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WACKEN OPEN AIR: Der Festivalbericht 2003

Die Veranstalter scheinen sich die Kritikpunkte, die es zum Wacken Open Air 2002 gab, wirklich zu Herzen genommen zu haben: Das W.O.A. 2003 konnte uns rund um überzeugen!

Vorwort

Donnerstag, 31.07.2003

ANNIHILATOR | VICTORY | RUNNING WILD

Freitag, 01.08.2003

DEW-SCENTED | THE CROWN | DISMEMBER | SENTENCED | DIE APOKALYPTISCHEN REITER | GAMMA RAY | ASSASSIN | LORDI

Samstag, 02.08.2003

THYRFING | MALEVOLENT CREATION | TWISTED TOWER DIRE | METALIUM/WEINHOLD | CALLENISH CIRCLE | MASTERPLAN | EIDOLON | KATAKLYSM | STRATOVARIUS | NILE | SINNER | SLAYER | SONATA ARCTICA

Resümee

VORWORT

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Im September 2002 war zu befürchten, dass beim Wacken 2003 allenfalls ein paar Kühe vor den Bühnen stehen würden – denn sehr, sehr viele haben laut geschrienen, sie wollten nie wieder nach Wacken kommen. Na ja, der ein oder andere schien es sich im Laufe der Zeit dann doch wieder anders überlegt zu haben, denn das Gelände war zeitweise richtig voll – um nicht zu sagen überfüllt. Zumindest bei den Headlinern gab es fast kein Durchkommen. Es gibt eigentlich nach wie vor nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Gelände vergrößern oder die Karten strenger limitieren. Angeblich waren in diesem Jahr 30 000 Fans im Norden, und auch wenn es erträglich war, stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Vom letzt jährigen Ölsardinengefühl war 2003 dennoch wenig zu spüren, die Aufteilung des Areals war durchdachter, es standen auch keine Fressbuden mehr in den Laufstraßen. Insgesamt wurde eine Fläche von 100 Hektar Ackerland in zwei Wochen in ein Festivalgelände verwandelt. Die Crew hatte dazu 15.000 m Zaun aufgestellt, 5.000 Sichtschutzplanen gehängt und 1.300 m Bühnen- und Einlassgitter verbaut, 500 Hinweisschilder angebracht und 450m befestigte Rettungswege gebaut. Für die Bühnen wurden übrigens 100 Tonnen Stahl verbaut, 70 Stromaggregate produzierten den Strombedarf einer Kleinstadt.

Die Veranstalter scheinen sich die Kritikpunkte vom letzten Jahr wirklich zu Herzen genommen zu haben. Die Sanitär-Situation war besser als im letzten Jahr, dennoch sollten die Veranstalter ruhig auch mal bedenken, dass die Pinkelrinnen direkt neben der Bühne reichlich eklig sind, wenn sie überlaufen und dem weiblichen Teil des Publikums nichts bringen – da war nach wie vor entweder ewiges Anstehen vor einigen wenigen Häuschen oder eine Wanderung quer übers Gelände angesagt. In diesem Jahr waren 350 Mobil Toiletten, 380 wassergespülte Toiletten und 150m Pinkelrinne auf dem Gelände verteilt, 45.000 Rollen Klopapier wurden zu ihren jeweiligen Einsatzorten gebracht Dazu kamen 300 Duschen und 50 Waschrinnen – das Ergebnis waren 120.000 m³ Abwasser, die rund um die Uhr entsorgt wurden.

LED-Laufbänder über dem Einlass informierten über das Billing und Änderungen, eine große Leinwand zwischen True- und Black-Stage versorgte auch diejenigen, die weiter hinten standen, mit Bildern zu dem Gigs – wobei die Aufnahmen und Schnitte wirklich gut gelungen sind. Daumen nach oben für diese Idee!

Das Angebot an Getränken war festivaltypisch – ebenso die Preise. Immerhin wurden dieses Jahr weitgehend auf schwarze Becher verzichtet, so dass der Eichstrich auch wieder sinnvoll war. Das Personal hingegen wirkt manchmal ziemlich überfordert, doch auch damit konnte man leben. Das Essensangebot war durchwachsen, doch wer lange genug suchte, fand auch genießbare Nahrung abseits der berühmten 30 Cent-Materialwert-„Nudelpfanne“.

Insgesamt waren 500 Securitys, 200 Sanitäter und 50 Ordnungskräfte der Polizei im Einsatz, von größeren Problemen mit den Aufpassern wurde nichts bekannt – auch das ist ein Fortschritt!

Der Sound war besser als im letzten Jahr, es gab weniger Überschneidungen. Zwar waren SLAYER bei weitem zu leise und der Klang der W.E.T.Stage war ebenfalls dürftig, doch insgesamt war es ok. Die W.E.T. Stage war dennoch nur für hartgesottene (oder solche, die es im wörtlichen Sinne werden wollten!) Fans zumutbar – in dem Zelt ohne Belüftung stand schon morgens die Luft. Die tropischen Klimaverhältnisse sorgten auch dafür, dass so manche Band vor weniger Publikum als erhofft spielen musste.

Alles in allem kann man den Veranstaltern für das Wacken 2003 ein Lob aussprechen, denn endlich hatte man nicht mehr das Gefühl als dummes und anspruchsloses Festival-Rindvieh angesehen zu werden, das man problemlos melken kann, weil es ja doch jedes Jahr auf dem Acker steht. Die Kritik wurde angenommen und es wurde an Verbesserungen gearbeitet, die ein oder andere Kleinigkeit gibt es immer und überall zu bemängeln – doch das WOA Team hat seine Chance genutzt und nicht nur guten Willen gezeigt, sondern wirkliche Verbesserungen auf den Weg gebracht. Bleibt zu hoffen, dass auch 2004 alles glatt läuft.

DONNERSTAG

ANNIHILATOR

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Und die Gewinner im Festivalhopping sind: ANNIHILATOR! In diesem Sommer waren Jeff Waters und seine Mannen auf fast jedem bekannten und unbekannten Festival zu bestaunen. Das bekannteste, auf dem sie spielen durften, war nun mal wieder das W:O:A:, das sie nach CIRCLE II CIRCLE quasi eröffnen durften.

Nur leider war der Auftritt keine Offenbarung, da sie zum einen mal wieder mit dem typischen ANNIHILATOR Problem, dem miesen Sound (der sich aber im Verlauf des Gigs besserte), zu kämpfen hatten und zum anderen war die Songwahl nicht gelungenen. Zwar waren Standards wie „Alison Hell“, „Never Neverland“, „King of the kill“ und „Set the world on fire“ am Start, dafür fehlten aber die in Balingen superb vorgebrachten „Refresh the demon“ oder „The box“. Positiv anzumerken ist der verbesserte Gesang und das Stageacting von Neuzugang Dave Padden. Er geht mehr aus sich heraus und bringt die Songs noch besser rüber als noch vor zwei Monaten auf dem Bang Your Head (auch wenn sich da die Geister scheiden!). Er kommt zwar nicht an meine Lieblingssänger Aaron Randall oder Jeff Waters ran, dennoch sehe ich ihn auf einem Level mit Joe Comeau. Jetzt heißt es aber erstmal gespannt aufs neue Album warten und sich überraschen zu lassen, um den Sängerwechsel endgültig beurteilen zu können. (D@kster)

VICTORY

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Auf diesen Auftritt war ich wirklich gespannt, kann man mich doch durchaus als VICTORY-Fan bezeichnen. Leider hatte ich aber noch nie die Chance, einem Live-Gig der Hannoveraner beizuwohnen, so dass ich mich auf dem diesjährigen W.O.A. erstmalig von den Livequalitäten der Band überzeugen konnte/durfte. Mir war zwar klar, dass die Besetzung die das zweite Album „Don’t get mad – get even“ (1986), das folgende „Hungry Hearts“ (1987) sowie die Live-Scheiblette „That’s Live!“ (1988) einspielte aus absoluten Einzelkönnern besteht, aber ob VICTORY im Jahre 2003 auch wieder als Mannschaft funktionieren, war die Frage, die sicherlich nicht nur ich mir stellte. Doch Charlie Huhn (Vocals), Tommy Newton (Guitars), Herman Frank (Guitars), Fargo Peter Knorn (Bass) und Fritz Randow (Drums) ließen nichts anbrennen.

Klar, optisch war die fünf gesetzteren Herren sicherlich nicht DER Hingucker, aber schließlich sind VICTORY ja auch keine Boygroup und mir ist das Outfit auch eigentlich scheißegal. Aber das orange-braune Oberhemd von Herrn Huhn war wirklich zuviel des Guten. Der etwas reserviert-unterkühlt wirkende Sänger sah darin wirklich aus wie eine extrem schwule Mischung aus Schlagersänger Jürgen Marcus und Modedesigner Wolfgang Joop. Wenigstens sang er besser, als sein Hemd aussah und überzeugte ebenso wie seine Kollegen. Neue Songs des Instinct-Albums gab es noch nicht zu hören, dafür aber mit “The Hunter”, ”Check´s In The Mail”, ”Are You Ready“, “No Way Tonight”, “The Bigger They Are” und ”Hungry Hearts” Tracks der ersten drei Scheiben, sowie mit „Don´t Tell No Lies” und ”Temples Of Gold“ auch zwei Songs aus Fernando Garcia-Phase! Ein gelungener Auftritt!! (OL)

RUNNING WILD

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Die große Frage für mich war: Können mich Rolf und seine Freunde noch überraschen? Die Antwort nach meinem zwölften Running Wild-Konzert seit 1989 lautet „Ja!!“.

Vor ca. 30.000 begeisterten Fans bot die Setlist einige Überraschungen und sorgte nicht nur bei mir für große Begeisterung. Sicher, “Prisoners Of Our Time”, „Riding The Storm“, „Bad To The Bone“ oder „Under Jolly Roger“ sind schon seit Jahren auf den Konzerten zu hören und überraschen (mich) nicht wirklich. Aber sonst? Schon der Opener „Genghis Khan“ war eher ungewöhnlich und auch damit, dass „Conquistadores“, „Chains & Leather“, „Treasure Island“ oder „Branded & Exiled“ live gespielt wurden, konnte man nicht wirklich rechnen. Und dass mit „Prowling Werewolf“ (ein Song aus dem 83er-Liveprogramm) bzw. mit „Apocalyptic Horsemen“ (ein Überbleibsel aus der „Under Jolly Roger“-Session) zwei noch nie bzw. schon seit zwei Jahrzehnten nicht mehr live gespielte Songs gespielt wurden, unterstrich nur den besonderen Charakter dieses Auftritts.

Wie immer kamen Pyros und andere Spielereien zum Einsatz und auch die Band (die sie AUF DER BÜHNE durchaus ist) war wirklich gut. Okay, Bassist Peter Pichl ist auf der Bühne ungefähr so beweglich und agil wie ein Baum, lässt aber spieltechnisch nichts anbrennen. Gitarrist Bernd Aufermann ist dagegen das komplette Gegenteil. Die Größe der Bühne immer wieder ausnutzend, kommuniziert er – wenn Rolf zwecks Kostümwechsel mal kurz verschwinden muss – sogar mit den Fans. Und Drummer Matthias Liebetruth lässt seinen Vorgänger Angelo Sasso vermissen, klingt er doch wesentlich lebendiger und erdiger. Und zu Rolf selber braucht man ja wohl nichts sagen, oder? Entweder man mag ihn oder man mag ihn eben nicht. Die Mehrheit der Menge gehört sicherlich zur ersten Kategorie und hätte bestimmt gerne noch etliche Songs mehr gehört. Doch irgendwann ist nun mal Schluss und nach dem Verklingen der letzten Töne gab es noch ein großes mit großem Abschlussfeuerwerk, das einen großartigen ersten Festivaltag stilvoll beendete. (OL)

FREITAG

DEW-SCENTED

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Im Vorfeld fand ich es richtig schade, dass eine derart gute Liveband wie DEW-SCENTED als Hahnenschrei-Ersatz herhalten musste. Doch die berechtigte Vorfreude auf dem Auftritt der Band lockte mehr Leute als ich erwartet hätte aus dem muffeligen Schlafsack. Über entgangenen Vormittagsschlaf dürfte sich kaum jemand beschweren, denn DEW-SCENTED fegten wohl jedem die Sandkörnchen aus dem Augen und das Gähnen blieb im Halse stecken. Fronter Leif fegte über die Bühne wie ein Wilder und brüllte sich die Seele aus dem Leib, auch der Rest der Band präsentierte sich ausgesprochen ausgeschlafen. Kein Wunder, dass sich der Energieüberschuss auf der Bühne auf die Reihen davor übertrug und so konnten die Death-Thrasher über ein langsam munter werdendes Publikum freuen, das sich von Krachern wie „Life Ending Path“, „Locked In Motion“, „This Grace“, „Inwards“ zunächst nur die Ohren durchpusten ließ, nach und nach aber ordentlich mitging. Als kleines Zuckerstückchen im Morgenkaffee gab die Band mit „Soul Prison“ und „Cities Of The Dead“ auch zwei Songs vom neuen Album Impact zum Besten, das Anfang August noch gar nicht veröffentlicht war. Alles in allem ein sehr straighter, energiegeladener Auftritt, an dem es nichts aber auch gar nichts zu bemängeln gab – schließlich gaben DEW-SCENTED alles auf der Bühne und die druckvollen Songs knallen live ohnehin viel mehr als auf Platte – egal von welcher Platte sie stammen. (vam)

THE CROWN

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Nur böse Menschen würden behaupten, der Schatten, den die Bühne auf die Wiese warf, sei der Grund dafür, dass eine beachtliche Menge an Leuten bereits eine halbe Stunde vor Auftrittsbeginn in den ersten Reihen herumstand. THE CROWN falteten bereits 1999 – damals noch als Opener – die Tentstage in Wacken zusammen und heute, vier Jahre und einen Interimssänger später, hat diese Band keinen Funken Energie und Aggression verloren, im Gegenteil. Das scheint sich herumgesprochen zu haben, denn selten habe ich bei einem Festival um 13 Uhr ein solches Gedrücke um die Plätze ganz vorne erlebt. Nun, wer sich einen guten Platz gesichert hatte und diesen während der nächsten dreiviertel Stunde auch behalten konnte, wurde mit einer mitreißenden, powervollen Show belohnt.

Nach dem Intro „House Of Hades“ stiegen die Skandinavier gleich mit dem Titelsong Crowned In Terror voll ein und vom ersten Takt an flogen die Haare und wenig später auch die ersten Crowdsurfer. „Deathexplosion“ danach eine Wahnsinnsversion von „Under The Whip“, die pfeilschnell und ausgesprochen tight ins Publikum geballert wurde – da stand eine Band auf der Bühne, die sich offensichtlich auf dem Auftritt gefreut hatte und die fast ein bisschen überrascht schien, was unten vor der Bühne los war. Vom „Hell-Is Here“ Feeling im Moshpit ließen sich dann aber weder THE CROWN noch das Publikum beirren, und mit „Blitzkrieg Witchcraft“ fand sich auch einer der eher rockigen Stücke auf der Setlist, was Basser Magnus zu Posinghöchstleitungen und seinen offenbar mitgereisten Fanclub zu stürmischen Beifallsbekundungen bewegte. Sänger Johan Lindstrand hat spätestens bei diesem Auftritt wieder zu seiner alten Selbstsicherheit zurückgefunden und heizte das Feuer auf und vor der Bühne weiter an. „Satanist“ und „World Below“, letzteres mit übelst derben Gesang, machten noch mal deutlich, dass diese Band einfach mit zu den besten Death Metal Bands auf diesem Planteten gehören – Aggression und abwechslungsreiche Songs gepaart mit einer beeindruckenden Liveperformance, die auf jeglichen Schnickschnack verzichtet und pur, roh und unverfälscht rüberkommt. „Face of destruction/Deep hit of death”, ein neuer Song vom kommenden Album “Possessed 13” überzeugt in der Liveversion hundertprozentig – ein Knaller! Beim „Liveklassiker“ „1999 – Revolution 666“ stimmte das Timing zwar nicht immer so ganz überein – doch dieser kleine Patzer fiel nicht weiter ins Gewicht, da die Jungs, allen voran Drummer Janne Saarenpää, einmal mehr unter Beweis stellen, dass THE CROWN Songs live genauso klingen wie auf Platte – manchmal vielleicht sogar noch einen Tacken schneller. Mit „Total Satan“ und einer extrem roher und schnellen Version von „Executioner – Slayer Of The Light“ endeten dann 45 Minuten Wahnsinn und einer der besten Auftritte des diesjährigen Wackens.

DISMEMBER

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Irgendwie habe ich es in über 10 Jahren nicht geschafft, DISMEMBER einmal live zu sehen – deshalb hatte ich mich auf dem Auftritt umso mehr gefreut. Ganz objektiv betrachtet, ging der Gig in Ordnung – allerdings sollte man als Gitarrist nach so langer Zeit auf der Bühne nicht mehr über Kabel stolpern, dieses aus dem Instrument reißen und dann erst mal hilflos rumstehen. Und auch das Gitarrenstimmen könnten die Herren noch mal üben. Subjektiv gesehen war der Gig eine Offenbarung, eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit. „Like An Ever Flowing Stream“ gehört wohl wirklich zu den Klassikern des guten, altmodischen Death Metals aus Schweden. Und so brandete auch kollektiver Jubel aus, als das umwerfend schöne Gitarren-Gänsehaut-Intro zu „Dismembered“ über das Gelände tönte. Neben diesem Klassiker standen noch „Soon To Be Dead“ und „Skin her Alive“, das geschmackssicher allen weiblichen Anwesenden gewidmet wurde, auf der Setlist. Irgendwie schienen DISMEMBER und ihr neuer Gitarrist Martin, der von SINS OF OMISSION kommt, ihr Glück nicht richtig fassen zu können, vor einer solch großen Meute spielen zu dürfen – die Schweden freuten sich zwar über beide Backen, agierten aber einigermaßen verhalten. Ganz anders gebärdete sich Aushilfsbasser Johan Bergebäck (NECROPHOBIC), der sich auf der Riesenbühne offenbar um einiges wohler fühlte als seine Kollegen. Stören ließ sich vom uneinheitlichen Bild kaum jemand, denn bei Songs wie „Casket Garden“, „Misantrophic“ oder „In Death´s Embrace“ muss man einfach mitgehen – zumindest dann, wenn man diesem gnadenlos zeitgeist-freien und herrlich konsequenten Gemöhre etwas abgewinnen kann. Mit „Tragedy Of The Faithful“ (oder so ähnlich….) stellten DISMEMBER auch noch einen Song vom kommenden Album “Where Ironcrosses Grow“ vor, der sich nahtlos in die Setlist einfügte. Es darf also auf eine weitere Zeitreise gehofft werden! Zum Schluss ließ sich die Band noch mal mit dem Publikum im Hintergrund fotografieren und es war deutlich zu spüren, dass hier nicht nur ein paar DISMEMBER-Verrückte richtig glücklich waren, sondern auch die Musiker selbst.

SENTENCED

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Wer kennt es nicht, dieses Gefühl wenn man lange Zeit einem ganz bestimmten Moment entgegenfiebert und man kurz vor diesem als magisch zu erwartenden Augenblick steht. Der Adrenalinschub wird größer und mit einer entsprechenden Alkoholmenge putscht man sich noch so richtig auf. Für einen kurzen Moment soll man der Mittelpunkt der Welt sein, selbst wenn die Welt zu diesem Zeitpunkt nur aus dem Publikum vor der Wacken-Black-Stage besteht. Genau mit diesem Gefühl scheint Ville Laihalla, seines Zeichens Sänger der Finnentruppe SENTENCED – was man eigentlich ja gar nicht mehr erwähnen müssen sollte – auf dem diesjährigen Wacken Open Air auf die Bühne gegangen zu sein. Mit einem „Super Gay“-T-Shirt ausstaffiert enterte er die Bretter und strahlte eine wunderbare Überdrehtheit aus. „Ja, ich bin der Größte auf dieser Welt“ und trotz des im Blut befindlichen Alkohols ist das schöne an diesen Momenten die Erkenntnis, dass man eigentlich doch ein absolutes Nichts in der Weltgeschichte darstellt, was unwillkürlich zu einer eigenwilligen Ironie in der Selbsterkenntnis führt. „Ja, ich bin der Größte der Welt und mach mich mit dieser Einstellung gerade absolut lächerlich, aber was solls, ich fühl mich gut dabei“, muss der Satz also vollständig lauten und damit wurden SENTENCED auf dem Wacken Open Air mal wieder zum Hochgenuss. Seit langem konnten mich die Finnen nicht mehr derart begeistern, endlich stellte sich auch wieder dieses

einmalige SENTENCED-Gefühl ein. Mit „Bleed“, „Noose“ oder „The Suicider“ gab es zwar auch „nur“ das übliche Hitprogramm, aber mit allem anderen wäre man in diesem Moment auch fehl am Platze gewesen. Wobei dem Publikum mit „Broken“ ein Song des Ausfallalbums „Crimson“ um die Ohren geblasen wurde, mit dem zumindest mir plötzlich die Augen geöffnet wurden. Hey, auch dieses Album hat Hits, die über die sonstige Bedeutungslosigkeit des Albums hinausgehen, wenngleich die Höhepunkte des Sets ganz klar beim neuen Werk The Cold White Light lagen.

