blank

POWERWOLF: Lupus Dei

In göttlicher Mission unterwegs liefern POWERWOLF auf Album Nummer zwei zahllose Mitgröhl-Refrains, die sich zu tief in den Gehörgang bohren, als dass sie zum Hals heraus hängen könnten.

Ziemlich genau zwei Jahre ist her, als POWERWOLF mit Return in Bloodred ein mehr als einschlägiges Debüt veröffentlichten. Mit offenen Armen wurden Hits wie Kiss of the Cobra King von der Metalgemeinde aufgenommen, zwiegespalten reagierte man hingegen auf die eigenwilligen, aber mehr als kurzweiligen Live-Auftritte des Quintetts und ebenso gemischt waren die Gefühle über die Identität der Wölfe um Fronter Attila Dorn.

Nun setzt uns die Band ein zweites Machwerk vor und knüpft im Grunde genau dort an, wo man auf der Debütscheibe aufgehört hatte. Selbstplagiat? Weit gefehlt, denn getreu dem Albumtitel Lupus Dei ist das Wolfsrudel dieses Mal in göttlicher Mission unterwegs: Noch stärker als beim Erstlingswerk legen POWERWOLF dabei den Fokus auf Bombast-Elemente – geheult wird meistens in Choralgesängen – und die Texte bedienen erwartungsgemäß alle Klischees der christlichen Liturgie. Wer aber glaubt, dass zwischen Ave Marias und Hallelujas der Gute-Laune-Faktor auf der Strecke bleibt, den belehren Gassenhauer wie das megaspaßige Saturday Satan, das stark MAIDEN-inspirierte Prayer in the Dark oder das Albumhighlight Mother Mary is a Bird of Prey eines Besseren. Auch 2007 funktioniert der traditionelle Heavy Metal-Mix aus KING DIAMOND-Anleihen, DREAM EVIL und RED AIM hervorragend, auch wenn die Band wie gehabt keinen Nobel-Preis für Eigenständigkeit absahnen wird.

Eine Mitgröhl-Hymne á la We Came to Take Your Souls oder dem erwähnten Kiss of the Cobra King ist den Saarbrückenern dieses Mal zwar nicht geglückt, aber das Niveau ist das gesamte Album über in göttlicher Olymphöhe und die stets eingängigen Refrains haben sich viel zu fest ins Rezensentengehör geschraubt, als dass sie dem Verfasser dieser Zeilen nach zahllosen Durchläufen schon zum Hals heraus hängen könnten. Schon jetzt darf man sich darauf freuen, die neuen Stücke beim nächsten POWERWOLF-Gig live zu hören – Lupus Dei erfüllt alle Erwartungen, die man nach dem ersten Album an die Band hätte stellen können. Einfach göttlich, diese Wölfe.

Veröffentlichungstermin: 04.05.2007

Spielzeit: 43:31 Min.

Line-Up:
Attila Dorn – vocals
Matthew Greywolf – guitars
Charles Greywolf – guitars, bass
Falk Maria Schlegel – keyboards
Stefane Funébre – drums

Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.powerwolf.net

Tracklist:
01. Intro (Lupus Demonae)
02. We Take it From the Living
03. Prayer in the Dark
04. Saturday Satan
05. In Blood We Trust
06. Behind the Leathermask
07. Vampires Don´t Die
08. When the Moon Shines Red
09. Mother Mary is a Bird of Prey
10. Tiger of Sambrod
11. Lupus Dei

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner