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DEADLOCK: Wolves

Ein riesiger Schritt nach vorne oder herzlos kalkuliert?

Haben DEADLOCK nun einen riesigen Schritt nach vorne gewagt und liefern ihr bisher reifstes Album ab, oder ist Wolves eine herzlos kalkulierte Platte, die die Suche nach dem großen Durchbruch markiert? So genau kann man das leider nicht sagen, denn gerade die am Anfang des Werkes stehenden Songs We Shall All Bleed und Code of Honor, aber auch Dark Cell und As Words to Bullets zeigen eine melodische Death Metal-Band, die mit ihren Synthies versucht SOILWORK den Rang abzulaufen und mit den vermehrt weiblichen Vocals eine breitere Hörerschicht zu erreichen vermag.

Ganz unschuldig ist Sängerin und Keyboarderin Sabine an dieser Tatsache nicht, denn nach langer Zeit ist sie nun fester Bestandteil der Regensburger Metaller. Keine Frage, ihre Stimme ist großartig, die Melodien sind mehr als nur eingängig, die Musik ist bombastisch. Als Gegenpol dazu steht Death Metal, selbstverständlich schwedischer Prägung. Dieses Mal treten diese Passagen nicht so sehr Arsch wie auf dem teilweise erstaunlich brutalem Earth.Revolt, dafür sind die Songs eingängiger und kompakter. Finster und morbide ist höchstens noch das Losers´ Ballet, das sogar NAGLFAR Konkurrenz machen könnte.

DEADLOCK fokussieren sich auf Wolves auf treffsichere Riffs, auf fette Grooves, auf gemäßigte Brutalität, auf melancholische und orchestral-düstere Passagen – das Album hat eine sehr dunkle Ausstrahlung, die den Hörer dennoch nicht runterzieht. Alle Elemente sind ausgewogen und lassen das dritte Album der Band zu einem erneuten Schritt nach vorne werden. Das Sextett wird langsam erwachsen, deshalb ist es irritierend und ärgerlich, dass End Begins mit einem Techno-Part ausgestattet wurde, der klingt wie die miesen Dancefloor-Bands in den 90ern. Denn ansonsten ist die Scheibe eigentlich richtig gut.

Das Einzige was mir fehlt sind die Ecken und Kanten, irgendwie ist alles viel zu perfekt und zu glatt produziert, auch der Mix von Jacob Hansen ändert daran nichts. Dank dem Gesang von Sabine – hört euch nur das abschließende To Where the Skies Are Blue an – und der leidenschaftlichen Art der Darbietung haben DEADLOCK ihre Seele noch nicht verloren. Mit dem was sie machen stehen die Metaller aber immer noch ziemlich alleine da und sind trotz allem noch immer ziemlich originell. Wenn man so will ist Wolves Pop, aber mir kann keiner erzählen, diese Songs sich nicht ins Ohr jedes Konsumenten schleichen. Operation gelungen!

Veröffentlichungstermin: 13. April 2007

Spielzeit: 46:44 Min.

Line-Up:
Sabine Weniger – Vocals, Keyboards
Johannes Prem – Vocals
Sebastian Reichl – Guitar, Keyboards
Gert Rymen – Guitar
Thomas Huschka – Bass
Tobias Graf – Drums

Label: Lifeforce Records

Homepage: http://www.xdeadlockx.com

Tracklist:
1. World Domination
2. We Shall All Bleed
3. Code of Honor
4. Losers´ Ballet
5. Dark Cell
6. Crown of Creation
7. End Begins
8. As Words to Bullets
9. Praeludium II
10. Bloodpact
11. To Where the Skies Are Blue

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