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BABY WOODROSE: Chasing rainbows

Im Stoner-freien Psychedelic-Rock ganz sicher ein Highlight des Jahres, das auch 1970 mehr als willkommen gewesen wäre.

Lorenzo Woodrose und Co. leben eindeutig in der falschen Zeit! Als Nebenprojekt von ON TRIAL geboren, wo Woodrose noch hinter den Drums saß, veröffentlichten die Copenhagener BABY WOODROSE bereits vier Longplayer und zahlreiche Singles. Etwas weg vom 60er Garagenrock zu sehr viel psychedelischeren Klängen führte der Weg über das mehr freakige Projekt DRAGONTEARS nun zum neuen Album von BABY WOODROSE. Deutlich vom Sound der DRAGONTEARS bestimmt, pendelt sich Chasing rainbows ziemlich genau irgendwo zwischen ON TRIAL, alten BABY WOODROSE und halt viel DRAGONTEARS ein. Und diese Mischung ist verdammt stimmig, tiefgründig und intensive.

Früh-70er-poppige Melodien umschmeicheln einen beim Opener Someone to love, noch mehr beim folgenden swingenden I´m gonna make you mine. Wenn die Dänen etwas mehr rocken, möchte man tanzen oder im VW-Bulli über die Autobahnen rollen. Das Trio greift zu reichlich Effekten und Instrumenten aus der staubigen Garage, der wunderschöne analoge Sound ist eine Wohltat. Gerade der Einsatz von z. B. Lab-Steel-Gitarren, Tablas, Cellos und Flöten gibt den Songs ein sehr psychedelischen Bild, ohne dabei extrem in die spacige Richtung abzudriften. Hier kommt dann doch eher die Verehrung für Bands wie 13TH FLOOR ELEVATORS deutlich durch. Auch ist man oft nahe den alten Beat-Bands wie THE BYRDS, bei einigen der sehr abwechslungsreichen Gesangsarangements spitzeln auch mal die BEATLES durch. Prägend ist immer ganz klar der zart-softe Gesang von Lawrence Woodrose, der nochmal merklich melancholischer klingt als in der Vergangenheit. Bei Dark twin mit seiner spärlichen Instrumentierung und dem klagenden Gesang kann man sich kaum gegen eine Gänsehaut wehren, der traurige Rausschmeißer Madness of your own making mit seinem selbstzweifelnden Gesang hat die Zerbrechlichkeit alter BARCLEY JAMES HARVEST-Balladen. Es ist schon erstaunlich, wie BABY WOODROSE auf dieser Scheibe mit Gefühlen spielen, mit leicht fröhlicher Flower-Power über Psychedelic-Rock bis zu düsterer Melancholie nehmen sie einen voll in den Bann. Man möchte Chasing rainbows immer wieder hören, nur so nebenher oder tief eintauchend in die berührenden Klänge. Eine schöne Scheibe, die es passend natürlich auch auf Vinyl gibt.

Im Stoner-freien Psychedelic-Rock ganz sicher ein Highlight des Jahres, das auch 1970 mehr als willkommen gewesen wäre.

Veröffentlichungstermin: 26.10.2007

Spielzeit: 42:22 Min.

Line-Up:
Lorenzo Woodrose – Vocals, Guitars, Orgel
The Moody Guru – Bass, Tambura
Fuzz Daddy – Drums, Percussion

Produziert von Ralph A Rjeily und Lorenzo Woodrose
Label: Bad Afro Records

Homepage: http://www.babywoodrose.com

Email: band@babywoodrose.com

Tracklist:
1. Someone to love
2. I´m gonna make you mine
3. Let yourself go
4. Twilight princess
5. Lilith
6. In your life
7. Chasing rainbows
8. No more darkness
9. Dark twin
10. Renegade soul
11. Madness of your own making

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