„No one there“ ist einfach ein absoluter Gänsehautsong der mächtig auf die Tränendrüse drückt und bei „Excuse me while I kill myself“ können sich SENTENCED eines fischerchormäßigen „Well Fuck you too“ sicher sein! Einen kleinen Durchhänger hatte zwar auch Ville zwischendurch, als der Alkohol seine Wirkung zu verlieren drohte und damit einhergehend gingen ihm irgendwann die Aderaufschlitzgestiken aus, doch spätestens bei „Nepenthe“ erhält man ja den heiß ersehnten Nachschub um das Publikum mit der eigenen rotzigen Version von „The Trooper“ aufgepeitscht in den späten Nachmittag zu entlassen. (Fierce)

DIE APOKALYPTISCHEN REITER

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DIE APOKALYPTISCHEN REITER spielen mittlerweile überall, und die Show verändert sich nicht großartig – mal verteilen sie Blumen wie beim letztjährigen Summer Breeze, mal verteilen sie Bälle, aber in erster Linie sorgt diese Band für Partyfeeling. Auch in Wacken war das nicht anders, die dicht gedrängten Leute vor der Partystage rasteten komplett aus und die Reiter waren wie immer extrem spiel- und bewegungsfreudig. Für die beiden Aktivposten Eumel und Volk-Man schien die Bühne fast ein wenig zu klein, denn bei soviel Überschwang steht man schon mal abrupt am Bühnenrand. Sogar Dr. Pest, der ansonsten gerne mal mit stoischer Ruhe auf seinem Tasteninstrument rumdrückt, ließ sich zum ein oder anderen motorischen Ausbruch hinreißen. Es könnte allerdings auch sein, dass da gar nicht der Dr. Pest hinter dem Keyboard stand, denn das Gesicht des Mannes nahm ein Schweißbad unter einen SM-Maske – zu erkennen war da nichts. „4 Reiter stehen bereit“, „Smell Of Death“, „Instinkt“, „We Will Never Die“ „Terra Nola“, „Erhelle meine Seele“, „Warum?“ und „Unter der Asche“ – eine gut gemischte Setlist mit zahlreichen Mitgröhlpassagen machten die Fans glücklich. Die Sonne strahlte nicht mehr ganz so kraftvoll vom Himmel, dafür strahlte so ziemlich jeder im Publikum. (vam)

GAMMA RAY

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Freitag Abend viertel vor neun. Es war Zeit für den ersten Headliner auf der True-Metal Stage. Und wer wäre besser dafür geeignet als die Mannen um Kai Hansen. Und wie schon auf der vorangegangenen Tour spielten GAMMA RAYihre „Kellerleichen“ um auch die neue Livescheibe promoten zu können. Los gings mit „Gardens of the Sinner“, einem der besten Tracks vom Powerplant Album. Zwar hat Kai mittlerweile Probleme mit den ganz hohen Tönen, aber er kann selbst drüber lachen und das macht die Band so symphatisch.

Es folgten „New World Order“ und der Zehnminüter „Armageddon“. Bei „Heavy Metal Universe“ ging das Publikum richtig aus sich raus und sang beim Mitsingspielchen kräftig mit. Mit „One with the world“ kam dann der erste Klassiker zum Zuge. Weiter ging es mit dem Priestlastigen „Heart of the unicorn“ und einem weiteren Klassiker, nämlich „Last before the storm“. Das „Somewhere out in Space“ Album war mit dem Hammersong „Shine On“ vertreten, der live wirklich überzeugen konnte und hoffentlich demnächst zur Standardsetlist gehört. Dann war es Zeit für den besten GAMMA RAY Song überhaupt: „The Silence“. Dieser Song hat eine einzigartige Intensität. Als im Mittelteil dann noch ein glatzköpfiger Riese im blauen Hemd am Mikro stand, kannte die Gänsehaut keine Grenzen mehr. Ja, ihr habt richtig geraten, denn Ralph Scheepers hatte sich spontan entschlossen mitzuträllern. Und das ohne Mitwissen der Band, da Kai Hansen zuerst dachte, dass es sich um einen Fan handelte. Leider hat er nicht den ganzen Song gesungen, aber trotzdem für massig Gänsehaut gesorgt. Auch die RAYs selbst haben sich sehr über den Kurzauftritt vom jetzigen PRIMAL FEAR– und ehemaligen GAMMA RAY-Frontmann gefreut. Dem noch einen draufzusetzen ist eigentlich undenkbar, trotzdem schafften sie es mit der grandiosen HELLOWEEN Vertonung von „Victim of Fate“ Auch das Publikum war dann restlos begeistert und aufgewärmt für DAS Highlight, was folgen sollte. (D@kster)

ASSASSIN

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Gegen ein immer populärer werdende Band wie IN FLAMES anzutreten, ist nicht grade das Gelbe vom Ei. Einerseits. Andererseits kann man ganz sicher sein, dass sich überwiegend Die Hard Fans vor der Bühne versammeln – ganz besonderes dann, wenn man rund 14 Jahre von der Bildfläche verschwunden und nun in leicht veränderter Besetzung – Basser Joachim (Ex-TUSK –DEFENDER) und Schlagzeuger Atomic Steif (STAHLTRÄGER und ehemalig u.a. HOLY MOSES und SODOM) gehören nicht zum Original Line Up – auf der Bühne steht. Und so fand sich ein gar nicht mal so kleiner Kreis vor der Party Stage ein, um vergangenen Tagen und Taten wieder Leben einzuhauchen. ASSASSIN selbst wirkten zunächst liebenswert unsicher, fingen sich aber ganz schnell und statt einer lieblosen Reunion-Show gab es das volle Brett. Die Band zuckelte ihre alten Songs nicht lahm runter, sondern sie lebte sie! Dementsprechend euphorisch fielen auch die Reaktionen vor der Bühne aus – ein gelungen Comeback, das mit zwei neuen Songs, die im Klassikerprogramm gar nicht groß auffielen, abgerundet wurde. (vam)

LORDI

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Mein drittes LORDI-Konzert innerhalb von acht Monaten war das beste! Hatte ich die Band bisher nur in einem kleinen Club in Finnland und der Hamburger Markthalle gesehen, war dieser Auftritt mein erstes Open Air-Erlebnis. Und die Band war trotz der späten Stunde wirklich gut. Sie spielte die Highlights ihres bisher einzigen Albums Get Heavy („Get Heavy”, “Devil Is A Loser”, “Rock The Hell Outta You”, “Would You Love A Monsterman?”, “Not The Nicest Guy”, “Biomechanic Man”, “Dynamite Tonite”, oder „Monster Monster“), streute mit “Midnight Mover” (Accept) und “He’s back” von Alice Cooper zwei unerwartete Coverversionen dazwischen und setzte alles ein, was der Chemie-Baukasten so hergab. Die Menge, reagierte anfangs zwar etwas verhalten, ging aber – je länger der Auftritt dauerte – von Minute zu Minute mehr mit, so dass die Band diesen Gig durchaus als Erfolg verbuchen kann (OL)

SAMSTAG

THYRFING

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Pünktlich zur Mittagszeit standen die Nordmänner von THYRFING auf der Bühne, um ihre Wikingerhymnen über das flache Land zu schmettern – ein Vorhaben, das nicht nur aufgrund der vollkommen unpassenden Temperatur- und Lichtverhältnisse nur bedingt gelang. Mit Kriegsbemalung, Kunstblutfontänchen in Richtung Publikum und einem durchweg ordentlichen Stageacting konnten die Schweden zwar eine ganze Menge Leute in ihren Bann ziehen, hungerprozentige Stimmung wollte aber einfach nicht aufkommen.

