankt. Leider haben es die Jungs um Jon Schaffer wieder nicht geschafft ihre Messlatte ein Stück höher zu legen und dennoch denke ich, dass auch alte ICED EARTH Fans mit "Horror Show" zufrieden sein werden.

Mit “Horror Show” kommt nun also endlich das langerwartete neue Album von ICED EARTH und die Jungs können nach der etwas schwächeren “Something Wicked this Way Comes”-Scheibe bei den Altfans sicher wieder Boden gut machen, leider aber auch nicht wirklich an ihre alten Heldentaten anknüpfen.

Im Gegensatz zum Vorgänger ist “Horror Show” zum Glück nicht so zerfahren ausgefallen, dafür bietet das neue Album aber auch kein Killerpaket wie die “Something Wicked”-Trilogie. Vielmehr macht “Horror Show” einen sehr kompakten und schlüssigen Eindruck, was aber nicht heißen soll, das Album und die Songs wären zu wenig abwechslungsreich ausgefallen. Auch “Horror Show” hat seine Ausreißer nach oben, wobei der von düsteren Chören eingeleitete Übersong “Damien” schon als zweiter Track den Höhepunkt der Scheibe setzt. Das Ding ist ein echter ICED EARTH-Hammer geworden, wie man ihn sich wünscht: düster, aggressiv, abwechslungsreich und höllenschwer!

Ideenmangel spielt bei ICED EARTH keine Rolle

Aber auch das restliche Material ist ganz in der Tradition der bisherigen ICED EARTH-Alben gehalten. Die Riffs von Jon Schaffer wirken nach wie vor wie zwei zusätzliche Herzkammern, so dass man schon mit dem schnellen Opener “Wolf” auf Hochtouren läuft. Die neue Rhythmus-Sektion bestehend aus den beiden DEATH-Recken Christy/DiGiorgio hat sich perfekt dem Sound der Band angepasst und auch wenn man schon nach den ersten zehn Sekunden des Albums hört, wer da hinterm Schlagzeug sitzt, haben die Jungs nicht versucht, dem Ganzen ihren Stempel aufzudrücken. Auch Larry Tarnowski ist inzwischen ein fester Bestandteil des Bandsounds und welch prägende Funktion Matthew Barlow hat, brauche ich wohl nicht weiter zu erwähnen.

Ideenmangel spielt bei ICED EARTH ebenfalls keine Rolle, wobei “Horror Show” eher ein Album der Details geworden ist, die es erst zu entdecken gibt. So können mich beim neuen Album vor allem die vielen mehr oder weniger offensichtlichen akustischen Parts überzeugen, die dem Ganzen echte Tiefe verleihen. Man könnte also meinen, dass die Voraussetzungen für ein perfektes ICED EARTH-Album gegeben sind, doch leider geht die Rechnung nicht ganz auf. Und hauptverantwortlich dafür sind leider die Melodielinien, die dem von der Band selbst festgesetzten Standard nicht ganz gerecht werden.

Das Albumkonzept von “Horror Show” ist nicht immer perfekt umgesetzt

Bestes Beispiel hierfür ist meiner Meinung nach “Jack”. Ein Song, der instrumental wirklich verdammt gut ausgefallen ist: cooles Riffing, klasse akustischer Mittelteil und sehr guter Gesang von Matthew Barlow. Allerdings leider nur technisch, denn die Melodien berauben den Song seines ganzen Zaubers und vor allem durch den sehr einfallslosen Refrain ist der Song spätestens nach dem fünften Hördurchlauf ausgelutscht. Wirklich schade. Oder nehmen wir mal “Dragon’s Child”: Der Song fängt sehr düster im typischen ICED EARTH-Stil an, aber dann kommt irgendwie nicht mehr viel. Ein guter Song halt, dem aber einfach die letzte Würze fehlt.

Da stellen die weiblichen Gast-Vocals auf “The Phantom Opera Ghost” eine wirklich willkommene Abwechslung dar. Oder der ägyptische Einschlag beim “The Mummy”-Track “Im-Ho-Tep (Pharaoh’s Curse)”, der der Band meiner Meinung nach eh fantastisch zu Gesicht steht, was mich umso mehr nach dem “Wicked”-Album dürsten lässt. Ein weiterer Kritikpunkt an “Horror Show” ist das Albumkonzept. Die Umsetzung der klassischen Horrorfiguren ist in meinen Augen nicht immer gelungen, da haben ICED EARTH selbst mit “Dante’s Inferno” bewiesen, dass sie zu wesentlich intensiveren Adaptionen fähig sind.

Ihre Messlatte können ICED EARTH mit “Horror Show” nicht höher legen

“Horror Show” ist also ein Album geworden, das von seinem Songmaterial her zwischen gut (“Dragon’s Child”) und großartig (“Damien”) schwankt. Leider haben es die Jungs um Jon Schaffer wieder nicht geschafft, ihre Messlatte ein Stück höher zu legen, und dennoch denke ich, dass auch alte ICED EARTH-Fans mit “Horror Show” zufrieden sein werden. Das Album wird übrigens auch in einer limitierten Doppel-CD-Version erscheinen, auf dem neben einem Interview mit Jon Schaffer auch eine verdammt geile Version von IRON MAIDENs “Transylvania” enthalten sein wird.

Veröffentlichungstermin: 25.06.01

Line-Up:

Jon Schaffer – Guitars, Vocals, Mandolin, Keyboards
Matthew Barlow – Lead Vocals
Larry Tarnowski – Guitar
Richard Christy – Drums
Steve DiGiorgio – Bass

Produziert von Jim Morris
Label: Century Media

ICED EARTH “Horror Show” Tracklist

1. Wolf
2. Damien
3. Jack
4. Ghost of Freedom
5. Im-Ho-Tep (Pharao´s Curse)
6. Jeckyl & Hyde
7. Dragon´s Child
8. Transylvania (Bonus-Track)
9. Frankenstein
10. Dracula
11. The Phantom Opera Ghost

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