Tag: 7. Dezember 2008

13 Beiträge

OUTRAGE: Order in the Court! [Eigenproduktion] [ausgemustert]

Zwar wirkt "Order in the Court" weniger wild zusammengewürfelt als "7 is 1 take one", aber OUTRAGE agieren auch 2008 nach dem Motto "low cost, low effort". Dämliche Intros treffen auf stümperhaft überfrachtete Songs und der Drummer haspelt, als ginge es um sein Leben. Zudem fehlen stimmige Übergänge, Präzision und starke Riffs. Die wenigen straighten Old School Thrash-Passagen und die eine oder andere Parallele zu den alten Zeiten von IMPALED NAZARENE können gegen diese negative Übermacht nix mehr ausrichten. Es wäre schön, wenn sich die Deutschen in Zukunft mehr Mühe geben würden, denn das sollte gerade im Eigenproduktionsbereich die erste Priorität sein.

BLOODSWORN: All Hyllest Til Satan [ausgemustert]

Eigentlich hatten die Norweger BLOODSWORN ihr Werk "All Hyllest Til Satan" bereits 1999 aufgenommen. Erst im Jahr 2007 rangen sich die Schwarzmetaller zum Neumischen durch, veränderten aber nichts am ursprünglichen Material. So spannend das nun klingt, leider ist es das nicht. Das Quartett ist keine Gurkentruppe und rast durch seine rohen Riffs. So schnell wie das geht, so schnell rinnen die Songs auch wieder aus den Gehörgängen, sofern man sie in der matschigen Produktion mit überverzerrten Gitarren überhaupt ausmachen konnte. Definitiv ausmachen kann man einige wild angethrashte Gitarrensoli, aber alles in allem ist diese Satanshuldigung trotz "Made in Norway" belanglos und gänzlich überflüssig.

PARAGON BELIAL: Nosferathu Sathanis [ausgemustert]

"Black Metal is a lifestyle - no compromise!" Schlimm, wenn man das ins Booklet drucken muss. Schlimm klischeehaft. Die megaoriginell benannten PARAGON BELIAL können nur eins: Den Katechismus der 08/15-Schwarzmetallriffs ausdrucksarm herunterbeten. Die Songs sind so spannend wie die Unterwäsche von Papst Ratzinger, Bemühungen um old schoolige Stimmung versanden in nichtssagender Belanglosigkeit. Trotz Gründung 1994, HELLHAMMER-Coversong und Tätigkeit bei BETHLEHEM und SHINING ist "Nosferathu Sathanis" gesichtslos und überflüssig. Ideal für alle, die seit zwei Tagen Black Metal hören und neben das Corpsepaint und das umgekehrte Kreuz noch ein anderes "Lifestyle"-Dekoobjekt fürs Regal brauchen.
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SCHANDMAUL: Sinnbilder [DVD]

"multimediaTreue Fans sollten sich "Sinnbilder" auf keinen Fall entgehen lassen. Die Dokumentation gestaltet sich auch für langjährige Fans sehr interessant, während die Wacken-Show das Paket als schöne Dreingabe abrundet. Wer in erster Linie auf den Live-Aspekt aus ist und nicht jeden Fitzel der Band sein Eigen nennen muss, sollte allerdings lieber auf die Jubiläums-DVD im April warten.

INFINITY: The Arcane Wisdom Of Shadows [ausgemustert]

Seit 1995 widmen sich die Holländer INFINITY dem Black Metal, den sie auch auf ihrem vierten Full Length-Album kredenzen. Schmissig und spielerisch nicht schlecht geht das Duo ans Werk, doch schafft es trotz einiger Erinnerungen an MÖRK MUNIN und DISSECTION nicht, langfristig zu fesseln. Zu schwerwiegend der Umstand, dass man die Riffs schon zu oft gehört hat. Da helfen auch die dünnen Gitarren nicht viel. Erst gegen Ende schleicht sich mit "The Legend of the Sunken Monastery" ein stärkerer Song auf die Scheibe. Aber ein guter Track und ein sympathisch schwarzmetallisch-ruppiges "Night`s Blood" DISSECTION-Cover allein rechtfertigen den Kauf einer soliden Durchschnittsscheibe wie "The Arcane Wisdom Of Shadow" einfach nicht. Sorry.

MAY RESULT: Slava Smrti [ausgemustert]

Nach einem Intro, das an Darth Vader erinnert, widmen sich die Serben MAY RESULT auf ihrem sechsten Album dem Schwarzmetall. Dieser wird mit hymnischen Keyboards unterlegt, so dass nicht nur in "Eternal Eulogies" Erinnerungen an die alten Zeiten von EMPEROR aufkommen. An deren Songwriting- und Atmosphärenmacht kommt das Sextett jedoch nicht heran, da ändert auch das mit Tastentönen angereicherte "The Horny and the Horned"-Cover nix. "Slave Smrti" ist einfach ein produktionstechnisch und handwerklich ordentlich gemachtes Album. Seine vereinzelten starken Momente reichen jedoch nicht aus, um langfristig zu überzeugen. Ergo: Nur für akribische Allessammler nach Ländern zum Antesten geeignet.

CREATURE: Feindtbild [ausgemustert]

Fünf Jahre nach dem grausigen "Heidenzorn", eine Labelzeit und zwei Alben später, melden sich CREATURE mit "Feindtbild" zurück. In dieser Zeitspanne haben die Plüderhausener gelernt, wie man eine Scheibe ordentlich produziert - in diesem Bereich gibts nichts zu klagen. Spielerisch haben die Black Metaller ebenfalls aufgerüstet und gehen mal rasend, mal melodiöser und stets strukturiert daran, ihre genitivgeilen Germanentexte musikalisch zu untermalen. Dumm ist nur, dass CREATURE sich dennoch nicht über die Marke "solider Durchschnitt" hieven. Denn es fehlt einfach die persönliche Handschrift, es mangelt an packenden Songs. Lediglich schwerreiche Allessammler dürften das Schild "ausgemustert" hier ignorieren...
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