Ich mag die Band sehr gerne, jedoch ist auf Dauer das Songmaterial ein wenig zu eintönig, das ist zwar alles schön bombastisch und gleichzeitig aggressiv, doch im Rahmen eines Festivalgigs auf einer großen Bühne wollten die Songs von Urkraft und Vansinnevisor nicht so intensiv rüberkommen wie von Platte. Salzige Flüssigkeit lief wohl jedem, der vor und auf der Bühne stand über die Haut – doch das war nur Schweiß, von Meeresgischt konnte keine Rede sein. (vam)

MALEVOLENT CREATION

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Es wird wohl jedem so gehen: Es gibt manche Bands, denen man einfach nichts abgewinnen kann, obwohl man ständig von unterschiedlichen Seiten gesagt bekommt, dass diese Band richtig gut sei. MALEVOLENT CREATION sind so eine Band für mich. Auf Platte haben mir die Amis nie sonderlich zugesagt – ein Grund mehr, die Band live in Augenschein zu nehmen. Irgendwas muss ja dran sein, oder? Doch auch der Wackenauftritt konnte mich nicht überzeugen – zum einen sind mir die Songs einfach zu lang beziehungsweise zu eintönig, auf der anderen Seite hat mich das Stageacting nicht umgehauen. Kyle Symons (von HATE PLOW) konnte die Distanz zwischen Publikum und Band nicht überbrücken, der Rest der Band versuchte es gar nicht erst. „Bloodbrother“, „Killzone“, „Fine Art Of Murder“, „Panic Demise” – das war alles sehr solide und ordentlich, doch irgendwie erwarte ich von einer Band, die solange dabei ist, einfach etwas mehr als nur runtergeholzte Songs und ein, zwei Standardansagen. Fans wurden sicher gut bedient, aber ein herausragender Auftritt war das nicht. (vam)

TWISTED TOWER DIRE

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Ein kleiner, vielleicht 4-6 Jahre alter Junge betritt die Bühne der Party Stage und greift zum Mikro – eigens für ihn auf Kniehöhe angebracht. Vor Aufregung kaum einen Ton heraus bekommend spricht er zum Publikum: „From New York DC, TWISTED TOWER DIRE!!!“ Mächtig stolz läuft er von der Bühne und die angekündigte Band stürmt auf die Bretter. Damit hatten die US-Amerikaner bereits alle Sympathien auf ihrer Seite und so konnte der Siegeszug der Combo seinen Lauf nehmen. Es ist schon unglaublich, zuletzt hatte ich TWISTED TOWER DIRE in Hemmingen im Jugendhaus als absoluten Underground-Act erlebt, nun sah ich die Truppe in einem völlig andersartigen Kontext als abgefeierten Act auf einer großen Festivalbühne. Und TWISTED TOWER DIRE haben kein Problem damit mit diesen anderen Dimensionen umzugehen, vielmehr füllte man den Raum durch ständige Bewegung aller Beteiligten. Doch ist das etwas kommerzieller klingende neue Album der Truppe wirklich ausschlaggebend dafür, dass die Band derart euphorisch vom Publikum angenommen wurde? Man kann es sich nicht wirklich vorstellen, denn zu sehr strahlen TWISTED TOWER DIRE noch immer ihre echte unverfälschte True Metal Attitude aus, die sie zu den Undergroundhelden gemacht hat, die sie heute sind. Sänger Tony Taylor zeigt sich dabei inzwischen von einem echten Weltklasseformat und als Performer par excellence. Zunächst mit Hut und Sonnenbrille bekleidet entledigte er sich nach und nach der mitgebrachten Utensilien und stellte damit klar, dass er weit entfernt von irgendwelchem Rockstargehabe ist, stattdessen ging er von Song zu Song immer mehr auf das Publikum zu und untermauerte diese Nähe auch durch entsprechende Ansagen. Vor allem punkten konnte er dabei, als er wieder seine Kinder in den Mittelpunkte stellte, denen er zu Hause die Frage stellte, ob sie lieber nach Disney Land wollten oder mit ihrem Dad nach Wacken. Wie die Entscheidung ausfiel haben wir ja schon mitbekommen, etwas ganz besonderes dürfte es für den Nachwuchs jedenfalls spätestens an dem Punkt gewesen sein, als Tonys Sohn während einer nachfolgenden Autogrammstunde mehrere Kutten signieren durfte. Wenn das mal keine Geschichte für das schönste Urlaubserlebnis in der Schule ist….

Zurück zur Band – Jim Hunter erwies sich erneut als das Metalurvieh, das er nun mal mit Leib und Seele ist, ging mit voller Wucht nach vorne los und bearbeitete sein Instrument wie ein Berserker, nicht zuletzt mit den eigenen Zähnen. DIVISION-Ersatzgitarrist Mat Crooks fügte sich da hervorragend ins Gesamtbild ein und das schöne an der ganzen Sache: live können die neuen Stücke um einiges mehr Energie und Power transportieren, als es auf dem leider etwas zu glatt ausgefallenen neuen Album der Fall ist. Songs die gespielt wurden: “The Daggers Blade”, “Axes and Honor”, “By My Hand”, “Fight to be Free”.

Als Hit kann man inzwischen wohl tatsächlich „Witches Eye“ bezeichnen, den Tony all jenen widmete, die mit 18 in ihren Zimmern saßen und zu ihren Lieblingssongs für sich allein abgingen und dann wäre fast schon Schicht im Schacht gewesen, hätte man nicht mit „The Trooper“ einen nachgelegt, womit sich die Frage stellt, wie oft an einem Festivalwochenende man diesen Song im Durchschnitt wohl zu hören bekommt…. Das Bild, das sich nach den letzten Tönen der Instrumente zeigte, spricht für sich: während die Crew bereits den Auftritt für den nächsten Act vorbereitete, kamen die Bandmitglieder immer wieder aufs neue auf die Bühne, wo sie noch lange von der Meute abgefeiert wurden. Kaum eine andere Band hat auf dem diesjährigen Wacken derartige Reaktionen beim Publikum hervorgerufen. (Fierce)

METALLIUM/WEINHOLD

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Die Faszination an einer Band wie METALIUM wird sich mir wohl für immer verschließen. Naja, man muss nicht alles auf dieser Welt begreifen, dementsprechend zäh gestaltete sich für mich aber natürlich der Auftritt dieser „Plastikgruppe“, die ihren Set professionell wie eh und je durchzog, den ich mir aber letzten Endes eh nur gab, weil ich Jutta Weinhold sehen wollte. Immerhin kam ich so zu der Erkenntnis, dass die Jungs um Lars Ratz irgendwie sympathischer und natürlicher rüber kommen als ich das in Erinnerung hatte und auch kleine technische Probleme wurden mit Humor genommen. Ansonsten gab es neben zu erwartenden Singspielchen bei „Break the Spell“ auch zwei neue Songs vom kommenden Album, die mich aber auch nicht davon überzeugen konnten, dass ich mir das Werk mal näher unter die Lupe nehmen sollte.

Eine satte dreiviertel Stunde zockten METALIUM also, bevor die Truppe den eigentlichen Set beendete und Lars Ratz zum Mikro griff um die Frau anzukündigen, mit der er vor vielen Jahren gemeinsam die Bühne in einer Band teilte. Und dass Jutta da war, das konnte man wirklich nicht überhören. Was für ein Organ, was für ein Auftritt. Der „Black Bone Song“ war natürlich angesagt und Jutta Weinhold beeindruckte in jeder Hinsicht. Egal ob sie sang, kreischte, rezitierte oder sich einfach nur bewegte, man konnte sich ihrer Erscheinung nicht entziehen. Deutlich zu spüren, dass Jutta noch aus einer ganz anderen Generation mit einem anderen Verständnis für Performancekunst entstammt, wirkte sie auf viele verzaubernd, auf andere eher abschreckend. Hysterisches Geschreie oder euphorische Gefühlsausbrüche? Es liegt im Auge des Betrachters. Henning Basse ließ sich jedenfalls nicht davon abschrecken, mit Jutta gemeinsam zu LED ZEPPELINs Rock & Roll ein Duett zu geben, mit dem noch mal so richtig demselbigen gefrönt wurde. Und damit war die Angelegenheit auch schon vorbei, ich hätte gerne noch mehr gesehen, aber ein nettes Schmankerl war das ganze allemal. (Fierce)

CALLENISH CIRCLE

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Ein Zelt in glühender Mittagshitze kombiniert mit einer derart energiegeladenen Band wie CALLENISH CIRCLE ist nicht unbedingt das, was man gemeinhin als angenehm definiert. Die Holländer hätten auf alle Fälle einen Platz auf den Freiluftbühnen verdient gehabt, denn nicht wenige, die die Band eigentlich sehen wollten, kehrten angesichts spontaner Schweißausbrüche beim Betreten des Zeltes auf der Stelle wieder um. Sänger Pat Savelkoul ließ sich aber nicht von der zum schneiden dicken Luft und auch nicht von ausgesprochen bescheidenen Sound abschrecken, sondern fegte wie ein Irrer über die Bühne und brüllte sich nebenbei auch noch die Stimmbänder blutig. Vermutlich litt er nach diesem Gig auch an akuter Dehydration. Überhaupt, wer CALLENNISH CIRCLE auf Tour im vergangenen Jahr gesehen hatte, dürfte sich wundern, wer denn der neue Sänger sei: Sichtlich schlanker und neuerdings mit Kurzhaarschnitt erinnert er kaum mehr an früher. Doch spätestens mit dem Opener „Soul Messiah“ und seinem unverkennbaren Geschrei sollte jedem klar geworden sein, dass sich eigentlich nichts geändert hat: Fit und aktiv wie eh und je degradiert der Shouter den Rest der Band zu Statisten. „For What it´s Good“, No Reason“ und „Forsaken“ ließen das Wasser an den Zeltwänden hinabtropfen – die Band scherte sich einen Dreck um den Mischer, der den Sound einfach nicht in den Griff bekam. Weiter ging es mit der brillanten Coverversion von PESTILENCEs „Out Of The Body“, die auch live jedem den Kopf abschraubt. Die beiden Knaller und heimlichen Hits standen ganz am Schluss der Setlist: „Witness your Own Oblivion“ und „Obey Me“ beendeten dann eine für Band wie Publikum gleichermaßen schweißtreibende Dreiviertelstunde – gelohnt hatte es sich aber allemal, denn auf dem Livesektor sind CALLENISH CIRCLE ganz groß. Spielfreude, sympathisches Auftreten und Songs, die bereits beim ersten Hören ordentlich knallen, heißt das Rezept dieser Band und ich vermute mal, dass sie damit auch noch richtig Erfolg haben werden. Schließlich können die Holländer nicht nur mit ihren Platten eine Lücke schließen (hier wird weder stur gebrettert noch verhängnisvoll herumexperimentiert) – auch live zündet diese Band. (vam)

MASTERPLAN

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Ich muss zugeben, es fällt mir bereits beim zweiten MASTERPLAN-Gig, dem ich je beiwohnen durfte, schwer eine wirklich abwechslungsreichen Bericht zu verfassen. Im Grunde genommen könnte ich auf das Review vom Bang Your Head Open Air verweisen denn das dort Gesagte gilt genauso für den Auftritt beim Wacken Open Air. Die Band lebt von ihrem Frontmann Jorn Lande, der auch hier wieder einmal zeigte, was für ein genialer Sangeskünstler er doch ist. Vielleicht hat er es ein kleines bisschen zu sehr mit seinem „ohjejejejohohs“ übertrieben, aber das mag man ihm einfach nicht übel nehmen, denn entschädigt wird man immer wieder durch seine emotional geladenen Melodielinien, denen er auch eine entsprechende Umsetzung im Ausdruck verlieh. Ansonsten gab es wieder einmal fast das komplette Debütalbum mit Spirit Never Die, Enlighten Me Kind Hearted Light, Crystal Night, Soulburn oder Crawling From Hell und alle waren glücklich. Nach wie vor sind MASTERPLAN nicht die neue Sensation im Metalbereich aber auf jeden Fall ein Act, der aus der Masse herausstich. Jorn sei dank…(Fierce)

EIDOLON

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Warum sich bei EIDOLON bis heute der verdiente Erfolg nicht so richtig einstellen möchte, mag sich mir nicht so richtig erschließen. Wir haben es mit einer Band zu tun, die seit Jahren an ihrer Karriere arbeitet, sich in dieser Zeit immer treu geblieben ist, die hochkarätige Musiker in der Mannschaft hat, einen eigenen Sound besitzt und Power Metal noch so spielt, dass man auch wirklich von Power Metal reden kann – intensiv, mitreißend und anspruchsvoll. Und so kam es, dass sich auch auf dem Wacken nur eine recht kleine Schar vor der Bühne einfand um den Kanada-Vierer zu bejubeln. Und dieser zeigte dann auch, dass er es eigentlich wert wäre, mehr Leuten seine Musik um die Ohren zu jagen, wenngleich auch EIDOLON mit einem etwas gedämpften Sound zu kämpfen hatten. Manchmal wirkte sich dieser schon fast wie eine angezogene Handbremse aus und vor allem das Gitarrenspiel von Glen Drover mochte einfach nicht so recht mit dem richtigen Druck durch die Boxen kommen. Musikalisch gab es allerdings nichts zu mäkeln und so war ein echtes EIDOLON-Hitprogramm angesagt, von denen die Bands bereits heute genug am Start hat – „Nightmare World“, „Lunar Mission“, „Prelude into Fear“ – sehr gute Wahl! Gerade Shawn und Glen Drover war deutlich anzusehen, welch Ehre es für sie darstellte, endlich auf dem Wacken Open Air spielen zu dürfen und so suchten beide stets den Kontakt zum Publikum. Sänger Pat Mullock zeigte sich da leider etwas distanzierter und wirkte etwas zu sehr in seine Rolle als Leadsänger einer Metalband eingetaucht und wen er dabei als großes Vorbild im Kopf hat war überdeutlich: Rob Halford. In eine nietenbehangene Lederjacke bekleidet enterte er die Bühne und zumeist auf einem Platz verharrend, beide Hände am Mikro und in gebeugter Pose ließ er seine Screams auf das Publikum los. Ich denke, gerade er sollte noch etwas an seiner Natürlichkeit und einer eigenen Persönlichkeit arbeiten, die Stimme zum großen Metal Star hat er ja absolut! Apropos Rob Halford: einen neuen Song gab es zur Begeisterung der Fans auch zu hören und was soll man dazu sagen: 100% JUDAS PRIEST würde ich behaupten, diese Melodielinien drängen den Vergleich einfach auf – aber wirklich geil! Man kann also absolut erneut mit einem weitern Power-Metal-Kracher rechnen, der ja schon in Kürze erscheinen wird. Viel zu schnell verflog also die Zeit und ich denke vor allem die Band dürfte es bedauert haben, dass der Auftritt so schnell vorbei ging. Auf jeden Fall war es eine echte Freude, EIDOLON endlich zum zweiten Mal in Deutschland sehen zu können, der nächste Schritt sollte jetzt einfach eine Supportrolle auf Tour sein – ich denke da könnte man wirklich einige neue Fans hinzu gewinnen. (Fierce)

KATAKLYSM

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Auf Platte beeindruckend – live eine Macht. Auf die Kanadier hatten viele gewartet, zumindest war der Ansturm vor der Party-Stage enorm. Umsonst hatte sich keiner in die Menge eingereiht, denn KATAKLYSM ließen das norddeutsche Tiefland erbeben. Mit unfassbarer Präzision, die auch durch den wabbrigen Klang der PA noch durchkam, bretterten die Jungs einen hochklassigen Song nach dem anderen ins Publikum – „In Shadows and Dust“, „Illuminati“ und eine hervorragende, alles niederwalzende Version von „Manipulator of Souls“. Der neue Drummer Martin Maurais dürfte mit einem Drumsolo sein Können unter Beweis gestellt haben – als ob es nicht gereicht hätte, die regulären Albumstücke fehlerfrei durchzuhämmern. Auch wenn solche Solo-Einlagen immer eine komischen Beigeschmack haben, konnte Maurais die ein oder andere hängende Kinnlade für sich verbuchen – technisch war das Solo einwandfrei. Um Anerkennung bei den Fans braucht sich der Mann wohl keine Sorgen mehr zu machen – Sorgen braucht sich auch der Rest der Kanadier nicht machen, denn der Ansturm von der Party-Stage und die durchweg positiven Reaktionen zeigten deutlich, dass KATAKLYSM mehr als eine durchschnittliche Death Metal Band sind.

STRATOVARIUS

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Nachdem mir die Crowdsurfer beim Gig dauernd auf den Kopf oder irgendwelche Körperteile an den Kopf geflogen sind, hatte ich erstmal die Schnauze voll von den ersten Reihen. Und da ich STRATOVARIUS schon zigmal gesehen hatte und auch nix Neues erwartete, stand ich gemütlich mit einem Bier vorm Mischpult und harrte der Dinge die da folgen sollten. Hätte ich gewusst, dass jetzt einer der besten Stratovarius Gigs ever folgen sollte, hätte ich nicht mal dran gedacht, hinten zu stehen.

Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, was das Besondere an diesem Stratovarius Gig war. Es war die göttliche Setlist. Los gings mit „Kiss of Judas“, dann kamen das schon lange nicht mehr gespielte „Legions“ und „Hunting High and Low“. Damit hatte die Truppe um Timo Tolkki das Publikum schon auf ihrer Seite. Vor allem Sänger Timo Kotipelto war bestens aufgelegt und sang nahezu perfekt. Mit „Against the wind“ vom Fourth Dimension Album kam schon wieder ein lange nicht gespielter Song, bevor Soul of a Vagabond (übrigens der einzige Song vom durchschnittlichen Elements Part 1 Album) das Publikum in die Gegenwart zurückholte. Auf den Standard „Speed of light“ folgten wieder zwei über vier Jahre auf Tour nicht mehr gespielte Songs, „Twilight Symphony“ und „Forever Free“, bevor dann das absolute Highlight in Form von „Visions“ kam. Der Zehnminüter ist seit sechs Jahren schon nicht mehr gespielt worden und ist eines der Highlights in der Bandgeschichte. „Paradise“ und (natürlich) „Black Diamond“ beendeten einen mehr als gelungenen Gig, der Fans der Band wirklich etwas geboten hat. Schließlich hat jeder gedacht jetzt kommt das halbe Elements Album angereichert mit den Klassikern, doch stattdessen folgte die Hälfte von Stratovarius´Meisterwerk „Visions“. Well done!!!! (D@kster)

NILE

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Die Aussicht auf einen NILEAuftritt war eines der Argumente, die mich dann doch überzeugten, einmal mehr quer durch Deutschland zu fahren. Und es hat sich gelohnt. Plötzlich waren die beiden schmerzenden Füße und die Müdigkeit, die man zwangsläufig verspürt, wenn man den ganzen Tag biertrinkenderweise der Hitze trotzt, vergessen. Statt auf einer norddeutschen Kuhweide befanden sich plötzlich tausende stinkender Langhaariger in finsteren Pyramiden-Katakomben und wurden immer tiefer in einen Strudel finsterer Beschwörungsformeln gezogen.

Die pechschwarze, bedrohliche Atmosphäre war mit Händen greifbar. Dass NILE eine der außergewöhnlichsten Death Metal Bands sind, haben sie mit ihren Studioalben unter Beweis gestellt. Auf dem Wacken konnten sie diesen Ruf auch live untermauern. Mir ist zwar noch immer nicht ganz klar, warum die Band zur quasi zweitbesten Spielzeit auf die Bühne dürfte – ich werde mich aber ganz bestimmt nicht darüber beschweren, denn sie wurden ihrer Position im Billing mehr als gerecht und gehörten für mich ganz klar zu den ganz großen Bands des Festivals. Wahnsinniges, perfektes Druming, eine Gitarrenwand mit fiesen Riffs und exotischen Melodien und eine unfassbar brutale Dreifach-Growl Attacke – das war das Rüstzeug mit dem NILE die Fans und die zufällig Vorbeigekommenen einlullten und langsam aber unerbittlich in eine fremde Welt entführten.

Headbangen oder Biertrinken oder sprachlicher Austausch über diesen Gig war vollkommen unmöglich, man konnte nicht anders als sich diesem Inferno beugen, das da mit Urgewalt über das Gelände hereinbrach. Doch es war nicht nur die fast schon seelenlose Präzision, mit der NILE überzeugten, nein, da war noch diese unbeschreibliche Atmosphäre, die ab den ersten Tönen durch die PA in der Luft knisterte und die wie eine kalte Hand nach den Anwesenden griff und sie immer fester umschloss. NILE können mehr als auf höchstem technischen Niveau lärmen, sie können geniale Songs schreiben und live umsetzen. Anspruchsvoll und dennoch livetauglich sind die Stücke, denn trotz aller verworrener Arrangements fand sich immer ein roter Faden in dem Gig, der dem Wahnsinn wenigsten ein bisschen Struktur gab. Ein unglaublicher Auftritt!

