Trotz Ex-TEMPLE OF BAAL/NYDVIND-Mitglied R Rikk an den Drums und dem Bemühen um abwechslungsreiche Songs zündet SEIDEs "Dogma" einfach nicht. Die französische Black Metal-Band flechtet Melodien und schleppende Parts ein, erinnert in "The Outsider" kurz an SAMAEL, aber weder Gewitter-Regen-Sample noch die Riffs stehen für Innovation. Negativ ins Gewicht fällt zudem der furchtbare Snaresound und man hätte "Dogma" eigentlich nochmals mischen müssen. Wenn von fünf Songs nur einer okay ist und die anderen unterdurchschnittlich - da muss man nochmals über die Bücher, beziehungsweise mit mehr Inspiration und Klasse im Gepäck Aktivferien im Übungsraum machen.
Nachdem 1349 mit "Liberation die Definition, was ein zulässiger Gitarrensound sei, merklich gestreckt hatten, präsentiert sich "Beyond the Apocalypse" mit einem merklich geschliffeneren Soundgewand—wohlgemerkt: die abgefahrenen Kompositionen sind geblieben, und 1349 machen erfolgreich einen weiten Bogen um 08/15-Songstrukturen. Bassist Seidemann gibt Auskunft darüber, wie es sich auf diesen verschlungenen Schwarzmetallpfaden wandert...
MAVERICK liefern mit „Silver Tongue“ ein Hardrock-Album auf sehr hohem Niveau. Geile Stimme, knackige Riffs, Hooks und Leidenschaft: Mehr braucht es nicht, um dem E-Bike-fahrenden Kunstlederjacken-Rebellen mit aufgesprühtem Airbrush-Totenkopf auf dem Rücken ein geiles Fahrtgefühl zu geben.
"Holocene" ist THE OCEAN durch und durch, wenngleich ein veränderter Songwriting-Ansatz das Kollektiv in einem neuen Kontext präsentiert. Das verlangt womöglich Zeit zur Annäherung, entlohnt aber mit einer Vielzahl an Details, die es zu entdecken gilt.
Schöne Träume gibt’s wo anders. NIGHTMARERs Zweitwerk „Defomity Adrift“ schickt die Hörer in die Abgründe von Dissonanzen durchzogenen, technischen Death Metals.
"Phanerozoic Live" zeigt eine Band, die sich selbst auf ihrem vorläufigen Zenit sieht: THE OCEAN agieren mit beängstigendem Selbstbewusstsein und präsentieren sich bei beiden Shows als vollkommene Einheit.