TIMOR: Aeons Of Despite

Empfehlenswerter Death-/Thrash-Metal mit kleineren Hardcore-Einflüssen.

Es ist wohl kein Geheimnis, dass eine Menge Alben, die man als Redakteur bespricht, zwar qualitativ überzeugen mögen, aber im Endeffekt leider nie das verdiente Publikum erreichen werden. Dennoch gibt es jedes Jahr eine Hand voll Platten, die in allen Bereichen einen so ungemein professionellen Eindruck machen, dass man bei ihnen trotzdem die Spekulation wagt, ob es mit dem angesprochenen Publikum nicht doch bald soweit sein könnte. In eben diese Kategorie fällt auch das Debütalbum der Death-/Thrash-Metaller TIMOR, das in punkto Qualität so manch großer Produktion in nichts nachsteht.

Prinzipiell mag man zwar anführen können, dass die Musik der Schweizer trotz eingestreuter Hardcore-Elemente nicht viel Neues zu bieten hat. Jedoch wurde das Vorhandene souverän und tadellos umgesetzt, weshalb es an Stücken wie dem gelungenen “Morbid Crusade” oder dem treibenden Titeltrack aber auch wirklich nichts auszusetzen gibt. Das spieltechnische Niveau ist hoch, das Songwriting durchdacht. Gelegentliche Breakdowns wie bei “Downfall Of Humanity” machen Sinn und wurden nicht einfach nur kopflos platziert.

TIMOR schreiben Abwechslung groß

Innerhalb des Genres ergibt sich für das Gesamtbild dadurch großer Abwechslungsreichtum, der vom cool gerifften Thrasher “What Lies Beneath” über den walzenden Moshbrocken “Warhead” bis zur CATARACT-Reminiszenz “Denial Of Existence” reicht. Auch die melodischen Leadgitarren sowie das variationsreiche Drumming tragen ihren Teil dazu bei, dass “Aeons Of Despite” nie stumpf oder verbraucht klingt. Ein Lob gilt außerdem Frontmann Lukas Villiger, der nicht einfach nur so wütend wie möglich ins Mikro brüllt, sondern beweist, dass sein Stimmorgan durchaus Markanz und vor allem Eier hat. Dass er dabei hin und wieder an Johnny Hedlund (UNLEASHED) erinnert, ist ebenfalls nur positiv zu bewerten.

“Aeons Of Despite” ist eine runde Sache

“Aeons Of Despite” ist also nicht nur eine runde Sache geworden, sondern für Fans von modernem Death-/Thrash-Metal auf alle Fälle einen Blick wert, zumal Aufmachung und Produktion ebenfalls problemlos mit anderen Genreveröffentlichungen mithalten können. TIMOR bringen den Metal zwar nicht unbedingt voran, wissen aber haargenau, wie man ihn zu spielen hat. Und das ist ja an und für sich auch schon sehr respektabel.

Veröffentlichungstermin: 22.11.2008

Spielzeit: 43:26 Min.

Line-Up:
Lukas Villiger: Vocals
Simon Burri: Guitar
Panos Batsilas: Guitar
Lukas Studer: Bass
Dave Schlumpf: Drums

Produziert von Dave Schlumpf und TIMOR
Label: Quam Libet Records / Non Stop Music Records

Homepage: http://www.timor.ch

TIMOR “Aeons Of Despite” Tracklist

01. Intro
02. Morbid Crusade
03. What Lies Beneath
04. Aeons Of Despite
05. Downfall Of Humanity
06. Warhead
07. Ruled By Betrayal
08. Denial Of Existence
09. Prophet-Messiah-Deceiver
10. Nemesis
11. Breed Of A New Age

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