MOURNING BELOVETH: A Murderous Circus

Exzellenter, trister und epischer Doom-Death, der an den düsteren Tagen im Leben oft Gehör finden wird.

So grau wie der Name des Labels und die Gestaltung des schrecklich traurigen Covers ist selbstverständlich auch die Musik. Oder was erwartet ihr euch von einer irischen Doom-Death Metal-Band, die noch dazu so einen Namen trägt? Eben. Und weil ich vor einem Jahr diese Band bereits live erlebt habe, wusste ich glücklicherweise genau, was auf mich zukam. Doch dass es so intensiv werden würde MOURNING BELOVETH auf diesen fünf Songs, die es auf respektable 75 Minuten bringen hätte ich nicht gedacht. A Murderous Circus ist ein mitreißendes Werk, so tragisch wie ein großes Unglück und frei von jeglichem Kitsch.

Die fünf irischen Musiker drücken einfach ihre tiefsten Gefühle und ihren schlimmsten Schmerz aus und klingen dabe rein gar nicht pathetisch. So tragisch und negativ können Gefühle doch gar nicht klingen, mag man sich denken und doch können sich sämtliche herzschmerzgeschädigten Gothics in Sachen Düsternis mal eine ordentlich Scheibe an MOURNING BELOVETH abschneiden. Doch die seit 1992 existente Band drückt nicht nur Trauer auf A Murderous Circus aus, das dritte Album ist auch gespickt mit aggressiven Passagen, brutalen Death Metal-Versatzstücken, die zwar ganz bestimmt nicht schnell, aber dafür umso brachialer sind.

Was fehlt noch zu einer klassisch-guten Doom Death-Scheibe? Richtig, die zweistimmigen Gitarrenmelodien. Die gibt es zwar nicht im Überfluss, aber jeder der extrem langen Tracks wird ein, zweimal dadurch aufgelockert. Abwechslung ist also gegeben, epische, lange Stücke resultieren daraus. Überfrachtet werden die Etappen dieser lange Reise nie, dafür lassen MOURNING BELOVETH ihren Kompositionen zu viel Luft und Raum zum Atmen, vielleicht auf Kosten von klaren Strophe-Refrain-Strukturen, aber das ist leicht zu verschmerzen. Gerade das knapp 20-minütige Nothing (The March of Death) lebt, atmet und bringt immer wieder neue Facetten ans Tageslicht. Auch der akustische Anfang, der mit traurigem, klarem Gesang unterlegt ist, fügt sich hervorragend in das Gesamtbild ein und bietet eine schöne Alternative zu Darrens knurrenden Vocals.

Ehrlich gesagt, MOURNING BELOVETH haben nichts, das SATURNUS, MORGION und natürlich MY DYING BRIDEnicht auch haben, aber darum geht es bei A Murderous Circus auch gar nicht. Diese Doom-Death-Hymnen treffen nämlich so sehr ins Herz, dass alles andere nebensächlich wird, seien es Referenzen, Produktion oder das Artwork. Fakt ist, dass an dieser Scheibe aber sowohl das Cover als auch das Soundgewand stimmen und die angegebenen Referenzen eh nicht die schlechtesten sind. Das dritte Album von MOURNING BELOVETH ist ein schwerer Brocken, in den es sich reinzuhören lohnt und der immer dann Beachtung finden sollte, wenn der Himmel wolkenverhangen und die Laune am Boden ist.

Veröffentlichungstermin: 29. März 2005

Spielzeit: 75:01 Min.

Line-Up:
Darren – Vocals

Brain – Guitars

Frank – Guitars, Vocals

Adrian – Bass

Tim – Drums

Produziert von Markus Stock
Label: Grau

Homepage: http://www.mourningbeloveth.com

Tracklist:
1. The Apocalypse Machine

2. Elemental Nausea

3. The Crashing Wave

4. Nothing (The March of Death)

5. …yet Everything

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