ANAAL NATHRAKH: In the Constellation of the Black Widow

An Boshaftigkeit und intelligentem Hass kann dieser Bastard auf Black Metal und Grindcore so schnell nicht überboten werden.

Wenige Bands gehen derart gnadenlos bei der Vernichtung allen Lebens auf diesem dreckigen runden Scheißhaufen genannt Erde vor, wie ANAAL NATHRAKH und das haben die beiden Briten mehr als nur einmal bewiesen. Und „In the Constellation of the Black Widow“ beinhaltet wieder das, wofür V.I.T.R.I.O.L. und Irrumator stehen. Die irrste Mischung aus Black Metal und Grindcore, die du dir vorstellen kannst, den idealen Soundtrack zum Werfen deiner selbstgebauten Rohrbombe in ein Waisenhaus in Cebu City. Sicher ist, an Boshaftigkeit und intelligentem Hass kann In the Constellation of the Black Widow so schnell nicht überboten werden.

Generell haben ANAAL NATHRAKH die wunderbare Fähigkeit mit mehr als nur Geblaste das Aggressionslevel nach ganz oben zu schrauben und über die gesamte Spielzeit zu halten. Egal ob es wie bei dem chaotischen Einstieg mit dem Titeltrack für blutende Ohren sorgt, oder wenn es eher groovig zugeht, wie in The Unbearable Filth of the Soul. Richtig brilliert aber Terror in the Mind of God, das als kranker Grindcore-Zerstörer beginnt, aber dann in Richtung NWOBHM wechselt und die Lehre von IRON MAIDEN zur Atomwaffe werden lässt. Aber auch wenn klarer Gesang dargeboten wird, den nur IHSAHN mächtiger und größer darbieten kann, gibt es Gänsehautgarantie.

Der Hauptanteil der misanthropischen Mischung liegt allerdings eindeutig auf Black Metal und Grindcore und so wie diese Stilistiken verbunden werden, ist es wirklich erstaunlich, wie eingängig alle Songs geworden sind. Jede Nummer bleibt im Gedächtnis, egal ob es in kranker Raserei ausartet, oder so dramatisch wird wie in Satanarchist oder More of Fire than Blood. Gut, ANAAL NATHRAKH erfinden ebenso wenig etwas neu, wie AGORAPHOBIC NOSEBLEED, aber was die beiden außerdem gemeinsam haben ist es, die Extreme neu auszuloten. ANAAL NATHRAKH gelingt das auch jedes Mal aufs neue, und wenn schon musikalisch nicht mehr drin ist, dann wird dieses Mal wenigstens das kranke Gekreische durch einen Verzerrer gejagt und klingt nun wirklich nach mir-fehlen-die-Worte.

In the Constellation of the Black Widow ist wieder ein hervorragendes Album gnadenlosester Brutalität geworden, das alle extremen Bands des Planeten so fad wirken lässt wie abgestandenen Kaffee. Dass ANAAL NATHRAKH hier mehr zu bieten haben als Geprügel und immer wieder Querverweise zu altmodischem Death und Thrash Metal, sowie Power Metal parat haben ist wirklich erfrischend und schadet der teils dramatischen Atmosphäre nicht im geringsten. Dieses Album ist eine Wohltat für Ohren, deren Besitzer zum Ausrasten und alles kaputtschlagen neigen. Denn nach einer wilden Verfolgungsjagd, basierend auf einem kleinem Genozid zu In the Constellation of the Black Widow, wird man wenigstens in Würde von den Cops abgeknallt, mit einem Grinsen im Gesicht und einem Dämonen beschwörenden Fluch auf den Lippen.

Veröffentlichungstermin: 3. Juli 2009

Spielzeit: 34:35 Min.

Line-Up:
V.I.T.R.I.O.L. – Vocals
Irrumator – Guitars, Bass, Drums, Programming

Produziert von ANAAL NATHRAKH
Label: Candlelight Records

Homepage: http://www.anaal-nathrakh.tk

MySpace: http://www.myspace.com/anaalnathrakh

Tracklist:
1. In the Constellation of the Black Widow
2. I Am the Wrath of the Gods and the Desolation of the Earth Music
3. More of Fire Than Blood
4. The Unbearable Filth of the Soul
5. Terror in the Mind of God
6. So Be It
7. The Lucifer Effect
8. Oil Upon the Sores of Lepers
9. Satanarchist
10. Blood Eagles Carved on the Backs of Innocents

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