DARKTHRONE: Dark Thrones and Black Flags

Stark und unkaputtbar…

Wie immer erwarte ich das neue DARKTHRONE-Album voller freudiger Ungeduld. Die Vorfreude wird auch prompt belohnt, weil PEACEVILLE RECORDS sich nicht lumpen lassen und statt gebrannter CD das komplette Album schicken, inklusiv schicken Pappschuber und sehr solide wirkender Plastikhülle – Respekt. Das Booklet ist ein Schmankerl für sich. Herrlich abgefuckte Fotos der Herren Nocturno Culto und Fenriz in Feld, Wald und Wiese beim Bierchen kippen und Metal genießen. Das Inlay gehört Fenriz` geliebtem Zelt – ebenfalls eine Motivwahl für sich. Beim Covermotiv verlässt man sich wie schon bei F.O.A.D. auf ein überzeugendes, ansprechendes Motiv inklusive Mr. Necro. Im virtuellen Bereich zeigen die Daumen also schon mal ganz klar nach oben bei Dark Thrones and Black Flags.

Und DARKTHRONE enttäuschen auch musikalisch nicht. Dark Thrones and Black Flags ist unüberhörbar der Nachfolger von F.O.A.D.. Die Norweger vollführen weder experimentelle Quantensprünge noch kehren sie zu ihren alten Zeiten zurück. Dennoch wirkt ihr nunmehr 14. Full Length-Album herrlich alt, rotzig und modrig. Fenriz singt vom Saufen, Feiern (Hanging out in Haiger), dem Metal und dem Wandern (gab es jemals einen besseren Titel als Hiking Metal Punks?). Gesanglich experimentieren Nocturno Culto und Fenriz etwas und die beiden Norweger setzen auf Abwechslung und sind kreischfernen Klängen nicht abgeneigt.

Hier und da scheint Experimentierfreude durch (etwa im unheimlich-schleppenden, atmosphärischen Part von Norway in September), im starken Hanging out in Haiger wird äußerst reizvoll IRON MAIDEN zitiert. Nicht nur dieses Zitat zeigt, dass DARKTHRONE eine Schwäche für NWOBHM haben – und diesen Einfluss gekonnt, spontan und leidenschaftlich mit Riffgewürzen aus dem Hause CELTIC FROST, HELLHAMMER oder VENOM kombinieren. Wenn im Opener wuchtig voller Bass-Sound die Einfachheit perfektioniert und Death of all Oaths (Oath Minus) mit schleppenden Bends aufwartet, dann weiss man schon, dass auch der Rest der Platte zu uneingeschränktem Genuss führen wird.

Produktionstechnisch setzt das norwegische Black Metal-Urgestein wiederum auf rohen Sound. Mal ein rumpliges Drum-Solo (Hanging out in Haiger), dann wieder eine herrliche Gitarrenverzerrung – DARKTHRONE sind leidenschaftlich ehrlich und umwerfend überzeugend dabei. Dark Thrones and Black Flags hat mehr Pfeffer im Arsch als all die Bands, die mit untrven Triggersound versuchen, A blaze in the northern sky zu imitieren und in Foren darüber diskutieren, ob DARKTHRONE noch trve seien. Dark Thrones and Black Flags zeigt, wie komplett irrelevant diese Frage ist – denn DARKTHRONE erschaffen auch 2008 realen Black Metal, der Eier und Sackhaare hat. Stark!

Veröffentlichungstermin: 20.10.2008

Spielzeit: 39:01 Min.

Line-Up:
Nocturno Culto: Vocals, Gitarren, Bass
Fenriz: Drums, Vocals

Produziert von Nocturno Culto, Fenriz
Label: Peaceville Records

Homepage: http://www.darkthrone.no

MySpace: http://www.myspace.com/officialdarkthrone

Tracklist:
1. The Winds They Called the Dungeon Shaker
2. Death of all Oaths (Oath Minus)
3. Hiking Metal Punks
4. Blacksmith of the North (Keep That Ancient Fire)
5. Norway in September
6. Grizzly Trade
7. Hanging Out in Haiger
8. Dark Thrones and Black Flags
9. Launchpad to Nothingness
10. Witch Ghetto

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