CILICE: Deranged Headtrip

Etikettenschwindel? Nicht bei CILICE: "Deranged Headtrip" hält zu 666%, was der Titel verspricht, nämlich eine wirre und zugleich knallharte Achterbahnfahrt quer durch alle verbogenen Hirnwindungen und falsch angeschlossenen Synapsen.

Man kann CILICE in puncto Etikettenschwindel keinen Vorwurf machen: Deranged Headtrip hält zu 666%, was der Titel verspricht: eine wirre Achterbahnfahrt quer durch alle verbogenen Hirnwindungen und falsch angeschlossenen Synapsen. Für diese Operation bedienen sich die vier Holländer sowohl eines tonnenschweren MESHUGGAH-Hammers und einer kalten Industrial-Atmosphäre als auch eines Querschnitts durch alle Gesangsstilistiken von derbem Grunzen über sicke Shouts bis hin zu einem fast schon Southern-mäßigen Refrain beim Opener God Of Lies – wohlgemerkt zu schrägen Gitarrenläufen und wirren Rhythmustexturen. Dabei werden sie unterstützt von einer enorm fetten Produktion, die für ein Maximum an Härte sorgt. Die wohl größte Leistung von CILICE ist jedoch die Einbindung von enorm einprägsamen und völlig individuell klingenden Passagen in die ansonsten überaus komplexen Arrangements. Vor allem Right Hemisphere mit seinem fast schon Power-Metal-artigen Gesangsintermezzo und das tribal-mäßig groovende MaLiCe sind hierbei zu nennen, doch die Krone wird Deranged Headtrip durch den Track Drone aufgesetzt. Dieser erschafft seine ureigene beängstigende Atmosphäre zwischen abgehackter Rhythmik, industrieller Kälte, abgrundtiefem Sprechgegurgel, sphärischen Gesangsmelodien und Celloschluchzen derart überzeugend, dass man fast schon versucht ist, von einem Hit zu sprechen, bis man merkt, wie abgefahren die Chose eigentlich klingt. Hier und da wirken die Sprünge in den restlichen Songs noch etwas ungestüm und wundersam, aber man darf sich absolut sicher sein, dass Deranged Headtrip erst der wunderbare Auftakt einer grandiosen Rundreise durch das zerebrale Niemandsland sein dürfte. Dies gilt umso mehr, wenn man diese furiosen und inspirierten Niederländer mit dem Wust an uninspirierten Math-/Death- und Sonstwas-Corelern vergleicht.

Veröffentlichungstermin: Februar 2009

Spielzeit: 36:14 Min.

Line-Up:
Remko van der Spek – Gitarre
Theo Holsheimer – Gitarre
Daniel de Jongh – Gesang
Philipp Moser – Schlagzeug

Produziert von CILICE
Label: PMM Records

Homepage: http://www.cilicemusic.com

MySpace: http://www.myspace.com/cilicemusic

Tracklist:
God Of Lies
Left Hemisphere
Right Hemisphere
Mental Breakdown
Drone
Golem Servants
Chernobyl
MaLiCe
Psychotic Mindwarp

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