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RAM: Lightbringer

Nach langer Pause ist die Schweden-Stahlschmiede zurück, für mich stärker als je zuvor!

Als im Jahr 2003 die RAM-Debüt-EP “Sudden Impact” erschien, überschlug sich die Fachpresse förmlich und manch einer behauptete sogar etwas vorschnell, die rechtmäßigen Erben von JUDAS PRIEST gehört zu haben. Das erste vollständige Album “Forced Entry” konnte da zwei Jahre später nicht mehr so ganz mithalten, die Songs waren zwar so bissig wie zuvor, schwächelten zumindest meiner Ansicht nach bei den Vocal Lines und klangen auch etwas gleichförmig.
Nachdem ich nun gar nicht damit gerechnet hatte, dass die Schweden überhaupt noch existieren, erscheint nun plötzlich der Nachfolger “Lightbringer”. Musikalisch hat sich eigentlich nicht mal so viel geändert und es wird nach wie vor purer Stahl geschmiedet, nur agieren RAM inzwischen überlegter und variantenreicher, so dass die PRIEST-Vergleiche mittlerweile total hinken. Hinzu kamen dafür einige schleppende, fast schon mystisch wirkende Parts, die so auch MERCYFUL FATE fabrizieren könnten, und allgemein eine etwas sperrigere Gesamtausrichtung. Die Stücke wirken absolut nicht uneingängig, zünden aber tatsächlich erst nach einigen Durchläufen – dann aber richtig! Im Vergleich zum neuen, für mich doch etwas durchschnittlichen Album von WOLF, zu denen man ja durchaus musikalische Parallelen ziehen kann, klingen RAM songwriterisch spannender und würden für mich daher klar als Sieger aus einem imaginären Rennen gehen.
Oscar Carlquist hat sich ebenfalls hörbar weiterentwickelt, denn obwohl seine Stimme schon seit jeher top war, klingt er nun gereifter, meistert alle Lagen von dreckig bis klar und von tief bis schrill souverän und erinnert bei manchen Passagen auch mal etwas an den ehemaligen SHADOWKEEP-Fronter Rogue.
Durchhänger sind auf “Lightbringer” überhaupt nicht zu finden, dafür etliche kleine Hymnen mit packenden Riffs und Hooks, die sicherlich auch Fans des legendären SANCTIARY-Debüts nicht unberührt lassen. Das Herzstück dürfte wohl das schleppende, neunminütige “Suomussalmi (The Few Of Iron)” sein, welches eigentlich jeden Traditionalisten zum Fistraisen bringen sollte. Wer es etwas treibender haben möchte, der greift dann eben zum Titelsong oder zu “Blood God”, letzten Endes ist aber wirklich für jede Gemütslage was dabei.
Dachte ich nach “Forced Entry” wirklich, RAM hätten ihr Pulver bereits verschossen, muss ich mich nun eines besseren belehren lassen, was mir nun aber wirklich absolut keine Probleme bereitet.

Veröffentlichungstermin: 19.06.2009

Spielzeit: 48:48 Min.

Line-Up:
Oscar Carlquist – vocals
Harry Granroth – guitar
Daniel Johansson – guitar
Morgan Petterson – drums

Label: AFM Records

Homepage: http://www.ram-metal.com

MySpace: http://www.myspace.com/rammetal

Tracklist:
01. Crushing The Dwarf Of Ignorance
02. Lightbringer
03. In Victory
04. Awakening The Chimaera
05. Ghost Pilot (MII)
06. Suomussalmi (The Few Of Iron)
07. Blood God
08. Titan
09. The Elixir
10. Prelude To Death

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