Suchergebnis

Man Must Die%22

4 Beiträge

CRAVING: Revenge [Eigenproduktion] [EP] [ausgemustert]

"Revenge" scheint tatsächlich die Rache von "Demo 2006" zu sein, denn das Gefühl eines akustischen Déjà-vus ist überwältigend. Noch immer ist die Produktion dumpf und matschig, noch immer sind nicht alle Gitarren gestimmt und wenn sie als etüdesker Dünnbrettlead auftauchen, werden die Nerven arg strapaziert. Mindestens ein Gitarrist bei CRAVING kann allerdings was und brilliert nicht nur im Opener nach etwa drei Minuten mit astreiner, geiler Solo-Arbeit. Ansonsten kann man zu "Revenge" wenig mehr Löbliches sagen als zum "Vorgängerdemo". CRAVING betätigen sich als Wiederholungstäter, eine positive Weiterentwicklung sucht man vergebens. Zu übereilt, zu unüberlegt, zu unentschieden wirken die Songs. Man kann nur hoffen, dass die Black Metaller in Zukunft nicht nur die handwerklichen Mankos vor den Aufnahmen beheben...

AVSKY: Malignant [ausgemustert]

Bei der Wortkombination "Schweden+Black Metal" schlägt mein schwarzmetallisches Herzchen gleich schneller, auch ohne Koffein. Leider verwandelt sich die Vorfreude bei den 2002 gegründeten AVSKY bald in Ernüchterung. Roh sind sie, da lässt auch die passende Produktion keine Zweifel aufkommen. Die Parallelen zu CRAFT hört man mindestens so sehr heraus wie das krasse Abkupfern bei DARK FUNERALs "Goddess of Sodomy" im Titeltrack. Soviel zur Habenseite. Was fehlt, sind gute Songs, die mit Dreck und schwarzmetallischer Abscheu getränkt sind. So bleibt "Malignant" ordentlich gespielte, rohe Black Metal-Durchschnittskost – und das reicht auch nicht, wenn "Made in Sweden" draufsteht.

HACAVITZ: Katun [ausgemustert]

Trotz Mitgliederschwund zelebrieren HACAVITZ auch auf dem "Venganza"-Nachfolger "Kantun" noch immer die unmelodiöse, raue, angeschwärzte Death Metal-Variante. Es wird hektisch geholzt, mal orientiert man sich an den alten Zeiten von SEPULTURA, in den wenigen langsamen Passagen schimmert mal eine Dissonanz à la CRAFT durch. Zum Stolperstein wird den Mexikanern jedoch die Produktion. Das HiHat rasselt penetrant, das Ride ist extrem dominant und das scheppernde Drumkit verdrängt die matschigen, leisen Gitarren komplett in den Hintergrund. Somit ist "Katun" höchstens für Allessammler südamerikanischer Krachkunst und eingefleischte Fans der Band interessant. Schade.

LAST SOULS: Light [Eigenproduktion][ausgemustert]

In roher Produktionsumgebung und mit einem dünnen, zischenden Gitarrensound holpern die Italiener LAST SOULS durch ihren verschachtelten, melodiösen Schwarzmetall mit leichter Gothic-Schlagseite. Dummerweise klingen die Keyboards zu sehr nach 08/15-Eurodance-Akkordfolgen oder dem letzten Musiktheoriekurs, da hilft es auch nichts, bei "Turn loose the swans" zu klauen oder zartes Geflöte einzusetzen. Originell ist trotz Absage an die Monotonie einfach anders, denn "Light" bietet schlicht zu viel Standardkost, die man anderswo schon besser gehört hat. Über die Durchschnittsmarke schaffen es LAST SOULS somit nicht.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner