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FESTERING SALIVA: Realm of the Forgotten

Ein kleiner Schritt für den Death Metal, ein großer Schritt für FESTERING SALIVA.

Unglaublich, aber wahr – FESTERING SALIVA haben es geschafft, ihr zweites Album zu veröffentlichen. Das soll nichts Besonderes sein? Denkste. Wer im Münchner Underground die Augen offen hat, weiß, dass es das doch ist. Denn die Death Metaller um Sänger Roland Wagner hatten mit schweren Labelquerelen zu kämpfen, so dass es an ein Wunder grenzt, dass das bereits Ende 2004 aufgenommene Realm of the Forgotten in meinem CD-Player rotiert. Ob sich das Warten gelohnt hat?

Ehrlich gesagt war der Erstling von FESTERING SALIVA nicht wirklich mein Geschmack – ein wenig aufregender CANNIBAL CORPSE-Klon. Das neue Album hingegen zeigt eine deutliche Trendwende – weg vom technischen Geknüppel, hin zu komplexeren, abwechslungsreichen Klängen. Dem Death Metal sind FESTERING SALIVA treu geblieben, nur sind die acht auf dem Album stehenden Songs deutlich weniger US-Death orientiert. Zwar ist dies für den Gesamtsound eine noch immer wichtige Facette, aber ebenso liebäugeln die vier Death Metaller auch mit dem schwedischen Death Metal der alten Schule, ebenso wie mit der englischen Kultband BOLT THROWER.

Das alles vermischt kann durchaus originell klingen, wie in Realm of the Forgotten, Your Revenge oder in Reasonless Hate, aber des Öfteren ist das, was FESTERING SALIVA zelebrieren, doch ein wenig konfus, da fehlt einfach die klare Linie, so dass die Songs schlussendlich zerfahren und ziellos wirken. Dem gegenüber stehen allerdings talentierte Musiker, denen die Herausforderung auch in den technischen Stellen nicht zu groß ist und die auch mal über den Tellerrand schauen und beispielsweise mit den Klängen einer Akustikgitarre auftrumpfen. Und so schaffen sie es doch immer wieder, wie in Drowning in a Pond of Fear den Hörer mitzureißen, selbst wenn es davor mal wieder etwas verworren war.

Die Produktion ist ziemlich fett, die Gitarren sind aber zu sehr im Vordergrund, weshalb das Drumming hier und da untergeht. In den komplexen Stellen ist das ein Dilemma – da verliert man die Band gerne mal aus den Augen. Alles in allem ist Realm of the Forgotten ein gutes Death Metal-Album geworden, das jedoch noch mit einigen Schwächen zu kämpfen hat. Für die Band jedoch ist das Album ein Riesenschritt nach vorne. So kann es gerne weiter gehen im Hause FESTERING SALIVA.

Veröffentlichungstermin: 1. März 2007

Spielzeit: 38:53 Min.

Line-Up:
Roland Wagner – Vocals
Gerd Pletschgatternig – Guitars, Bass
Christoph Klatt –Guitars
Jonas Baumgartl – Drums

Produziert von Seref Badir und FESTERING SALIVA
Label: Bad Land Records

Homepage: http://www.festeringsaliva.de

Tracklist:
1. Left in Ashes (Intro)
2. Military Song
3. Realm of the Forgotten
4. Your Revenge
5. Awaiting the Suffering
6. On Your Knees
7. A Napalm Way to Live
8. Drowning in a Pond of Fear
9. Reasonless Hate

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