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JEFF LOOMIS: Zero Order Phase

Nach WARREL DANE nun hat nun auch JEFF LOOMIS sein erstes Soloalbum veröffentlicht. Und auch der Gitarrist der Seattle-Metaller liefert mit seinem Alleingang Qualität ab.

Ein neues Album von NEVERMORE gibt es dieses Jahr nicht. Trotzdem ist der Name der Seattle-Metaller einer der häufiger genannten was neben der Veröffentlichung der Year Of The Voyager-DVD wohl vor allem an den Soloalben der beiden wichtigsten Protagonisten im Hause NEVERMORE liegt. Bereits zu Beginn des Jahres hat Sänger WARREL DANE mit seinem formidablen Album Praises To The War Machine seine Ansprüche auf den Titel Album des Jahres geltend gemacht. Nun ist Gitarren-Wizzard JEFF LOOMIS an der Reihe. Und dieser offeriert dem Hörer mit Zero Order Phase zu Beginn erst mal gewohnte Töne. Schon nach den ersten Sekunden des Openers Shouting Fire At A Funeral kommen einem sofort NEVERMORE in den Sinn. Auch beim folgenden Opulent Maelstrom sind die Ähnlichkeiten zur Hauptband anfangs kaum zu überhören. Beide Songs entwickeln sich erst im weiteren Verlauf weg vom NEVERMORE-Sound, und gerade der Opener kann später mit einigen sehr schönen, harmonischen Soli punkten. Spielerisch sind beide Songs auf jeden Fall schon mal atemberaubend.

Bei Jato Unit liefert sich Loomis dann ein spektakuläres Duell mit WATCHTOWER-Gitarrist Ron Jarzombek. Dass dabei nur eine fingerbrechende Instrumental-Abfahrt bei rumkommen kann, ist klar. Trotzdem ist dieses Stück auch für Nicht-Musiker genießbar, denn die beiden Ausnahme-Techniker spielen trotz allem immer noch recht songdienlich. Auch hier bilden donnernde Power Thrash-Riffs die Basis. Mit den folgenden beiden Songs Azure Haze und Cashmere Shiv wird es dann mal richtig interessant. Hier wagt JEFF LOOMIS sich endlich auf gänzlich neues Terrain und experimentiert gerade bei Cashmere Shiv mit verschiedenen Sounds. Dazu kommt bei diesem Song auch noch das bemerkenswerte Bassspiel von Jazz-Musiker Michale Manring. Azure Haze ist ein sehr entspanntes Stück das ganz ohne hartes Riffing auskommt und stattdessen auf melodische Soli und zum Teil auch Akustikgitarren setzt. Bei Race Against Disaster gibt es musikalisch wieder auf höchstem Niveau in die Fresse. Was will man bei einem Song mit Pat Brian (CANNIVAL CORPSE) auch anderes erwarten. Selbiges gilt für Devil Theory. Dazwischen platziert wurde Sacristy, welches mit Pianoklängen, einen gefühlvollen Solo – das sich über die gesamte Songlänge zieht -, sowie unverzerrten Gitarren erst mal wieder ruhig startet, im weiteren Verlauf aber noch deutlich an heavyness zulegt, nur um gegen Ende wieder ruhige Töne anzuschlagen.

Insgesamt ist JEFF LOOMIS mit Zero Order Phase ein wirklich hörenswertes Soloalbum gelungen, das sowohl beim Autofahren, bei aufgedrehter Stereoanlage, als auch unter dem Kopfhörer funktioniert und letztendlich bis auf einige Ausnahmen nicht viel Ähnlichkeit zu NEVERMORE hat – ansonsten wäre dieses Album wohl auch ziemlich sinnlos. Klar hört man hier und da deutlich raus, dass es sich um den selben Gitarristen wie bei NEVERMORE handelt, doch JEFF LOOMIS hat nun mal einen sehr eigenen Stil, der die Seattle-Metaller genauso geprägt hat, wie der Gesang und die Text von WARREL DANE. Ob Otto-Normal-Metalhead diese Scheibe nun unbedingt braucht ist fraglich, Reinhören kann auf jeden Fall nicht schaden. Für Gitarristen und allgemein Fans von JEFF LOOMIS´ Gitarrenspiel ist dieses Album natürlich fast schon ein Pflichtkauf.

Veröffentlichungstermin: 22.08.2008

Spielzeit: 54:03 Min.

Line-Up:
Jeff Loomis
Mark Arrington – drums

Gäste:
Ron Jarzombek – Soli bei Jato Unit
Pat O´Brian – Solo bei Race Against Desaster
Michael Manring – Bass bei Cashmere Shiv
Neil Kernon – Fretless guitar bei Cashmere Shiv

Produziert von Neil Kernon
Label: Century Media

Homepage: http://www.jeffloomis.com

MySpace: http://www.myspace.com/jeffloomis

Tracklist:
01. Shouting Fire At A Funeral
02. Opulent Maelstrom
03. Jato Unit
04. Azure Haze
05. Cashmere Shiv
06. Race Against Disaster
07. Sacristy
08. Devil Theory
09. Miles Of Machines
10. Departure

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