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BURIED INSIDE: Spoils of Failure

Musik, die in Trance versetzt: Die Neo-Hardcore-Helden BURIED INSIDE mit ihrem beschwörenden, tonnenschweren vierten Album.

Mit ihrem Neo-Hardcore-Manifest Chronoclast haben BURIED INSIDE nicht nur eine der besten Genre-Platten überhaupt geschrieben, sie haben auf ganz besondere Art und Weise mit diesem Planeten abgerechnet, Zeit ist relativ, das wissen wir alle, und somit ließen sich die fünf Kanadier noch nie hetzen, vier Jahre nach Suspect Symmetry, vier Jahre nach Chronoclast, die hauseigene Ordnung wird eingehalten. Und das, obwohl man zwischenzeitlich gar nicht mehr mit BURIED INSIDE rechnen wollte, erstens weil das letzte Werk so stark war und zweitens war da so ein Gefühl. Ich täusche mich nur selten und ich bin sehr froh, dass es im Bezug auf Spoils of Failure genauso war.

Dass dieses Quintett dem Chaos ein wenig den Rücken kehrt, war eigentlich vorauszusehen, dass sie epischer, monumentaler zu Werke gehen ebenso, aber Spoils of Failure ist schon eine ganz eigene Liga. Einerseits ist es so einfach, andererseits so mächtig. Die acht unbetitelten Stücke kriechen anfangs bedrohlich auf den Hörer zu, lullen ihn in eine seltsame Trance ein, hypnotisieren, atmen, pumpen Noten wie Blut durch die Boxen. Mit ungewöhnlichen Riffs, zwischen melodiös und dissonant und dem passenden Pendant an Leadgitarren und mit wundervollen Basslinien, die pulsieren, andererseits aber auch sehr melodisch sein können. Das Schlagzeugspiel ist so kräftig, wie durchdacht, jeder einzelne Schlag hat einen Sinn und sitzt punktgenau, so dass sich instrumental eine Wand ergibt, dass Sänger Nicholas Shaw auch nicht mehr in den extremsten Regionen kreischen muss, sondern mit unbändiger Kraft die tiefen Texte herauspresst.

Das geht eine knappe Stunde lang so, immer wieder gibt es Berge an Riffs zu vernehmen, immer wieder brechen sie unvermittelt zusammen, nur um noch schwerer und intensiver zu werden, oder um auch Ruhe zu finden und danach mit voller Kraft weiter zu machen. Es ist schier unmöglich, hier einzelne Stellen oder Stücke herauszupicken, Spoils of Failure gibt sich dem Fluss hin, einer der verschiedene Strömungen vereint, um einen großen Sog zu ergeben, der die Hörerschaft mit nach unten zieht, auch wenn aus dem fünften Track plötzlich eine Hymne, eine Kampfansage wird. Ein paar Einflüsse hört man den Kanadiern schon noch an, da tauchen mal wieder TRAGEDY auf, da sind mal wieder CULT OF LUNA anwesend, aber das passiert so nebenbei, dass es mehr wie ein kurzes Hallo wirkt.

Das, was BURIED INSIDE im Jahr 2009 abliefern, ist fernab von Hardcore- und Metal-Dogmen, es geht seinen eigenen Weg, führt die Band weiter, an einen Punkt, an dem es schwer sein wird, noch etwas drauf zu setzen, denn diese Mischung aus Gewalt und Zurückhaltung, aus Gefühl und Verstand ist so gut wie makellos. Mit dem erstklassigen Soundgewand von Kurt Ballou, der genau weiß, was diese Band braucht, und mit dem hervorragenden Artwork erhalten BURIED INSIDE, was sie brauchen. Und Spoils of Failure ist das Album, das wir brauchen, um an die Macht der Musik zu glauben.

Veröffentlichungstermin: 6. März 2009

Spielzeit: 53:52 Min.

Line-Up:
Nicholas A. Shaw – Vocals
Andrew Tweedy – Guitar, Vocals
Emanuel Sayer – Guitar
Stephen A. Martin – Bass, Vocals
Michael B. Godbout – Drums

Produziert von Kurt Ballou und BURIED INSIDE
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.buriedinside.com

MySpace: http://www.myspace.com/buriedinside

Tracklist:
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII

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