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STORMWARRIOR: Heading Northe

Es ist eine ganze Weile her, dass eine (neue) Power Metal-CD so viel Spaß gemacht hat!

Kurskorrektur? Fehlanzeige. Die Devise heißt Volldampf voraus. Dabei agieren STORMWARRIOR im Vergleich zu ihren ersten beiden Alben noch einen Tick knackiger. Die Songs, allen voran der Opener und Titeltrack, sind ausgesprochen mitreißend und versprühen insbesondere im Gesangs- und Gitarrenbereich eine Menge Elan. Kurzum: Heading Northe bietet alles, was man von einem traditionellen Heavy Metal-Album erwartet, und nichts, was man von einem traditionellen Heavy Metal-Album nicht erwartet.

Natürlich klingt Lars Ramckes Gesang verdächtig nach Kai Hansen (GAMMA RAY, ex-HELLOWEEN). Natürlich hätte das Songmaterial auf ein Album wie Masquerade gepasst. Und auch in Sachen Besetzungswechsel kann die Band mittlerweile mühelos mit RUNNING WILD konkurrieren. Doch während Rock`n`Rolfs Piratenkapelle in den letzten Jahren massiv abgebaut hat und GAMMA RAY ungebrochen zur Überproduktion ihrer Musik neigen, konzentrieren sich STORMWARRIOR auf das Wesentliche: klassische Metal-Refrains, kraftvolles Riffing mit der nötigen Portion Melodie und herrlich charismatischer Gesang. Das Bassspiel von Yenz Leonhardt (IRON SAVIOR, SAVAGE CIRCUS), das eine untergeordnete Rolle spielt, weckt Erinnerungen an Jens Becker (ex-RUNNING WILD). Die Backing Vocals tönen voluminös, ohne gleich in eine Chororgie auszuarten. Einzig das Hochgeschwindigkeitsdrumming weist gelegentlich daraufhin, dass dieses Album 2008 erscheint – und nicht 1988.

Da passt es ins Bild, dass trotz diverser Zwischenspiele nie den Blick fürs Wesentliche verliert. Wer vom letzten MANOWAR-Album noch ein Trauma hat, wird Heading Northe lieben. Auch innerhalb der Songs verlieren sich STORMWARRIOR nie in Nebensächlichkeiten. Zudem wurden im Klangbild immer wieder stimmungsvolle Soundeffekte versteckt, die dem Album unterm Kopfhörer bzw. bei Konzertlautstärke eine zusätzliche Dimension verleihen. Das treibende Iron Gods und das flotte Ragnarök gehen sofort ins Ohr. Das getragene The Revenge Of Asa Lande weiß ebenso zu überzeugen wie die Speed Metal-Nummer Remember The Oathe. Auch das restliche Songmaterial ist überdurchschnittlich und erfrischend natürlich ausgefallen, so dass das Album auf den Einkaufszettel jedes Metal-Fans gehört, der die ersten HELLOWEEN– und RUNNING WILD-Scheiben zu seinen Favoriten zählt. Schließlich kennt man die alten Platten in- und auswendig und hat durchaus mal Lust auf unverbrauchte Lieder im selben stilistischen Fahrwasser.

Es ist auf alle Fälle eine ganze Weile her, dass eine (neue) Power Metal-CD so viel Spaß gemacht hat!

Veröffentlichungstermin: 29.02.2008

Spielzeit: 45:20 Min.

Line-Up:
Lars Ramcke: Gesang, Gitarre
Alex Guth: Gitarre
Yenz Leonhardt: Bass
Falko Reshöft: Schlagzeug
Label: Dockyard1

Homepage: http://www.stormwarrior.de

Tracklist:
1. And The Horde Calleth For Oden
2. Heading Northe
3. Metal Legacy
4. The Holy Cross
5. Iron Gods
6. Ragnarök
7. The Revenge Of Asa Lande
8. Remember The Oathe
9. Lion Of The Northe
10. Into The Battle
11. And The Valkyries Ride

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