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DARKTHRONE: F.O.A.D.

Es gibt nur etwas, was DARKTHRONE nicht können: schlecht sein.

Ein alter Hund lernt keine neuen Tricks, heißt es so schön. Und doch zeigen DARKTHRONE bereits mit dem Cover-Artwork zu ihrem 13. Full Length-Werk F.O.A.D., dass sie sich nicht auf Altbewährtes verlassen müssen, um auf der sicheren Geschmacksseite zu stehen. Der nietenbehängte Typ – halb Punk, halb Black Metaller – neben dem ausgebuddelten Grab in schlichtem Schwarzweiß ist einfach nur KVLT. Genauso kultig das dazugehörige Kontrastprogramm im Innern des Booklets: Farbfotos der beiden Meister Nocturno Culto und Fenriz, mal unscharf, mal in der Natur – aber einfach ehrlich und passend wie Arsch auf Eimer zum Albumtitel Fuck Off And Die. Und so ist die graphische Umsetzung von F.O.A.D. genauso schwarzmetallisch korrekt wie der letze Thanx-Gruss von Fenriz, der als echter Misanthrop mit ironisch langer Dankesliste sein geliebtes Einmann-Zelt grüßt, das true to the max ist und prompt noch seinen Bildplatz im Booklet findet. Außerdem betätigt sich der Trommler gleich noch pädagogisch wertvoll und gibt auf zwei Seiten Albumempfehlungen inklusive Begründung ab – logisch muss man VENOMs Black Metal schon nur wegen dem Basssound haben!

Der Spirit dieses gelungenen graphischen Vorspiels findet sich auch in der musikalischen Seite wieder. F.O.A.D. glänzt mit einer rohen, saftigen Produktion aus dem bandeigenen Necrohell-Studio und die beiden Norweger zeigen, dass langjährige Erfahrung und die richtige Einstellung mehr taugen, als eine supidupi-klinisch-tote 500`000 Euro-Produktion. Rau und unverfälscht klingen DARKTHRONE auch 2007 und wieder reüssieren sie auf der soundtechnischen Ebene mit eben genau diesem eigenen Rezept.

Musikalisch zeigt sich F.O.A.D. noch einen Tick old schooliger ausgerichtet als der Vorgänger The Cult Is Alive. Trotzdem – nach wenigen Sekunden ist klar, dass hier nur DARKTHRONE am Werk sein können, in ihrer eigenwilligen, verschrobenen Art und Weise. Nein, diese Band hat es nicht nötig, ein Erfolgsrezept à la A Blaze In The Northern Sky bis zum Erbrechen zu wiederholen und sich auf sicheren Erfolgslorbeeren auszuruhen, während der kreative Geist abstirbt. Stattdessen zeigt das Duo all jenen den Stinkefinger, die genau das von ihnen erwarten – und wenn dieser Stinkefinger in derart coolen, groovigen Songs daherkommt, kann man nur sagen: richtig so! Herrlich kaputt klingen die Gitarrenmelodien, sympathisch die nicht wegretuschierten Unsauberheiten und wenn Fenriz mal die Vocals übernimmt, beschleicht einen das Gefühl, dass das Coverwesen vermutlich ebenfalls mitsingt.

DARKTHRONE präsentieren auf F.O.A.D. neun old schoolige, schwarzmetallisch-raubeinige Hassbatzen, die die runtergefahrene Geschwindigkeit mit hassgetränkter Evilness wettmachen und direkt ins Herz gehen. Ein durch und durch gelungenes, leidenschaftliches Album, das den Black Metal-Spirit anno 2007 lebendig verkörpert. Kaufpflicht!

Veröffentlichungstermin: 24.09.2007

Spielzeit: 40:23 Min.

Line-Up:
Nocturno Culto: Gitarre, Bass, Vocals
Fenriz: Drums, Vocals

Produziert von Nocturno Culto, Fenriz
Label: Tyrant Syndicate / Peaceville Records

Homepage: http://www.darkthrone.no

Tracklist:
1. These Shores are Damned
2. Canadian Metal
3. The Church of Real Metal
4. The Banners of Old
5. F.O.A.D.
6. Splitkein Fever
7. Raised on Rock
8. Pervertor of the 7 Gates
9. Wisdom of the Dead

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