PIG DESTROYER: Terrifyer

Gehört zweifellos zur Speerspitze des Grindcore anno 2004.

Zugegebenermaßen haben sich die drei Musiker aus den Staaten nicht gerade den cleversten Namen ausgesucht, doch mit ihren Alben widerlegen sie seit jeher, dass sie Dilettanten mit schlechten Songtiteln und bescheuerten Artworks sind. Fakt ist, PIG DESTROYER schockierten bereits mit dem Konzept zu Prowler in the Yard selbst das hartgesottene Grindcore-Volk, doch im Vergleich zu anderen Bands steckt bei PIG DESTROYER mehr als bloße Reißerei hinter der Pornographie und der sadistischen Gewalt. Ein intelligentes und schwerverdauliches Konzept wohnt auch dem zweiten vollem Album bei und hebt die Band von dem Gros des Genres deutlich ab.

Terrifyer, so der Name des Albums für das PIG DESTROYER drei Jahre gebraucht haben, tritt wie auch der Vorgänger ordentlich in den Hintern, liefert modernen und ultrakrassen Grindcore, der zum ausrasten brutal und zum Kopf zerschmettern krank ist. Scheinbar unkontrolliertes und blitzschnelles Chaos überrollt den Hörer oftmals, clevere Riffs und schier wahnsinniges Drumming und sauschnelle Blast Beats machen alles platt, dazu kommt das brutale Geschrei von JR Hayes, der sich wiederum für die kranken Texte verantwortlich zeigt. Die Songs, die dabei rauskommen, haben allesamt eine Identität, egal ob es ein kurzes Inferno wie Lost Cause oder etwas längere und abwechslungsreiche Tracks wie Towering Flesh. Letzterer ist übrigens ein gutes Beispiel dafür was Weiterentwicklung im Hause PIG DESTROYER bedeutet: In der Kürze liegt bei dem Trio immer noch die Würze, aber auch die langen, besser gesagt längeren Songs verlieren mit zunehmender Dauer nichts von ihrem Reiz. Gerade durch geschicktes Einfügen von leisen Stellen und verzerrtem Sprechgesang wird eine bedrückende und kranke Atmosphäre erweckt, die den Hörer packt und nicht mehr loslässt.

Musikalisch ist Terrifyer also die logische Weiterentwicklung für Px Dx, alle drei Bandmitglieder leisten fantastische Arbeit auf ihrem zweiten Longplayer und zeigen wie anspruchsvoll und zukuftsorientiert diese extreme Musikrichtung sein kann. Anteil daran hat auch die Offenheit der Musiker, so schleichen sich auch leichte Thrash Metal-Grooves und hier und da punkige Beats ein. Diese gewinnen zwar nie die Oberhand, würzen das Album aber ungemein. Mit Terrifyer haben PIG DESTROYER einen wichtigen Schritt gemacht um endgültig ernst genommen zu werden. Terrifyer ist nicht nur musikalisch das Beste, was die Band je veröffentlicht hat, hier passt alles, egal ob es der druckvolle und rauhe Sound, die wohl überlegt eingesetzte technische Vertracktheit oder die Intensität ist. Dieses Album klingt wie aus einem Guss und gehört zweifellos zur Speerspitze des Grindcore anno 2004.

Veröffentlichungstermin: 25. Oktober 2004

Spielzeit: 31:29 Min.

Line-Up:
JR Hayes – Vocals

Scott Hull – Guitars

Brian Harvey – Drums

Produziert von Scott Hull
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.pigdestroyer.net

Tracklist:
1. Intro

2. Pretty In Casts

3. Boy Constrictor

4. Scarlet Hourglass

5. Thumbsucker

6. Gravedancer

7. Lost Cause

8. Sourheart

9. Towering Flesh

10. Song of Filth

11. Verminess

12. Torture Ballad

13. Restraining Order Blues

14. Carrion Fairy

15. Downpour Girl

16. Soft Assassin

17. Dead Carnations

18. Crippled Horses

19. The Gentleman

20. Crawl of Time

21. Terrifyer

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