OMEGA MASSIF: Geisterstadt

Ein einmaliges Album, das sich Freunde von mächtigem Sludge und majestätischem Doom Metal nicht entgehen lassen sollten.

Hier lebt niemand mehr, lass uns gehen, Bill. Moment, da war doch etwas… Ein seltsames Geräusch… Geisterstadt, das Debütalbum der Würzburger Sludge-Doomer OMEGA MASSIF lässt dem Hörer einen Schauer nach dem anderen über den Rücken laufen. Das Quartett erschafft nur mit massiven Riffs, morbiden Leadgitarren, drückendem Bass und treibendem Drumming sechs Songs, die allesamt mehr und mehr in das Herz der Finsternis führen.

In der Mine bietet gleich die erste Attacke, ist wie alle anderen Stücke auch bestens betitelt. Wie ein erschöpfter Arbeiter, der sich gerade noch auf den Beinen halten kann, aber immer weiter malocht. Als das Unglück passiert, versucht er sich noch zu retten, rennt, kriecht, gräbt, bis an den Rande der Erschöpfung. Der folgende Titeltrack könnte von EARTHs Magnum Opus Hex stammen, man hat die verfallenen Gebäude richtig gehend vor Augen und den Sand im Mund. Was OMEGA MASSIF jedoch auf Nebelwand verbrochen haben, ist der pure Wahnsinn. Die zehnminütige Nummer baut sich sehr langsam, fast zärtlich auf, gewinnt immer neue Facetten dazu und wird schließlich zu einem Monstrum mit einem wunderbaren Finale.

Die restlichen Stücke stehen der intensiven ersten Hälfte in fast nichts nach. Unter Null, das bereits vom großartigen Demo Kalt bekannt ist, verliert auch in der neuen Version nichts von seiner Faszination. Die beiden weiteren Stücke Arcanum und Exodus sind auch tief im Doom verwurzelt, erklimmen aber stets neue Höhen und fallen in tiefe Schluchten. Kopfhörer auf und diese Nummern laut gehört, das ist geradezu ein Erlebnis. Hypnotisierend, brutal, pechschwarz und dennoch sanft und auf bizarre Art und Weise wunderschön.

Auf ihrem ersten Album machen die Würzburger wirklich alles richtig, der rein instrumentale Doom des Quartetts wird niemals langweilig. Auch Vergleiche mit anderen Bands sind weitgehend hinfällig geworden, da sich OMEGA MASSIF in eine eigene Nische gebuddelt haben. Höchstens SWITCHBLADE können nach wie vor als Referenz herhalten. Aber nötig ist das nicht, denn Geisterstadt ist ein einmaliges Album, das sich Freunde von mächtigem Sludge und majestätischem Doom Metal nicht entgehen lassen sollten. Wir warten gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlichungstermin: 2007

Spielzeit: 44:01 Min.

Line-Up:
Andreas Schmittfull – Guitar
Michael Melchers – Guitar
Boris Bilic – Bass
Christof Rath – Drums

Label: Radar Swarm Records

Homepage: http://www.omegamassif.de

Email: http://www.myspace.com/omegamassif

Tracklist:
1. In der Mine
2. Geisterstadt
3. Nebelwand
4. Unter Null
5. Arcanum
6. Exodus

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner