Mit Plague Angel präsentieren MARDUK ihr nunmehr neuntes Album. Gespannt durfte man insbesondere auf den neuen Mann Mortuus sein, der den Platz von Legion hinter dem Mikro eingenommen hat. Mortuus fällt insbesondere durch seine etwas heiserere Stimme auf, macht seinen Job aber durchgehend ordentlich und vermittelt die blasphemische Botschaft MARDUKs angemessen ernst und böse. Befürchtungen, dass Legion unersetzlich sei, dürften somit fürs erste vom Tisch sein, es wird sich zeigen, wie sich dieser Frontmannwechsel live auswirkt.
Ansonsten hat sich nicht viel getan bei den schwedischen Schwarzmetallern. Die Vorliebe für schleppende Parts, die sich bereits auf ihrem letzten Output World Funeral zeigte, ist noch immer präsent. Sie zeigt sich in Songs wie beispielsweise Perish In Flames, in dem MARDUK die Möglichkeit nutzen, einem Panzer ähnlich durch den Sumpf zu walzen. Natürlich wird noch immer reichlich gerast, wie es nicht nur der gelungene Opener The Hangman Of Prague beweist. Die Produktion ist solide und nicht klinisch ausgefallen, was Plague Angel gut zu Gesicht steht.
Auffallend ist jedoch, dass das neue Werk zeitweise austauschbar erscheint. Setzten MARDUK mit Panzerdivision Marduk oder dem Meisterwerk Those of the unlight wahre eigenständige Akzente, erscheint ihr neuer Engel doch etwas flach im Vergleich und der Ausruf He, das ist doch die neue MARDUK! kommt einem leider nicht mehr sofort über die Lippen. Plague Angel ist insgesamt also ein durchweg solides Album ohne Makel, aber der ultimative Black Metal-Flash bleibt leider aus.
Veröffentlichungstermin: 22.11.2004
Spielzeit: 45:03 Min.
Line-Up:
Morgan Steinmeyer Håkansson: Gitarren
Emil Dragutinovic: Drums
Devo Andersson: Bass
Mortuus: Vocals
Produziert von Devo Andersson, Peter In de Betou
Label: Regain Records
Homepage: http://www.marduk.nu
Tracklist:
1. The Hangman Of Prague
2. Throne Of Rats
3. Seven Angels, Seven Trumpets
4. Life’s Emblem
5. Steel Inferno
6. Perish In Flames
7. Holy Blood, Holy Grail
8. Warschau
9. Deathmarch
10. Everything Bleeds
11. Blutrache