SINNER

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Eigentlich wollte ich in Ruhe meinen Wrap im Sitzen hinter dem Mischpult der Party Stage essen und ein bisschen SINNERlauschen. Aber schon nach dem ersten Song „Higher Level Violance“ war die Stimmung so aufgeheizt, dass es mit dem „in Ruhe sitzen“ vorbei war. Also schnell in die Menge und ein bisschen mit dem kaputten Körper abrocken. Was dann folgte war für mich neben Twisted Sister und Stratovarius das Wacken Highlight.

Weiter gings mit dem Sinner Motto des Abends „Born to rock you“ und genauso kam der Gig auch rüber: Klasse Band, klasse Sound und ein klasse Publikum. Wenn man bedenkt das die Hälfte der Musiker schon einen Gig mit PRIMAL FEAR (Mat Sinner, Tom Naumann) bzw. eineinhalb mit SAXON und VICTORY (Fritz Randow) hinter sich hatten, ist diese engagierte Leistung noch höher zu bewerten. Das Highlight war neben dem schon lange nicht mehr gespielten „Judgement Day“ das Billy Idol Cover „Rebel Yell“. Die Band war völlig begeistert und laut Mat Sinner hätten sie auch noch zwei Stunden spielen können. Schade, dass sie das nicht machen konnten, dann wären uns die (an diesem Abend) grauenhaften SLAYER erspart geblieben. (D@kster)

SLAYER

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Ich verstehe es einfach nicht. Was haben SLAYER denn anders gemacht als bei vielen anderen Konzerten? Sicher, die Lautstärke ließ zu wünschen übrig – aber mal ehrlich: Was erwartet man von SLAYER? Lange, freundliche Konversation mit dem Publikum? Bestimmt nicht, auch wenn sich Tom Araya vor einem Jahr auf dem With Full Force ungewohnt gesprächig zeigte. Energiegeladenes Stageacting? Gab es bei Slayer noch nie – bei dieser Band zählt die Musik, nicht das Gepose auf der Bühne. Mitsingspielchen? Showelemente? Ich weiß nicht, ich wollte bei diesem Konzert viele alte Songs – am besten wie bei einem Konzert einige Wochen zuvor die komplette „Reign In Blood“ Scheibe am Stück durchgespielt, ein bisschen buntes Licht und ansonsten SLAYER in gewohnter Präzision und Aggression. Größtenteils erfüllten SLAYER diese Hoffnungen auch, vielleicht fehlte einfach ein bisschen Druck, weil der Auftritt durchweg zu leise war.

Von mieser Stimmung kann zumindest in den ersten Reihen nicht die Rede sein, mit den ersten Tönen wurden die Diver im Akkord aus der Menge gezogen. SLAYER selbst ließen zwar lange auf sich warten, doch auch das kennt man, oder? Eine Frechheit hingegen war, dass die verlorenen 20 Minuten nicht ans Set drangehängt wurden – im Gegenteil, die Herren verschwanden noch vor Ende der Spielzeit sang- und klanglos von der Bühne. Dafür gab es eine gemischte Setlist und im Anschluss die KOMPLETTE Reign In Blood Schiebe, lediglich unterbrochen durch das eingeschobene „Dead Skin Mask“. Doch bis es soweit war spulten SLAYER Standards wie „South Of Heaven“, „The Antichrist“, „Mandatory Suicide“, „Hell Awaits“ und das unvermeidliche, aber meiner Meinung nach immer noch komplett überflüssige „Stain Of Mind“ herunter. Der Ausdruck „herunterspulen“ ist mit Bedacht gewählt, denn eine gewisse Routine kann man den Amis nicht absprechen, doch was will man auch anderes erwarten, wenn Songs seit Jahren gespielt werden? Für mich ist es immer faszinierend, wie tight und sauber die Band zusammenspielt und ich will eigentlich auch nichts anderes sehen und hören. Dass auch SLAYER nur Menschen sind, zeigte sich bei den Songs von „Reign In Blood“, die nicht zum Standardrepertoire gehören: „Jesus Saves“ klang lange nicht so sauber wie die anderen Stücke. Alles in allem ein Auftritt, bei dem die Hoffnung auf die „Reign in Blood“ Songs erfüllt wurde und der zumindest in den ersten Reihen bejubelt wurde als wäre es das letzte Mal, dass SLAYER auf der Bühne stehen. Die verkürzte Spielzeit, die astronomischen Preise für SLAYER Merch und die Tatsache, dass die Band die angekündigte Autogrammstunde nicht durchzog und sich somit hunderte Fans vergebens die Füße in den Bauch standen, lassen zwar viele Fragen offen – doch der Auftritt an sich war meiner Meinung nicht besser oder schlechter als andere der Band. Sieht man davon ab, dass sie tatsächlich die KOMPLETTE „Reign in Blood“ gespielt haben!!!

SONATA ARCTICA

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Den melodischen Schlusspunkt sollten dieses Jahr SONATA ARCTICA setzen. Bisher haben mich die Alben immer völlig überzeugt, aber die Liveauftritte waren mehr oder weniger langweilig. Trotzdem wollte ich sie mir dieses Jahr nicht entgehen lassen. Und siehe da: Der Gig war große Klasse (im Gegensatz zu unserem Standpunkt neben den Pissoirs!). Erstaunlich war auch die stattliche Zuschauerzahl bei den beiden finnischen Abschlussbands LORDI und SONATA ARCTICA. So war der Platz von Bühne bis Mischpult prall gefüllt (deswegen auch der grauenhafte Standpunkt!) und die Stimmung sehr gut.

Doch nun zum Gig selber: Die jungen Finnen spielten eine Mischung von „Winterhearts Guild“ und dem Erstling „Ecliptica“. Angereichert wurde dies mit „Black Sheep“ vom „Silence“- Album. Dabei wurden auch die „Schwächen“ der Band deutlich, denn im Vergleich zu den Songs des überragenden Debüts gehen die Songs vom neuen Album schwerer ins Ohr rein. Trotzdem konnten Songs wie „Broken“ oder „Victorias Secrets“ das Publikum sehr gut unterhalten. Als aber die Bandhymne „My Land“, „Replica“ und „Full Moon“ in die Wackener Dunkelheit schallten, gab es kein Halten mehr und das Publikum kam richtig aus sich raus. Dabei wirken die Songs mittlerweile noch ausgereifter, was vor allem dem neuen Keyboarder Henrik Klingenberg zu verdanken ist, da er erstens mit seinem „Gitarrenkeyboard“ richtig geile Soli zockt und deutlich beweglicher ist, als wenn man die ganze Zeit am Keyboard steht, und zum anderen an seiner kräftigen Stimme, die die Chöre (zusammen mit Gitarrist Jani Liimatainen) stark in den Vordergrund stellt. Über die Fähigkeiten der einzelnen Musiker braucht man auch nicht viel erzählen, da diese hervorragend sind. Tony Kakko entwickelt sich langsam zu einem richtigen Frontmann und geht mehr aus sich raus. Insgesamt ein würdiger Wackenabschluss! (D@kster)

RESÜMEE

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Das Wacken Open Air 2003 konnte uns weitestgehend überzeugen. Viele Patzer, die in den vergangenen Jahren zum Wacken „dazugehörten“, wurden beseitigt, so dass man von einem rund um gelungenen Festival sprechen kann. Hoffen wir also, dass es 2004 wieder so gut läuft.

Ein besonderer Dank geht an D@kster für seine Gastartikel!

Artikel-Layout und Live-Pics: boxhamster

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