Eine feine Sache, diese Eigenproduktion. Der melodische Düsterrock mit Folk- und Bombast-Elementen bildet durchaus eine erfolgversprechende Basis, auf der sich in Zukunft aufbauen lässt. Die Oldenburger Großkapelle, die erst seit zwei Jahren gemeinsam musiziert, nimmt bei unterschiedlichen Genres Anleihen, um sich mit dunklen, mitunter deutschsprachigen Gothic-Texten, bekanntem Duett-Gesang, rockigen, folkigen aber auch symphonischen Songpassagen und einer daraus resultierenden Abwechslung einen eigenen Namen zu machen. Und das gelingt den Norddeutschen…
Nach einem klanglich cineastisch anmutenden Intro folgt mit Der Funke schon eines der Highlights des Albums. Die sehr dunkle Stimme von Lars de Haan dominiert neben einfachem Riffing und den symphonischen Synthies diesen Song, während Tina Menke sporadisch ihre Sopran-Stimme zum Einsatz bringt. Das simple Strickmuster dieses Songs ermöglicht es, schnell den schwarzen Faden des Albums aufzunehmen. Auch For You bleibt eingängig, wenngleich der Song durch seine folkige Violin-Melodie eine andere Richtung einschlägt – weniger düster, aber verträumter. Generell gelingt es dem Oktett stellenweise schon sehr gut, Stimmungen zu produzieren. Atmosphärische Durchhänger wie in der Halbballade Orpheus seien an dieser Stelle verziehen, wenngleich sie kontrastreich ein nachbarschaftliches Verhältnis zum nachfolgenden Song eingehen. Denn die mittelalterlich beschwingte Ritterballade zeichnet wieder ein etwas anderes Gesicht von DO NOT DREAM. Mit Liebe setzt die Band gegen Ende noch einen sehr starken Song ein, der von der theatralischen Vorstellung Lars de Haans lebt und auch einmal (leider noch etwas zaghaft) aufs Härtepedal drückt.
Insgesamt zeigt sich die Stärke der Band in der homogenen Mischung. Hier sticht kein Element und auch kein Instrument wesentlich hervor. Sämtliche Protagonisten ordnen sich songdienlich unter. Daher wirken auch die Kompositionen erfreulich ausgereift und durchdacht. Eine etwas aggressivere Ausrichtung würde der Band zwar ebenfalls gut zu Gesicht stehen – insbesondere wenn man einen derart finsteren und auch wandlungsfähigen Growler in seinen Reihen hat -, aber das ist Geschmackssache. Für 10,- Euro (+ 2,- Euro für Verpackung und Versand) ist Withered Rose auf der Homepage der Band zu bestellen.
Veröffentlichungstermin: 24.11.2006
Spielzeit: 32:00 Min.
Line-Up:
Tina Menke – Vocals
Lars de Haan – Vocals
André Tatjes – Drums & Percussion
Ronald Falk – Synthies
Sebastian Groß – Violin
Christian Reißel – Guitars
Thorsten Lücht – Bass
Michael Rathje – Guitars
Produziert von DO NOT DREAM
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.donotdream.de
Email-Adresse der Band: kontakt@donotdream.de
Tracklist:
1. Intro
2. Der Funke
3. For You
4. Orpheus
5. Ritterballade
6. Helping Hand
7. Liebe
8. You Said