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OBSCURITY: Schlachten und Legenden

Schlachtensoundtrack mit schwedischer Schlagseite.

Drei Jahre nach Thurisaz haben sich die Düsseldorfer OBSCURITY einen Labelvertrag beiMASSACRE RECORDS gekrallt und singen nun unter dem neuen Banner von Schlachten, Legenden, Runen und hehrem Kriegertum. Noch immer wählt man als musikalische Ummantelung für die ganz im deutschen Sprachgewand aufmarschierenden Texte angeschwärzten Viking Metal. Dieser ist meist in Midtempo-Geschwindigkeitsregionen anzutreffen, maßlose Raserei hat es dem Quintett offensichtlich genauso wenig angetan wie zu Tode verwundete Schlepporgien.

Musikalisch lassen sich auf Schlachten und Legenden gewisse Parallelen zu AMON AMARTH ausmachen, außer OBSCURITY entschließen sich dazu, krassen Riffklau bei DISSECTION zu betreiben, um einen unspektakulären Song wie Legenden aufzupolieren. Leider verhält es sich mit diesem stellenweisen Plagiatstrack ähnlich wie mit dem Rest des Materials: Es vermag nicht zu überzeugen. Zu oft gehört die Riffs, zu viel Dutzendware wird hier noch einmal verwurstet, wo es andere doch bereits gemacht haben. Da nützt auch das akustische Geplänkel zu Beginn von Die letzte Schlacht nicht viel. Selbst wenn die Songs bisweilen so überladen wirken wie ein Ritter mit einer Bleirüstung, vermögen weder die Riffs noch die Arrangements zu überzeugen.

Der definitive Todesstoß wird dem tönenden Tross allerdings durch die Produktion versetzt. Diese überschlägt stellenweise ganz grausig und wenn Der Weg des Kriegers aus den Boxen flattert, überlegt man sich ernsthaft, warum eine gestandene Band wie OBSCURITY dem Produzenten hier nicht mehr auf die Finger geklopft hat. Natürlich tönen Schlachten und Legenden nicht wie aus dem Kellerloch entsprungen, aber zuviele Regler vol(l) ume nach rechts zu drehen, kanns auch nicht sein. Dies dämpft dann auch die letzte aufkeimende Motivation, mit Schlachten und Legenden beschallt in die nächste Schlacht zu ziehen. Es bleibt zu hoffen, dass OBSCURITY bei ihrem nächsten Output mehr auf das Soundgewand achten und im Kompositionsbereich darauf verzichten, sich an den Riffs der auf dem Feld gefallenen Schweden zu bedienen. Sonst wird es schwierig im Heer der Veröffentlichungen in kämpferischer Klangkunst nicht unterzugehen.

Veröffentlichungstermin: 27.04.2007

Spielzeit: 46:50 Min.

Line-Up:
Carsten Pingel (Nezrac): Vocals
Mark Fähling (Agalaz): Gitarre
Andreas Schulz (Arganar): Drums
Armin Helbeck (Ziu): Bass
Toni Cortes (Cortez): Gitarre
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.obscurity-online.de

Email: info(at)obscurity-online.de

Tracklist:
1. Ydalir
2. Bergische Löwen
3. Götterdämmerung
4. Die letzte Schlacht
5. Legenden
6. Der Weg des Kriegers
7. Ruhm und Ehr`
8. Schatten
9. Skuld
10. Runen von einst

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